Eintracht Frankfurt - VfR Mannheim |
Oberliga Süd 1951/52 - 16. Spiel
2:0 (0:0)
Termin: 30.12.1951 auf dem Bornheimer Hang
Zuschauer: 9.000
Schiedsrichter: Winkler (Nürnberg)
Tore: Joachim Jänisch (47.), 2:0 Hubert Schieth (54.)
Eintracht Frankfurt | VfR Mannheim |
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Trainer | Trainer
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Schieth führte glänzend Regie - plötzlich 2:0! VfR-Glanz wie weggewischt - Meier und Heinz genügten nicht Grau in grau war der Himmel am Sonntag über dem Bornheimer Hang und grau in grau ließ sich auch dieses Spiel zwischen der Eintracht und dem VfR Mannheim an. Enttäuscht waren vor allem die Zuschauer — die bis Mitte der ersten Halbzeit langsam hereintröpfelten, bis doch noch etwa 9000 Fußballfreunde Tribüne und Ränge füllten — von den Leistungen der Gäste aus Mannheim. Man hatte von einer Formverbesserung des deutschen Meisters von 1949 gehört und wenn man die Spielernamen auf dem Notizblock wieder notiert hatte, die damals im Stuttgarter Neckarstadion den Dortmunder Borussen eine so grandiose Partie lieferten, dann erwartete jeder doch etwas mehr von dieser Mannschaft, als sie in den meisten Spielen dieser Saison geboten hatte. Aber alle wurden bitter enttäuscht. Der VfR verfügt wirklich nur noch über die Namen von Klang. Das Können ist kaum mehr vorhanden! Es blitzen nur ab und zu noch in Einzelaktionen Glanzlichter von früher auf — aber matt blieb das Mannschaftsspiel. Zu Beginn gab es wenig Lobenswertes auf beiden Seiten zu sehen Das Spielchen schleppte sich so dahin, niemand wurde recht warm dabei und später gab es sogar Pfiffe der Zuschauer, wenn auf beiden Seiten der Ball immer wieder dem Gegner vor die Füße gespielt wurde. Schon in der 7, Minute passierte dem von Worms zum VfR gekommenen linken Verteidiger Kern ein Querschlag der, wenn der zur Mitte gelaufene Eintracht-Rechtsaußen Jänisch aufgepaßt hätte, schon zum Führungstreffer der Gastgeber hätte werden können. Dann schlug Basler auf der Gegenseite ein gewaltiges Loch in die Luft, als er einen von dem kleinen VfR-Rechtsaußen Heinz schön hereingegebenen Ball aufs Tor pfeffern wollte. Drei Eckbälle wirtschafteten die Mannheimer bis zur Pause heraus, aber nur der zweite führte zu einer ernsthaften Bedrohung Henigs, als Löttke zur Mitte gelaufen war und blitzschnell aufs Tor köpfte aber ebenso schnell reagierte der Eintracht--Schlußmann mit Faustabwehr. Nach dem Wechsel waren die „Schwarz-Rot-Gestreiften" plötzlich da! In der 47. Minute übernahm Jänisch, der mit Krauß zunächst vorübergehend und bald endgültig den Platz wechselte, eine Vorlage von „Bubi", lief noch ein paar Schritte in den Strafraum hinein, tippte zweimal mit dem Kopf und zog dann das Leder elegant an dem herausstürzenden Jockel vorbei ins Netz Das war 1:0! Und das zweite Tor der Eintracht ließ nicht lange auf sich warten. Nun liefen die Kombinationen und in der 54. Minute konnte auch Schieth, der beste Stürmer auf dem Platz, seinen unermüdlichen Einsatz durch einen Torschuß krönen. Von Pfaff war das Leder gekommen und wieder flog es, durch Schieth geschickt gezogen, über den vorlaufenden Jockel hinweg ins Netz. Der Schluß gehörte noch einmal dem VfR, aber auch hier fand sich der Angriff zu keiner geschlossenen (und entschlossenen) Aktion zusammen, so daß die massierte Abwehr der Riederwälder immer wieder dazwischenfahren konnte. Bester Mann der Gastgeber war Schieth, der unermüdlich
aufbaute und auch herzhaft schoß. Jänischs Erfolge sahen noch
zu sehr nach Zufall aus, aber sein Tor und später seine Vorlage zu
dem kleinen Geier (ein Absatztrick von Jänisch beförderte den
Ball zu dem völlig freistehenden Linksaußen, der aber völlig
verdutzt nach außen statt nach innen kurvte und damit einen zu schlechten
Schußwinkel bekam) zeigten doch „Köpfchen". In der
Abwehr brauchte Wloka einige Zeit, um sich zu finden, aber dann rettete
er ebenso wie der harte Kudras mehrere Male. Im übrigen fiel nur
Geier etwas ab, sonst hatte die Mannschaft keinen schwachen Punkt. (aus
dem 'Sport-Magazin' vom 02.01.1952) |