Stuttgarter Kickers - Eintracht
Frankfurt |
Oberliga Süd 1951/52 - 5. Spiel
3:1 (1:1)
Termin: 23.09.1951
Zuschauer: 16.000
Schiedsrichter: Strobel (Schwabach)
Tore: 0:1 Alfred Pfaff (23., Elfmeter), 1:1 Jackstell (45.), 2:1 Kronenbitter (55.), 3:1 Ernst Kudrass (70., Eigentor)
Stuttgarter Kickers | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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S. Kronenbitter stürmte wie einst im Mai Bewunderung für „Eintracht"-Läuferreihe Krömmelbein-Kesper-Heilig Die Anhänger der Stuttgarter Kickers zweifelten schon vor dem Spiel nicht daran, daß die blauweiße Elf der Frankfurter Eintracht den Nimbus der Unbesiegbarkelt rauben, werde. Als dann aber die 16000 Zuschauer eine halbe Stunde lang Eintracht großartig aufspielen sahen, mag mancher seine Meinung revidiert haben. Die Seele der Mannschaft ist die hervorragende Läuferreihe mit Krömmelbein, Kesper und Heilig, die in den ersten 30 Minuten ein deutliches Uebergewieht herausspielte. Rechtsaußen Reichert war zwar verletzt, doch der bullige Tempel ließ ihn nicht vermissen. Die Kickers-Hintermannschaft war zu sorglos, und vor allen Dingen Fauser konnte die verwirrend rochierenden Frankfurter nicht halten und so-mußte Goth öfters als'ihm lieb war eingreifen. In, der 23. Minute hatte Fauser den schnellen Pfaff wieder einmal nicht halten können und legte ihn, regelwidrig im Strafraum. Unbeirrt durch das Pfeifkonzert, das völlig unberechtigt war. zeigte der Schiedsrichter Strubel auf die Elfmeter-Marke; Pfaff selbst trat zur Exekution an. Goth hatte gegen diesen Strafstoß keine Abwehrchance, so daß die Frankfurter zum Entsetzen der 16000 führten. Gleich darauf hatte die Eintracht eine neue große Chance. Der schnelle Halbstürmer Geier, dem Herberger zuviel Raum ließ, knallte aber an die Latte. Nun erst konnte sich die Kickers-Läuferreihe von, ihren Abwehraufgaben befreien und langsam Boden gewinnen. Die Außenläufer Herberger und Maier versuchten durch Weitschüsse den fangsicheren Henig zu, überlisten. Fast mit dem Halbzeitpfiff zusammen erzwangen die Degerlocher den Gleichstand. Jackstell, viel zu verspielt und mit unnötigen technischen Tricks aufwarten wollend, war im entscheidenden Augenblick da. Mit neuem Angriffsschwung kamen die Kickers aus den Kabinen. Nun war es Siegfried Kronenbitter, der nicht nur seinen Sturm einsetzte, sondern sich auch als Vollstrecker mit eminenter Schußkraft entpuppte. Zweimal erstarb der Torschrei nach Kronenbitters bombigen Schüssen, dann aber glückte ihm doch das 2:1. Großartig setzte sich nun Schumacher gegen Kesper ein und auch die Kickers-Außenstürmer holten sich manchen Sonderbeifall. Die Entscheidung fiel, als Kudras nach dem einem Duell mit Böhmerle den Ball zu Henig zurückgeben wollte. Doch der Frankfurter Torsteher war nicht zwischen seinen Pfosten, so daß der Ball gemächlich ins leere Tor rollte. Ein besonderes Lob für Schiedsrichter Strubel (Schwabach),
der die Zügel straff in der Hand hielt, und sich auch von den pfeifenden
Zuschauern nicht beirren ließ. (aus dem 'Sport-Magazin' vom
26.09.1951) |