BC Augsburg - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1949/50 - 30. Spieltag

2:1 (1:0)

Termin: 06.05.1950
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Reinhardt (Stuttgart)
Tore: 1:0 Schlumpp (16.), 2:0 Späth (68.), 2:1 Wilfried Vogel (84.)

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BC Augsburg Eintracht Frankfurt

  • Meier
  • Ludwig
  • Mahn
  • Niklasch
  • Hilner
  • Behner
  • Platzer
  • Müller
  • Schlumpp
  • Hagen
  • Späth



 

Trainer
Trainer

Nach 7 Spieltagen wieder ein BCA-Sieg

Alarm für Eintracht!

Nachdem die Schwaben gegen Bayern München mit 2:1 die letzten Abstiegssorgen gebannt hatten, machte ihnen dies der BCA nach und zwar mit dem.gleichen Ergebnis gegen die Eintracht. Wenn man die vier Mannschaften, die am Wochenende in Augsburg spielten, kritisch betrachtet, kommt Eintracht am schlechtesten weg, denn ihr Sturm war zweifelsohne der schwächste, der sich in Augsburg vorstellte. Mit diesem Angriff wird die ziemlich lang anhaltende Serien an Mißerfolgen der Frankfurter verständlich. Schieth stand hier allein auf weiter Flur. Er, wechselte immer wieder auf die Flügel, um sich dem prächtig disponierten Hilner zu entziehen. Aber letzten Endes blieb er doch an einem Abwehrspieler des BCA hängen, da er ohne Unterstützung war.

Die größte Enttäuschung bereitete Pfaff am linken Flügel, den man in Augsburg in ganz anderer Erinnerung hatte. Seinen Aktionen fehlte der Druck sowie der Spielwitz. Reichert auf dem anderen Flügel blieb ebenfalls ziemlich farblos. In Giller und Vogl dürften die Frankfurter nicht die richtigen Verbinder gefunden haben. Giller wechselte später auf den Platz des rechten Läufers, wo er sich sichtlich wohler fühlte. Vogel war zu langsam und umständlich. Beim Ehrentor, das er in der 84. Minute anbrachte, nützte er geschickt eine Sorglosigkeit der BCA-Abwehr aus und schoß im Alleingang ein. Als mildernd kann der Eintracht zugestanden werden, daß sie auf Grund ihrer körperlichen Schwere unter der warmen Witterung: mehr litt als die leichtfüßigen Leute des BCA.

Aber die Harmlosigkeit und Zerrissenheit des Angriffsspiels kann damit nicht entschuldigt werden. Während der Frankfurter Angriff vor der Pause noch einigermaßen mithalten konnte, fiel er in der zweiten Hälfte merklich ab und der BCA wurde teilweise drückend überlegen. Der prächtige Kaster überraschte nach der angenehmsten Seite. Trotz seiner körperlichen Fülle war er sehr beweglich und glänzte durch weite Abschläge. Heilig kam gegen Platzer nicht so gut zum Zug und auch Kesper hatte es gegen Schlump nicht leicht. Nach der positiven Seite fielen die Außenläufer Kudras und Bechtold auf. Sie wurden vor allem durch Weitschüsse aus dem Hinterhalt gefährlich. Ihrem gewandten Torhüter Henig haben es die Frankfurter in erster Linie zu verdanken, daß die Niederlage in erträglichem Rahmen blieb.

Der BCA versöhnte diesmal seine Anhänger einigermaßen für die vergangenen schlechten Spiele. Schlump war wieder spielfreudiger, was sich auf den ganzen Sturm auswirkte. Mit einem schönen Kopfballtor, wozu ihm eine Maßflanke Platzers Gelegenheit gab, erzielte er den Führungstreffer. Auch am zweiten Tor war er beteiligt. Späth bildete zusammen mit Hagen einen brauchbaren linken Flügel. Die Kombination lief zeitweise wie in den besten Tagen, nur die alte Produktivität hat sich noch nicht eingestellt. Die Hintermannschaft wurde vom Eintrachtsturm auf keine allzu schwere Probe gestellt. Hilner unterstrich auch diesmal seine derzeitige prächtige Form. Nicklasch und Behner wurden mit ihren schwerfälligen Halbstürmern ohne große Anstrengung fertig und in der Verteidigung verdient der energisch dazwischenfahrende Ludwig ein Sonderlob. Wenn der junge Torhüter Meier die jetzige Entwicklungslinie weiter verfolgt, ist der BCA bald seine Torhütersorgen los. Es zeigt sich bereits, daß seine Vorderleute an dem mutig eingreifenden Schlußmann Vertrauen gewonnen haben. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 10.05.1950)

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