BC Augsburg - Eintracht Frankfurt |
Oberliga Süd 1950/51 - 15. Spieltag
3:1 (0:1)
Termin: 02.12.1951
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Fritz (Oggersheim)
Tore: 0:1 Alfred Kraus (15.), 1:1 Hampel (54.), 2:1 Platzer (74.), 3:1 Platzer (78.)
BC Augsburg | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Eintracht stellte BCA nur in der ersten Halbzeit vor Probleme Hampels Einfälle rissen Rad herum Man war bei der Eintracht vor dem Spiel nicht sehr zuversichtlich, denn außer Kudras und Giller (beide gesperrt) sowie Krömmelbein standen diesmal auch Wloka und Schmitt wegen Verletzung nich, zur Verfügung. So waren die Verantwortlichen zu einem neuen Umbau der Mannschaft gezwungen. Heilig wurde als linker Läufer wieder in die Mannschaft genommen und Wohnaut, ein Zugang von Germania Frankfurt, wurde der Posten des linken Verteidigers anvertraut. Eine Halbzeit lang ging für die Eintracht alles ganz gut. Sie überraschte von Anfang an mit einem klugen, auf Steilpässen aufgebauten Spiel des Sturms, dessen seltenere Angriffe gefährlicher waren als der häufigere Besuch des BCA bei Henig. Der Treffer von Krauß war ein typisches Beispiel dieser Spielweise: Krauß I drosch einen Strafstoß von der Höhe der Mittellinie aus steil nach vorne, wo der lange Krauß II den BCA-Stopper Leipold abschüttelte und den Ball über den herauslaufenden BCA-Hüter Schmid ins Netz hob. Zwei ähnliche Fälle waren bereits diesem Tor vorausgegangen, aber beide Male versagte der am Ball befindliche Stürmer, das einemal Krauß II, das anderemal Reichert. Die Inspiratoren des Eintracht-Sturms waren in dieser Phase die Verbinder Pfaff und Schieth. Die Außen Reichert und Krauß I hielten nicht ganz das, was man sich von ihnen versprochen hatte. Heilig, der sich überraschend gut zurecht fand, baute zusammen mit Bechtold geschickt auf; das Schlußdreieck und der Stopper Zänger bildeten einen vertrauenswürdigen Abwehrblock. Dabei bewies der erstmals mitwirkende Wohnaut entwicklungsfähige Anlagen. In dieser Periode tat sich allerdings die Eintracht-Abwehr insofern leichter, als der Augsburger Sturm sich in fruchtlosem Kurz-Kurz-Spiel verzettelte. Die hinteren Reihen des BCA hatten mit den Steilangriffen des Frankfurter Quintetts schwere Arbeit. Nach der Pause änderte sich plötzlich das Bild. BCA schaltete seinerseits für ein weiträumiges steil angelegtes Spiel um, das immer schon seine besondere Stärke war. Vor allem gewann davon Platzer, der wieder wie früher seine Schnelligkeit im freien Raum ausnützen konnte. Die Initiative zu dieser glücklichen Umstellung ging von Hampel aus, der als linker Läufer eine feine Partie lieferte. Mit immer neuen Einfällen servierte er seinen Stürmern die Bälle. Als Hampel nach Zuspiel von Platzer mit einem herrlichen Schluß aus 25 m den Ausgleich erzielt hatte, war der BCA nicht mehr zu halten. Zudem war die Eintracht-Elf dadurch gehandicapt, daß der wuchtige Wohnaut verletzt nach Linksaußen gehen mußte, was einen Umbau der ganzen Elf nötig machte. Platzer buchte dann in rasantem Durchlaufen Nummer zwei und drei, wobei allerdings beim zweiten Tor Henig und beim dritten Zänger keine glückliche Figur machten. Die ganze Mannschaft des BCA zeigte in dieser zweiten
Halbzeit einen Elan und eine Einsatzfreude, die zu neuen Hoffnungen berechtigt
und die „Weiß-Blauen" bald vom Tabellenende wegbringen
werden. Beim BCA fehlten mit Schlup, Hagen und Niklasch drei Spieler wegen
Verletzung. Auch die Erwartung, daß die slowakischen Kräfte
Kajml und Hinduliak zum ersten Male eingesetzt werden könnten, erfüllte
sich nicht. Trotzdem bot die Elf eine achtbare Gesamtleistung. Ostertag
und Müller brillierten im Sturm durch intelligentes Zuspiel, und
Dormeier schuf durch schnelles Rochieren Gefahren. Lediglich der körperlich
schwache Rampp fand gegen Kaster nicht die richtige Einstellung, obwohl
gerade er den schweren Boden zu seinen Gunsten hätte ausnutzen können.
In der Hintermannschaft kehrte Ruhe und Sicherheit ein in gleichem Mäße
wie die Eintracht-Angriffe zerrissener wurden. Nettl arbeitete ein Riesenpensum
herunter, ließ es allerdings am genauen Zuspiel fehlen. Die Verteidiger
Ludwig und Fischer deckten ihre Außen konsequent. (aus dem
'Sport-Magazin' vom 06.12.1950) |