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FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt |
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Oberliga Süd 1951/52 - 17. Spiel
0:0
Termin: 06.01.1952
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Resch (Augsburg)
Tore: ./.
FSV Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Trainer |
An Hasse zerschellten alle Eintracht-Vorstöße Frankfurter-Derby im Zeichen hervorragender Hintermannschaften Die Vorzeichen für dieses 97. Derby waren alles andere als günstig, denn auch die Nervosität in beiden Lagern (zehn Minuten vor Spielbeginn war weder beim FSV noch bei der Eintracht die genaue Aufstellung zu erfahren) deutete darauf hin, daß man sich bei den Bornheimern und auch auf der Gegenseite durchaus nicht sicher fühlte. Nun, es wurde einer der spannendsten Punktekämpfe der ganzen Saison und eines der packendsten Derbys, das Frankfurt bisher erlebt hat. 15000 Zuschauer waren begeistert — obwohl keine Tore fielen und damit doch eigentlich die Würze fehlte. Aber gut ein Dutzend Torchancen wurden auf beiden Seiten so schön herausgearbeitet, daß der krönende Schuß und der ins Netz zischende Ball eigentlich nur noch Formsache gewesen wäre. Daß es bei dem torlosen Unentschieden blieb, war neben dem Glück, das die Tüchtigen nun einmal haben, den Abwehrreihen beider Seiten zu verdanken, die sich wirklich mit letztem Einsatz schlugen und dem Gegner keinen Meter Böden schenkten. Daß das Derby trotz allem fair blieb, war neben den Spielern in erster Linie dem Augsburger Schiedsrichter Resch zu verdanken. Der breit gebaute und schwere Mann war trotz seines Gewichtes ständig in Ballnähe, und was gegen die Regeln verstieß, das sah er auch durch dicke Nebelschwaden hindurch. Wir wollen nicht behaupten, daß er fehlerfrei pfiff, aber er hinterließ trotzdem in Frankfurt den besten Eindruck, den seit langem ein Pfeifenmann hinterlassen hat. Aber nachher sind die besten Ratschläge vergeblich und schließlich darf sich die Eintracht mit dem einen Punkt wohl zufrieden geben, denn vor der Pause beherrschten die Bornheimer eindeutig den Kampf und hatten sieben oder acht dicke Torchancen. Der Mayer-Meyer-Flügel kam so prächtig in Fahrt (fiel allerdings nach Seitenwechsel etwas ab) und arbeitete harmonisch zusammen mit dem blonden Herrmann, der mit der Nummer zehn in Wahrheit die Aufgaben des Mittelstürmers versah, während Bruno Wirth als Nummer neun zurückgezogen spielte. Wenn Niebel auf dem anderen Flügel besser eingeschlagen hätte, dann hätte die eine halbe Stunde lang schwächer operierende Eintracht-Abwehr dem ständig wachsenden Druck wohl, auf die Dauer nicht standhalten können. So aber brauchten sie ihre Verteidigerkräfte nur auf die eine Seite zu konzentrieren. Trotzdem brannte es im Strafraum der Riederwälder oft lichterloh, zumal Henig oft falsch stand und sich erst später um das Halten des 0:0 verdient machte. Die Zuschauer (natürlich nur die Bornheimer) rauften
sich die Haare, als der FSV von der 25. bis 27. Minute drei Ecken hintereinander
(ein Teil davon bildsauber serviert von dem 17jährigen Mayer) an
dem herauslaufenden Henig nicht vorbei bringen konnte, als gleich darauf
der Eintracht--Schlußmann einen hohen Ball von Mayer nur noch aus
dem Eck klatschten, Kesper den Nachschuß des anderen Meyer auf der
Torlinie gerade mit dem Knie noch abschlagen konnte, als Herrmann kurz
vor dem Pausenpfiff allein aufs Tor zog, sich aber über die Außenlinie
drängen ließ. Nun, nach dem Wechsel passierte dem Riederwälder
Anhang dasselbe, als Jänisch zwei, drei erstklassige Torgelegenheiten
nicht nutzen konnte (einmal setzte er einen Kopfball haarscharf über
die Latte), als Schieth bei seinen Durchbrüchen ebenso oft in letzter
Sekunde an einem Verteidiger hängen blieb, wenn 15000 den Weg zum
Tor schon frei sahen. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 09.01.1952)
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