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1. FC Nürnberg - Eintracht
Frankfurt |
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Oberliga Süd 1951/52 - 12. Spiel
4:0 (2:0)
Termin: 18.11.1951
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Tschenscher (Mannheim)
Tore: 1:0 Morlock (2.), 2:0 Morlock (33.), 3:0 Ucko (72.), 4:0 Winterstein (75.)
1. FC Nürnberg | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Trainer |
Morlock ist wieder da! Bergner immer reifer Bisher höchste Eintracht-Niederlage in Nürnberg - Kesper erinnerte an Liebrich II „Noch mehr spielen", meinte Clubtrainer Alv Riemke nach Ablauf der 90 Minuten und wollte damit sagen, daß schon aus der Verteidigung heraus genau zugespielt und noch stärker das Flügelwechselspiel praktiziert werden müsse. Im Gefühl des sicheren Sieges betonte man zu stark das Nur-Spielen und der Club hätte gut und gern noch einige Tore mehr schießen können, die ihm vor allem Kaster versagte, der zweimal für Henig auf der Torlinie rettete. Mit Ucko als Mittelstürmer und Schober als linken Läufer hatte man in Clubkreisen gewisse Bedenken, da eine Umstellung die Harmonie des Spiels stören kann. Gegen den drahtigen Kesper hatte Ucko auch tatsächlich nicht viel zu bestellen und war zuweilen auch etwas zu langsam, während Schober nicht konsequent genug deckte und es am Zuspiel mangeln ließ. Listig, immer den Gegner belauschend, ihm immer wieder
die Bälle abjagend, mal links, mal rechts auftauchend, immer pendelnd,
nur manchmal im Zuspiel etwas ungenau oder überhastet, spielte der
kleine Bergner eine Partie, die selbst von einem Mebus nicht zu übertreffen
gewesen wäre. Diese beiden Clubspieler rissen ihre Kameraden zu einer
eindrucksvollen Leistung mit, der die sympathische Eintracht nichts Gleichwertiges
entgegenzusetzen hatte. Fürths früherer Torwart Neger kritisierte
das drucklose Spiel Eintrachts, meinte aber, daß die Mannschaft
technisch gut beschlagen sei. Karl Schnittger bemängelte, daß
das Spiel der Eintracht zu sehr auf die Halbstürmer Pfaff und Schieth
zugeschnitten sei, und hielt dem Eintrachtsturm die Verletzung von „Bubi"
Kraus (II) zugute. Mit einem gesunden Mittelstürmer gegen den Im Eintraehtlager herrschte begreiflicherweise Niedergeschlagenheit.
„Immer, wenn wir in Nümberg-Fürth spielen, müssen
wir infolge Verletzungen ersatzgeschwächt antreten." Man war
aber selbst beim Gegner sportlich genug, um den Nürnberger Sieg,
selbst in dieser Höhe, als verdient zu bezeichnen, und suchte nach
keinen Entschuldigungen. Für die Frankfurter sprach zweifellos die
Tatsache, daß sie selbst beim 0:4 noch versuchten, das Ergebnis
zu verbessern, Kesper, gut unterstützt durch Kudras und Bechtold,
immer wieder die Flügel einsetzte und Pfaff, zuweilen etwas eigenwillig,
sowie Schieth noch mit einigen gefährlichen Schüssen in der
Clubdeckung Unruhe stifteten. Erst Schaffers laut ertönendes „Weg"
erlöste die 14000, wenn er den Ball sicher abfing oder sich oft gewagt
in die Schußbahn und vor die Füße der angreifenden Eintracht-Stürmer
warf. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 21.11.1951) |