![]() |
VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Oberliga Süd 1949/50 - 25. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: 02.04.1950
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Meißner (Fürth)
Tore: 1:0 Läpple (79.)
VfB Stuttgart | Eintracht Frankfurt |
|
|
Trainer
|
Trainer |
Henig bewahrte Eintracht vor höherer Niederlage Eines der typischen Spiele mitteilmäßigen Niveaus, mit aufgeregten Szenen vor beiden Toren und einem etwas glücklichen Siegestreffer, den ebensogut die Eintracht hätte schießen können! Der Gast enttäuschte und der Hausherr tat ebenfalls wenig, um die langweilige Unterhaltung in den ersten 45 Minuten durch witzige Einfälle oder nette „bon mots" zu würzen. Erst nach Wiederbeginn schien man sich auf den eigentlichen Zweck des Zusammentreffens zu besinnen. Das Spiel wurde zwar fesselnder; ohne aber Oberligaformat zu erreichen. Die Konsequenz der VfB-Elf ermöglichte den Sieg, der keineswegs unverdient erscheint, so wenig er auch nach den gezeigten Leistungen befriedigte. Die Stuttgarter werden zugeben müssen, daß sie einen im Quintett außerordentlich schwachen, unkonzentriert spielenden Gegner zu Gast hatten, der es nicht verstand, klare Chancen auszuwerten. Das zögernde, mangelhafte Abspiel, das völlig nutzlose Dribbeln und überflüssige Nahkämpfe, bei denen man fast stets den Kürzeren zog, waren manchmal geradezu entnervend. Die Stuttgarter Zuschauer hatten keine Gelegenheit, eine glanzvolle Eintracht zu sehen, wie vor Monaten, als über die Kickers ein 5:2-Sieg herausgesprungen war. Dem VfB selbst muß allerdings zugute gehalten werden, daß er, wie vor acht Tagen, abermals ohne seinen bewährten Stopper Ledl antrat, für den Otterbach zur Stelle war, ausgezeichnet von Schlienz und dem klug handelnden, genaue Maßarbeit verrichtenden Barufka assistiert, der mit Recht oft Sonderbeifall erhielt. Aber das Fehlen von Schlienz in der Vorderreihe zersplitterte die Aktionen der fünf Mann, von denen man — Blessing ausgenommen — den Eindruck hatte, daß sie sich nicht zu helfen wußten und daß die zahllosen Chancen sie vielmehr verwirrten als inspirierten. Nachdem der VfB einen plötzlichen Durchbruch von Schieth gerade noch unterbinden konnte, köpfte Blessing knapp über die Latte des leeren Eintrachttores und Barufkas Weitschuß verfehlte nur um wenige Zentimeter das Ziel. Dazu konstatierte man jämmerliche Schüsse von Pfaff und Reichert, auch Lemm spielte nicht spritzig genug, um die noch nicht ganz taktfeste VfB-Deckung auszuschalten.
Der VfB ohne Schlienz im Angriff ist keine Lösung, so wertvoll andererseits Schlienz als Außenläufer wäre. Aber ohne ihn gibt es weder Linie noch Fluß. Schiedsrichter Meißner aus Fürth war nicht immer fehlerfrei, leitete aber im großen und ganzen korrekt. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 05.04.1950) |