Celtic Glasgow - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1950/51
3:1 (1:1)
Termin: 30.05.1951 in New York
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Stevenson
Tore: 0:1 Hans Wloka (1.), 1:1 Collins (24., Elfmeter), 2:1 McPhail (50.), 3:1 McPhail (75.)
Celtic Glasgow | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Henig hielt zwei Elfmeter Im letzten Spiel ihrer USA-Reise unterlagen die Frankfurter am Mittwoch vor 20 000 Zuschauern der Profi-Elf Celtic Glasgow, die ebenfalls auf Amerika-Tournee ist. Dabei glückte den Frankfurtern der Führungstreffer bereits in der ersten Minute, als Wlocka einen Flankenball Jaenisch eindrückte. Dieser überraschende Start beeindruckte die Schotten stark, die nun einige Zeit benötigten, um sich wieder zu finden. Mitte der ersten Hälfte gab es drei Elfmeter gegen die Frankfurter aus dreimaligem Handspiel. Die beiden ersten Elfmeter, die Collins schoß, hielt der Frankfurter Torhüter Henig glänzend. Den dritten in der 24. Minute konnte er nicht verhindern. Nach der Pause spielten die Schotten durchwegs überlegen und kamen in der 50. Minute durch McPhail und eine Viertelstunde vor Schluß durch den gleichen Schützen zu einem 3:1-Erfolg. Aufkommende Härten unterband Schiedsrichter Stevenson sehr schnell. In acht Spielen errang, die Eintracht damit sechs Siege und mußte sieh zweimal geschlagen bekennen. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 06.06.1951) Gegen Celtic drohte Spielabbruch Im Schlußtreffen gegen die schottische Profi-Elf von Celtic-Glasgow wurden die Frankfurter besonders strapaziert und böswillig attackiert, so daß sogar ein Spielabbruch drohte. Wie sehr die Atmosphäre im Triborough-Stadion gereizt war, schrieb der amerikanische Journalist Harry J. Saunders: „Die Schotten spielten eine Art von Fußball, die vielleicht noch hie und da bei den heißblütigen Südamerikanern zu finden ist, die aber normalerweise vom Schiedsrichter sofort im Keim erstickt wird. Dieser Mr. Stevenson, auf den man sich geeinigt hatte, war der Aufgabe überhaupt nicht gewachsen und versagte vollkommen. Er benachteiligte die Frankfurter in einem Ausmaß, daß das Publikum das zum größten Teil aus nicht deutsch-sprechenden Amerikanern bestand, in Sprechchören nach einem neuen Schiedsrichter verlangte. Fünf Spieler auf der Verletztenliste Diese laufenden Entgleisungen der Schotten, die acht Tage später beim Länderspiel gegen Oesterreich in Wien ebenfalls nicht mit Fouls geizten und eine eigenartige Auffassung des „fair play" offenbarten, hatten mehrere Verletzte im ,,Eintracht"-Team zur Folge. Die Schädelfraktur Gillers, die Fußsplitterung Wlokas und die schmerzhaften Prellungen, die Bechthold, Pfaff und Reichert gegen Celtic erlitten, sprechen eine deutliche Sprache. Um so mehr rühmte man das musterhafte Auftreten
der Frankfurter. Wenn August Steuer als Ehrenpräsident und Wortführer
des DAFB beim Abschiedsfest unter brausendem Beifall ausrief: „Bessere
Jungs hättet Ihr nicht herüberschicken können", dann
sagte er das nicht aus Höflichkeit. Und Willi Balles und Christian
Kiefer steckte er die Goldene Ehrennadel des DAFB sowie die Goldene Ehrennadel
mit Brillianten der New Yorker Eintracht-Astoria an. Als Eintracht-Spielführer
Werner Heilig dem in Heubach bei Aschaffenburg geborenen Idealisten anschließend
im Namen der Mannschaft einen Aschenbecher aus dem Kloster Engelsberg
als Gruß seiner früheren Heimat überreichte, vermochte
August Steuer die Tränen der Rührung nicht mehr zurückhalten.
(aus dem 'Sport-Magazin' vom 13.06.1951)
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