Eintracht Frankfurt - 1860 München

Oberliga Süd 1951/52 - 25. Spiel

3:0 (0:0)

Termin: 02.03.1952 auf dem Bornheimer Hang
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Reinhardt (Stuttgart)
Tore: 1:0 Alfred Pfaff (51.), 2:0 Alfred Pfaff (60.), 3:0 Joachim Jänisch (77.)

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Eintracht Frankfurt 1860 München

 


  • Strauß
  • Pledl
  • Müller
  • Knöferl
  • F.Sommer
  • Scherer
  • Zausinger
  • Link
  • Lauxmann
  • Mondschein
  • Hornauer

 

Trainer Trainer
  • Josef Molzer

Pfaffs Entschlußkraft entschied gegen 1860

1860-Taktik zwang „Eintracht" zum Handeln! - Strauß reagierte nicht

Als das Spiel eine Viertelstunde dahingerollt war, griffen sich die 7000 Zuschauer an den Kopf und meinten, sie hätten sich im Datum geirrt und lebten immer noch im Fasching. Aber es wurde eine halbe Stunde daraus, die Pause rückte näher und noch immer fragte man sich, ob hier zwei Oberliga-Mannschaften am Werke seien. So zerfahren war das ganze Spiel, so oft spielten sich die Gegner den Ball in die Beine, so sehr enttäuschten vor allem die Gäste.

Die „Löwen" gingen mit einer Marschroute in den Kampf, die „Deckung um jeden Preis" lautete. Aber so stark war die „Eintracht" gar nicht, um dieses System zu rechtfertigen, das durchwegs ein halbes Dutzend Münchner im eigenen Strafraum festhielt, das bei jedem Freistoß an der Strafraumgrenze die ganze Mannschaft zurückbeorderte und das selten mehr als drei Stürmer im Angriff sah. So zwangen die 1860er ihre Gastgeber geradezu, die Initiative zu ergreifen. Wenn der „Eintracht"-Sturm in den ersten 45 Minuten nicht völlig harmlos gewesen wäre (Läufer Bechtold gab nach einer halben Stunde die ersten gefährlichen Schüsse auf das Münchner Tor ab!), dann wäre durch diese verfehlte Taktik das Schicksal der 60er schon vorher besiegelt gewesen. Taktik ist gut, eine Defensiv-Taktik kann angebracht sein, aber man darf sie nicht stur zum System für ein ganzes Spiel erheben.

Ging so die erste Hälfte ohne sonderliche Aufregungen vorüber, so brachte die zweite ein um so turbulenteres Bild. Es begann (51. Minute) mit einem Freistoß an der Münchner Strafraumgrenze (Torhüter Strauß war mit dem Ball in der Hand beim Abschlag über die Linie gelaufen), Pfaff zirkelte den Ball sauber in die lange Ecke und — Strauß reagierte kaum. Er behauptete — und seine Münchener Kameraden mit ihm — Schiedsrichter Reinhardt habe gar nicht zur Exekution gepfiffen! Reinhardt aber deutete zur Mitte ...

In der 60. Minute fiel das zweite Tor, wiederum durch Pfaff, den Jänisch auf die Reise geschickt hatte. Auch diesmal sauste der Ball ins leere Eck und auch diesmal reklamierten die Gäste. Sie hatten gesehen, daß der untenstehende Linienrichter das Fähnchen gehoben und „Abseits" gerufen hatte. Aber abgesehen davon, daß bei der Ballabgabe von Jänisch ein Münchener Spieler den Ball berührt hatte, blieb Reinhardt bei seiner Entscheidung, kein „Abseits" gesehen zu haben. Das 3:0 markierte Jänisch in der 77. Minute, nachdem der kleine Geier (inzwischen auf Halblinks gegangen) sich gut durchgespielt und den Ball geschickt vorgelegt hatte.

Damit war der „Eintracht"-Sieg sichergestellt, den die Münchener auch dann nicht mehr gefährden konnten, als sie nach dem Frankfurter Treffer (endlich!) mit fünf Mann stürmten. Mehr als zwei gefährliche Schüsse aufs „Eintracht"-Tor brachten sie nicht zustande. Kurz vor Schluß gab es noch einen Preßschlag zwischen dem verletzt auf Rechtsaußen gegangenen Münchener Stopper Sommer und „Eintracht"-Verteidiger Kudras, einen Preßschlag, der leider mit einer nicht unerheblichen Fußverletzung von Kudras und seinem Ausscheiden endete.

Schiedsrichter Reinhardt leitete nicht so sicher wie sonst und pfiff vor allem oft zu spät. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 05.03.1952)

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