1860 München - Eintracht
Frankfurt |
Oberliga Süd 1951/52 - 10. Spiel
3:1 (2:0)
Termin: 04.11.1951
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Schmetzer (Mannheim)
Tore: 1:0 Zausinger (39.), 2:0 Lauxmann (42.), 3:0 Hornauer (47.), 3:1 Hubert Schieth (67.)
1860 München | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Drei "Löwen"-Tore - dann stürmte Eintracht Nach Pledls Ausscheiden 1860 in Gefahr - aber es fehlte Vollstrecker Pfaff Als Hornauer kurz nach dem Seitenwechsel die Führung von 1860 auf 3:0 ausgebaut hatte, schienen die Löwen einem hohen Sieg zuzusteuern. Bei dieser Vermutung hatte man jedoch nicht mit dem Kampfgeist der Eintracht gerechnet, die sich nicht entmutigen ließ und die Platzherren sogar nochmals in Gefahr bringen konnte. Nach Schieths Ehrentor, das Strauß unbedingt hätte verhindern müssen sah es mehrfach danach aus, als sollte den Frankfurtern der Anschlußtreffer glücken. Daß es nicht so kam, war in erster Linie der guten Abwehr der Gastgeber zuzuschreiben, in zweiter Linie aber auch dem gegnerischen Mittelstürmer Tempel, der die Absichten seiner Nebenleute durch Umständlichkeit und Langsamkeit zunichte machte. Nutzlos mußte in Anbetracht dessen das kluge Aufbauspiel von Schieth unterbleiben, umsonst war das Laufpensum von Jänisch und Heilig: Tempel war einfach ein Fremdkörper und hatte überdies gegen einen sicheren Zerstörer wie Müller keine Chance. Die Löwen kamen diesmal nicht so gut ins Spiel, weil die beiden Eintracht-Verteidiger den Außenstürmern Zausinger und Hornauer nicht von den Fersen wichen. Außerdem war Seemann, sonst der Mittelfeldmotor der Münchener, mit der Bewachung von Schieth vollauf beschäftigt und damit größtenteils in die Defensive gedrängt. Lange Zeit bemühte sich Lauxmann, diese Rolle zu übernehmen, aber mit nur teilweisem Erfolg, weil auch die Frankfurter Läuferreihe meistens sehr scharf deckte. Somit wäre es eigentlich den Mittelstürmern zugefallen, vorn das Spiel zu machen, doch Fottners Paßbälle landeten fast durchwegs beim Gegner, so daß schließlich Mondschein, dessen Ballführung immer wieder besticht, ebenfalls an Wirkung verlor. Obwohl die Gastgeber mit einem furiosen Blitzstart aufwarteten, dauerte es bis kurz vor der Pause, bis endlich das Führungstor gelang. Der Frankfurter Torhüter Henig befand sich in großartiger Verfassung und wenn er nicht seine Fäuste im letzten Moment dazwischenbrachte, war es die Querlatte, die bei Kopfbällen von Mondschein und Fottner im Wege stand. Ein bombiger Pfostenschuß von Schieth glich dieses Pech aber zum Teil wieder aus. Innerhalb weniger Minuten fielen dann die drei Münchener Treffer. Zunächst hatte Mondschein für seinen Nebenmann Zausinger die Einschußmöglichkeit geschaffen und dann setzte Lauxmann einen Kopfball so zielgerecht ins Eintracht-Tor, daß auch Henig machtlos war. Es folgte Hornauers dritter Treffer, der aber eher die Gäste beflügelte als die Münchner, die nun planlos und ohne System operierten. Das vorübergehende Ausscheiden Pledls verursachte
sogar höchste Alarmstufe bei 1860, wobei Strauß alles andere,
als einen sicheren Eindruck hinterließ. Erst mit dem Wiedereintritt
von Pledl, der als Rechtsaußen gar keine schlechte Figur machte,
war die Gefahr gebannt. Beiderseits fehlten wichtige Spieler wegen Verletzung.
Allerdings wurde der Münchner Stopper Sommer durch Müller sehr
gut vertreten, während die Eintracht Pfaff doch sehr vermißte.
(aus dem 'Sport-Magazin' vom 07.11.1951) |