1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1950/51 - 19. Spiel

3:0 (2:0)

Termin: 14.01.1951
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Glöckner (Pirmasens)
Tore: 1:0 Morlock (33.), 2:0 Kallenborn (44.), 3:0 Winterstein (59.)

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1. FC Nürnberg Eintracht Frankfurt

  • Fischer
  • Mirsberger
  • Sippel
  • Bergner
  • Baumann
  • Ucko
  • Herbolsheimer
  • Morlock
  • Brenzke
  • Winterstein
  • Kallenborn

 


 

Trainer
  • Hans " Bumbes" Schmidt
Trainer

Ehrgeizige Eintracht - diesmal ohne Druck, ohne Glück

Seit zwei Jahren hat der Club m Nürnberg gegen dile Eintracht nicht mehr gewinnen können. Diese Tatsache mag die Hoffnungen der Frankfurter gestärkt haben, auch diesmal wieder einen Punkt aus Zabo zu entführen. Aber der weiche, tiefe Boden war wie geschaffen, um dem Altmeister wieder zu seinem selbstsicheren, ivariantenreilchen Angriffsspiel zu verhelfen.

Als wären die verlustreichen Spiele der letzten Wochen gar nicht gewesen, so ungehemmt stürmisch und überlegt zauberte wieder der Altmeister. Besonders in den letzten 20 Minuten, nachdem die rastlose Frankfurter Abwehr durch die pausenlosen Angriffe stark zurückgedrängt war, demonstrierten Ucko, Bergner, Winterstein und Brenzke durch ihr gefühlvolles Paßspiel (manchmal fast aus dem Stand) alte Nürnberger Schule. Und hätte es das Club-Innentrio verstanden, das Gefüge der Eintrachtabwehr entscheidend aufzulockern und zu durchbrechen, dann hätten weitere Tore gleichsam als krönender Abschluß des flachen, oft begeisternden Kombinationsspiels fallen müssen.

So kurios es klingen mag; kein Clubtor entsprang einer wirklich zwingenden Aktion. Wintersteins Flanke aus halblinker Position, setzte kurz vor Henig auf dem nassen Boden auf, rutschte weg und Morlock stürzte entschlossen nach — 1:0!

Kurz vor Halbzeit: Brenzke schleppte allein aus dem tiefen Mittelfeld den Ball nach vorn. Da eilte bereits Kallenborn seinem Bewacher Kaster davon. Als Brenzke seine Vorlage in den freien Raum schickte, sahen wir Kallenborn klar „abseits". Mit wenig Mühe konnte der Club-Linksaußen den entgegenstürzenden Henlg umspielen und den Ball einschieben — 2:0!

Und in der zweiten Halbzeit: Brenzke löste sich (wie so oft) durch eine täuschende Körperbewegung von Zänger, wechselte auf den rechten Flügel und schoß scharf aufs Frankfurter Tor. Henig konnte trotz blitzschnellen Hechtsprunges den Ball nur abklatschen. Wintearstein war zur Stelle — 3:0!

Während der gesamten 90 Minuten wirkte der Club überlegen. Wie leicht lösten sich oft der mit gestärktem Selbstvertrauen startende Kallenborn und der beinahe tänzelnde Herbolsheimer vom aufmerksamen Verteidigerpaar Kaster-Wloka. Und so sehr sich auch Zänger an den agilen, unternehmungsfreudigen Brenzke klammerte, oft konnte er nur mehr zusehen, als Brenzke plötzlich frei war und fein verteilte. Nur Heilig gelang es, durch sein Stellungsspiel den Aktionsradius von Morlock zu begrenzen. Und bei aller Ueberlegenheit nur drei Tore?

Den Hauptverdilenst hatte zweifellos die Abwehr der Eintracht, die sich mit aufopferndem Einsatz den Clubangrlffen entgegenstemmte. Aufmerksam, sachlich klärte Henig manch kritische Situation. Ruhig stand Zänger oft als rettender Pol im Strafraum. Freilich! Unter dieser dauernden Belastung konnten sich Bechtold und Heilig keiner Aufbauarbeit mehr zuwenden. Ganz allein stand Krauß II mehrmals im Sturm, ohne Bindung zu Schieth und Pfaff, die sich aus der Abwehr erst lösen mußten und dennoch erspielten sie sich oft mit restlosem Einsatz wirkungsvolle Momente. Die beinahe akrobatisch, anmutenden Fallrückzieher von Krauß I schufen gefährliche Situationen, die aber durch den spritzigen Sippel und den routinierten Baumamn geklärt wurden.
*
Einige kuriose Entscheidungen traf Schiedsrichter Glöckner, der zwei elfmeterreife Situationen auf seltsame Art löste: Beidemale verlegte er den Tatort außerhalb des Strafraumes. Ein anderes mal überraschte er uns, als er bei einem „Abseits" des Frankfurter Sturms mit verschiedenen Spielern diskutierte und dann erstaunt feststellen mußte, daß das Spiel unterdessen auf der anderen Seite weiterging. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 17.01.1951)

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