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Eintracht Frankfurt - TSV 1860
München |
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Oberliga Süd 1950/51 - 14. Spieltag
3:2 (2:0)
Termin: 26.11.1950
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Hirsch (Stuttgart)
Tore: 1:0 Hubert Schieth (9.), 2:0 Müller (19., Eigentor), 2:1 Fottner (57.), 3:1 Alfred Kraus (78.), 3:2 Thanner (79.)
Eintracht Frankfurt | TSV 1860 München |
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Trainer | Trainer
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1860 München nach mattem Start quicklebendig Eintracht schuldet Kraus II vielen Dank Frankfurts Sturmführer leitete das Führungstor ein und schoß Entscheidung Man spielt nicht ungestraft mitten in der Woche gegen einen so schweren Gegner wie den Hamburger Sportverein (am Mittwoch hatte die Eintracht in Bad Gandersheim die Hamburger Rothosen mit 5:0 geschlagen), wenn der Punktespielpartner am nächsten Sonntag sich inzwischen ausruht. Um ein Haar hätte Eintracht Frankfurt den strahlenden 5:0-Sieg über den norddeutschen Meister im Privatspiel mit einem Punktverlust auf eigenem Platz gegen 1860 teuer bezahlen müssen. Weiß-Blau außer Rand und Band... Pledl spielte eisernen Riegel Niemand hatte mehr an eine Gefährdung des sicheren Eintracht-Sieges zu diesem Zeitpunkt gedacht, aber man merkte schon jetzt, daß Ruhe und Sicherheit in die hinteren Linien der Münchener einzukehren begannen. Der ausgezeichnete Mittelläufer Sommer sammelte seine versprengte Truppe, Müller verlor die Unsicherheit und Pledl brachte den Eintracht-Linksaußen Kraus zur Verzweiflung. Kraus kam einfach nicht an Pledl vorbei, er war abgemeldet. Auch der alte Knabe Schmidhuber hatte sich jetzt auf Schieth eingestellt und mit der Gefährlichkeit der rechten Eintrachtflanke war es nun auch vorbei. Kraus-Tor und Mondschein-Kontra 1860 schnell, kämpferisch, beweglich Damit war die Torausbeute erschöpft. Die „Löwen" enttäuschten zunächst sehr, die Eintracht imponierte, nachher zeigten die Gäste von der Isar, was sie heute können: Nicht mehr so schön und zwingend freiweg zu kombinieren wie früher, aber mit Schnelligkeit und Härte zu kämpfen und mit verwirrenden Zügen zum Erfolg zu kommen. Strauß konnte an den Treffern nichts ändern, diese gingen auf das Konto seiner Vorderleute. Vielleicht war ihm beim dritten Einschuß die Sicht versperrt. Link spielte unauffällig, aber solid, Lauxmann ist nicht mehr der Stürmer aus der Zeit des „Hundert-Tor-Sturms" der Stuttgarter Kickers und auch Fottner hat viel von seiner früheren Form verloren, Thanner, bis zu seiner Verletzung, und Zausinger waren im zweiten Akt mitunter sehr gefährlich. Hoffnung auf neuen Mann Schmidt Schiedsrichter Hirsch (Stuttgart) traf bei weitem nicht
so viele Fehlentscheidungen, wie das Publikum gesehen haben will; etwas
mehr Energie freilich wäre ihm zu wünschen gewesen. (aus
dem 'Sport-Magazin' vom 29.11.1950) |