FC Schweinfurt 05 - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1951/52 - 15. Spiel

4:1 (0:0)

Termin: 09.12.1951
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Jakobi (Mannheim)
Tore: 1:0 Geyer II (50.), 2:0 Lotz (54.), 2:1 Hubert Schieth (62.), 3:1 Geyer II (77.), 4:1 Geyer II (78.)

>> Spielbericht <<

FC Schweinfurt 05 Eintracht Frankfurt

  • Käser
  • Morgenroth
  • Schmidt
  • A.Kupfer
  • Merz
  • Gorski
  • M.Kupfer
  • Ulrich
  • Geyer II
  • Lotz
  • Aumeier

 


 

Trainer
  • Kuno Krügel
Trainer

Selbst Kupfer-Gorski stürmten!

Rothuber verhindert Katastrophe

Einen solchen Sturm hatte sich die Schweinfurter Anhängerschaft schon immer gewünscht! Drangvoll, trickreich, dem Gegner keine Abwehrchance lassend!

Dieses Mal fanden sie ihre geheimen (vielleicht schon aufgegebenen) Hoffnungen erfüllt. Noch nie in dieser Saison wurde auf Schweinfurter Boden eine Hintermannschaft derart genarrt, eine Abwehrreihe derart erschüttert und durcheinandergerüttelt wie die der „Eintracht". Gegen die kreiselnden Angriffe von sechs, bisweilen sogar sieben grünweißen Stürmern konnten die enttäuschenden Gäste in der ersten Halbzeit nur verteidigen und mit gelegentlichen Einzelaktionen gefährlich vorstoßen.

Wenn Schweinfurt vor der Pause trotz drückender Ueberlegenheit zu keinem zählbaren Erfolg kam, so lag dies einmal am Schußpech und zum anderen an der Fangkunst des jungen „Eintracht"-Torhüters Rothuber, der die bestgemeinten Schüsse der schußfreudigen Schweinfurter Fünferreihe überzeugend meisterte. Aber nach Seitenwechsel schien sich eine Katastrophe anzubahnen. Als Geyer II und Lotz nach vier Minuten die 2:0-Führung herausgeschossen, drohte die „Eintracht" vollkommen auseinanderzufallen und nur das Nachlassen der Platzbesitzer in ihrem stürmischen Tordrang half den Gästen diesen kritischen Punkt überwinden.

Vorübergehend erreichten sie jetzt eine klare Linie im Aufbau ihrer Angriffe und erzielten durch den Halbrechten Schieth, der im Alleingang den herausgelaufenen Käser umspielte, den Anschlußtreffer. Dieses Aufflackern des Frankfurter Angriffsfeuers war jedoch nur von kurzer Dauer und wurde von dem neu entfachten Offensivdrang der 05er verschluckt. Damit brach zum zweitenmal ein Unwetter über die kraftlose „Eintracht"-Abwehr herein. In der 77. Minute rutschte eine hohe Flanke des Mittelstürmers Geyer II über den Fuß Bechtolds zum 3:1 ein und eine Minute später verwandelte wiederum Geyer II ein Zuspiel „Molly" Kupfers zum 4:1.

Der weitaus beste Mann der „Eintracht" war der junge Torhüter Rothuber, der seine Mannschaft vor einer höheren Niederlage bewahrte. Stopper Wloka und der Halbrechte Schieth allein konnten es bei der sonst sehr enttäuschenden „Eintracht" (Pfaff wurde in der 35. Min. verletzt und wirkte nur als Statist weiter) nicht schaffen. Mit den rutschigen Platzverhältnissen ließ sich der gänzlich ausgefallene Spielaufbau durch die Außenläufer Bechtold und Heilig nicht erklären, denn gerade darin bewiesen die Schweinfurter Außenläufer „Anderl" Kupfer und Gorski ein starkes Uebergewicht. Ihre Mittelfeldregie peitschte nicht nur den eigenen Angriff, in dem Mittelstürmer Geyer II erst später, aber dann überragend hervortrat, zu rollenden Angriffen an, sondern schaltete sich auch mit Torschüssen immer wieder selbst ein. Dies war dafür entscheidend, daß der ganze grünweiße Angriff mitgerissen wurde. Die Hintermannschaft mit dem Drehpunkt Merz zeigte eine blendende Abwehrleistung.

Die sichere Spielleitung des 23jährigen Schiedsrichters Jakobi (Mannheim) ließ ein großes Nachwuchstalent erkennen. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 12.12.1951)

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