VfR Mannheim - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1950/51 - 25. Spiel

3:0 (1:0)

Termin: 25.02.1951
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Ruhmann (Regensburg)
Tore: 1:0 Langlotz (30.), 2:0 Stiefvater (55.), 3:0 Löttke (80.)

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VfR Mannheim Eintracht Frankfurt

  • Jöckel
  • Senk
  • Rößling
  • Müller
  • Keuerleber
  • Maier
  • Knapp
  • Langlotz
  • Löttke
  • Stiefvater
  • Bolleyer

 


 

Trainer
  • ??
Trainer

Auch ohne de la Vigne zerstreute VfR alle Bedenken

Maier-Müller beschatteten Schieth-Pfaff

Verständnisvolles Mittelfeldspiel der Eintracht - aber ohne Durchschlagskraft

Ein so klarer Sieg ist den Rasenspielern gegen ihren alten Konkurrenten vom Main schon lange nicht mehr gelungen, und das, obwohl sie ohne den verletzten de la Vigne antreten mußten. Aber es ging besser als erwartet, obwohl die „Adlerträger" über eine halbe Stunde lang mit sehr klugen Angriffen eine durchaus gleichwertige Partie boten. Ja, die Frankfurter hatten anfangs sogar ein kleines Uebergewicht, wozu in erster Linie die beiden Techniker auf dem Halbstürmerposten, Pfaff und Schieth, durch ganz ausgezeichnetes Mittelfeldspiel und präzise Vorlagen wesentlich beitrugen. Immer wieder gelang dem mit verständnisvollem Paßspiel in Erscheinung tretenden Dreieck Bechtold-Schieth-Reichert gute Kombinationen, aus denen auch Chancen erwuchsen, die aber von Rößling und Senk immer wieder geklärt werden konnten.

VfR-Attacken — Langlotz-Tor

Das Angriffsspiel der Rasenspieler lief zu dieser Zeit nicht störungsfrei, da keiner der VfR-Stürmer den Ball halten oder verwertbar weiterleiten konnte. Da der sonst ausgezeichnete Außenläufer Maier dem gefährlichen Schieth zu Beginn etwas zu viel Spielraum ließ, hätte es leicht zum Verhängnis werden können. Aber im Frankfurter Sturm waren es auch nur zwei Leute, die Stürmer-Qualitäten verrieten: Schieth und Pfaff. Dank seiner aufopfernd kämpfenden Läuferreihe gewann der VfR mehr und mehr an Boden, doch zu einem erspielten Tor brachte auch er es nicht. Die 1:0-Führung resultierte aus einem von Langlotz verwandelten 25-m-Freistoß, der an der Eintracht-Mauer vorbei, für Henig unhaltbar, ins untere Toreck sauste. Nach diesem Treffer steigerten die Rasenspieler das Tempo, attackierten mit energischen Angriffen das Tor Henigs, scheiterten aber durch mangelhaftes Stellungsspiel, durch verzögerten Schuß, dann aber auch an der Gegenwirkung der Außenläufer Bechtold und Heilig, die in Kaster und Kudras sehr gute Unterstützung gefunden hatten. Diese Unterstützung lag vornehmlich in einem vorbildlichen Stellungsspiel, das übrigens der ganzen Eintracht-Elf eigen ist.

Eintracht fehlte Durchschlagskraft

Es war kein sonderlich schönes, dafür aber umso interessanteres Spiel, wobei die Situationen blitzschnell wechselten und die „Eintracht" verriet, daß sie im steilen Durchbruchsspiel ebenso versiert ist wie die Rasenspieler. Dabei waren aber die Kombinationszüge der Frankfurter genauer. Was ihnen fehlte, brachte der VfR mit, nämlich die Durchschlagskraft und großen Elan. Die entscheidenden Treffer fielen nach der Pause durch Stiefvater, nach guter Vorarbeit des uneigennützigen Langlotz und zehn Minuten vor Schluß durch Löttke, der einen Fehler Bechtolds ausnutzend, am herausgelaufenen Henig vorbei auf 3:0 stellte. Kurz vor Spielende mußten Pfaff, offenbar schwer verletzt, und Zänger ausscheiden. Von einer Schuld des Gegners war in beiden Fällen keine Rede.

Die Rasenspieler durften die erfreuliche Feststellung machen, daß sich ihre Ersatzleute Knapp und Senk ausgezeichnet gehalten haben. Aber Löttke hat viel von seiner früheren Gefährlichkeit verloren und Bolleyers Tatendrang verführte diesen wieder zu manch unüberlegter Aktion. Das größte Arbeitspensum erledigte der kleine Maier; Keuerleber war der gewohnt faire und mit sauberen Kopfbällen, sowie weiten Vorlagen arbeitende Stopper und Müller scheint sich ebenfalls wieder gefangen zu haben. Mit Rößling-Senk war die Verteidigung bestens besetzt und Jöckel wurde auf keine allzu harte Probe gestellt.

Am wirksamsten: Müller-Maier

Die „Eintracht" konnte das scharfe Tempo offenbar nicht ganz durchhalten. Ihre Stärke lag in der Läuferreihe und in der soliden Verteidigung Kaster-Kudras. Kraus I hatte eine einzig gute Chance, die er vergab. Später trat er dann kaum noch in Erscheinung. Reichert auf Rechtsaußen zeigte sich neben Schieth und Pfaff als zügigster Stürmer. Bechtold und Heilig konnten ihre Gegenspieler Langlotz und Stiefvater auf die Dauer nicht so effektvoll bekämpfen wie das Müller und Maier mit Schieth und Pfaff durchzuführen in der Lage waren. Einen Gegentreffer hätte die Eintracht wohl verdient gehabt. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 28.02.1951)

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