Eintracht Frankfurt - Bayern
München |
Oberliga Süd 1951/52 - 20. Spiel
0:2 (0:2)
Termin: 27.01.1952 auf dem Bornheimer Hang
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Schmetzer (Mannheim)
Tore: 0:1 Scholz (1.), 0:2 Scholz (8.)
Eintracht Frankfurt | Bayern München |
|
|
Trainer | Trainer
|
Auf gefrorenem Boden taute „Bayern" auf... ... und hatte nach acht Minuten alles (2:0) entschieden Als die Münchner die Köpfe aus dem Omnibus streckten und den gefrorenen Platz auf dem Bornheimer Hang sahen, den eine dünne Schneeschicht noch glatt und rutschig machte, waren sie zufrieden. Das gab am Main endlich einmal ein Spiel mit den an der Isar gewohnten winterlichen Platzverhältnissen. Um so unangenehmer war dieser Boden für die „Eintracht"-Spieler, die zwar am Vorabend dem Faschingsball ihres Vereins hatten fernbleiben müssen, wenn auch die Zuschauer den Eindruck hatten, als hätten sie dem Fest nicht widerstehen können ... Von so unfreiwilliger Komik gezeichnet waren oft die Purzelbäume der „Riederwälder"! Dagegen standen die „Bayern" so fest und sicher auf ihren Beinen, daß an ihrem Sieg nicht zu zweifeln war. Dies um so mehr, als sie mit ihrem Blitzstart die „Eintracht" in den ersten acht Minuten glatt überrumpelten. Der Frankfurter Stopper Wlocka, der sich später als unerschütterlicher Felsen im Ansturm der Streitle-Elf zeigte, mußte sofort seinen Kopf hinhalten. Aber schon in der ersten Minute brachte eine Kombination zwischen Bachl (erstaunlich, wie sich dieser schwere Mann auf dem glatten Boden behauptete!), dem nach innen gelaufenen Linksaußen Resch und Scholz, der entschlossen an der wie angewurzelt dastehenden „Eintracht"-Abwehr vorbei unhaltbar ins Netz knallte, den Führungstreffer der Gäste. Sieben Minuten später umspielte Scholz zwei, drei Abwehrspieler, schoß — und Henig war zum zweitenmal geschlagen! Das war bereits der Sieg für die „Bayern", noch ehe die Frankfurter wußten wie ihnen geschah. Nun kurbelten die heimischen Außenläufer, von denen neben Bechtold auch Krömmelbein (der mit Heilig den Platz getauscht hatte) gut gefiel, ihren Sturm an. Die Münchner wurden in die Defensive gedrängt. Aber das „magische Viereck" Witt-Schweizer-Bauer H-Scholz war elastisch genug, um diesen Druck aufzufangen und stets zum Gegenschlag auszuholen. Dazu hielt Torhüter Gutendorf zwei, drei knallharte Schüsse von Schieth in glänzender Form! So blieben alle Bemühungen der Frankfurter vergebens, auch als sie nach der Pause einen zweiten (Wlocka) und einen dritten (Kaster) Mittelstürmer ausprobierten. Sie erhöhten zwar das Eckenverhältnis auf 5:0, aber das Torresultat blieb 2:0 für die „Rothosen". Es
kann niemand behaupten, daß dieser Gäste-Sieg unverdient gewesen
wäre. Die „Riederwälder" konnten sich weder auf den
ungewohnten Boden noch auf die Münchner einstellen. Wenn einer ihrer
Halbstürmer den Ball hatte, dann brauste der Außenstürmer
nicht ab wie die Feuerwehr, sondern er lief seinen Kameraden entgegen.
Das Bällchen wurde hin- und hergeschoben, bis ein Frankfurter Spieler
auf dem glatten Boden ausrutschte oder die sehr sichere „Bayern"-Abwehr
energisch dazwischenfunkte. Mit diesem Klein-Klein-Spiel kann die „Eintracht"
auf gutem Rasen operieren (und auch nur dann, wenn jeder Mann darauf eingeht
und der Gegner in der Verteidigung nicht schnell und hart genug ist),
auf diesem hartgefrorenen Platz, auf dem die „Bayern" an Standfestigkeit
weit überlegen waren, war das jedoch völlig verfehlt. Da nutzte
auch aller Eifer und Einsatz nichts. (aus dem 'Sport-Magazin' vom
30.01.1952) |