Sportfreunde Siegen - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1951/52
0:5 (0:1)
Termin: 13.04.1952
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Otto Tempel, 0:2 Erich Geier, 0:3 Otto Tempel, 0:4 Friedel Reichert, 0:5 Friedel Reichert
Sportfreunde Siegen | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
Trainer |
"Wildkatze" Rothuber Die „Bayerische Wildkatze" haben seine Freunde den jungen Eintracht-Torhüter Rothuber getauft. Er machte diesem Namen bei der Osterfahrt der Frankfurter Eintracht alle Ehre, auf der sie bei den Sportfreunden in Siegen mit 5:0 und beim. SC Burg mit 6:0 siegreich blieb. Rothuber brillierte vor allem beim Gastspiel der Eintracht in Siegen, wo sie vor 6000 Zuschauern eine Halbzeit lang schwer zu kämpfen hatte, um den erbitterten Widerstand des Gastgebers brechen zu können. Der westdeutsche Amateurligist zeigte nicht nur großen Elan. Er war auch technisch unerwartet gut beschlagen, spielte zügig und weiträumig und trug eine ganze Reihe ausgezeichneter Angriffe vor. Eintrachts Deckung, die sich wieder um Wloka gruppierte, enthielt jedoch keine schwache Stelle, und was aufs Tor kam, wurde eine sichere Beute Rothubers, der auch die gefährlichsten Schüsse mit Eleganz und Bravour aus den Ecken fischte. Eine besonders gute Figur im Siegener Sturm gab der Halblinke Schäfer ab, der zu den Olympia-Kandidaten zählt und Bechtold manch harte Nuß zu knacken gab. Eintrachts Sturm, von dem technisch guten, aber immer
noch zu unbeweglichen Tempel geführt, kam in der ersten Halbzeit
kaum zum Zug — aber als einmal die linke Seite sich durchspielte,
war Tempel zur Stelle und vollendete sicher. So wütend auch die Siegener
anrannten, die Abwehr der Eintracht stand betonfest und hielt dem Ansturm
kaltblütig stand. Nach der Pause bewährte sich die Eintracht-Taktik
wieder, blitzschnell aus der Abwehr zum Gegenstoß anzusetzen. Ein
Bombenschuß Geiers, der mit Pfaff ausgezeichnet zusammenarbeitete,
ergab Nummer II, der Tempel nach gutem Zuspiel von links postwendend den
dritten Treffer anreihte, und in der letzten Viertelstunde war Reichert
noch zweimal an der Reihe, der nach der Pause an Stelle des verletzten
Krömmelbein in die Rechtsverbindung gerückt war, während
Jänisch nun am rechten Flügel stürmte. Kudraß spielte
sich in dem immer härter werdenden Kampf in eine famose Form hinein,
aber auch Heilig legte eine feine Partie hin, und Kaster bewies erneut,
daß er allmählich wieder internationales Format gewinnt.
(aus 'der neue Sport' vom 16.04.1952) |