SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1949/50 - 10. Spieltag

3:1 (2:0)

Termin: 20.11.1949
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Gottfried (Heidelberg)
Tore: 1:0 Brenzke (23.), 2:0 Brenzke (44.), 2:1 Hubert Schieth (67.), 3:1 Brenzke (75.)

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SpVgg Fürth Eintracht Frankfurt

  • Goth
  • Frosch
  • Plaschky
  • Helbig
  • Vorläufer
  • Gottinger
  • Hofmann
  • Brenzke
  • Schade
  • Appis
  • Nöth



 

Trainer
  • Helmut Schneider
Trainer

Pfiffe gegen siegendes Fürth

Eintracht machte Ernst - Brenzke schoß 3:1

Im Mittelfeld regierte das Kleeblatt souverän - Brenzke schoß drei Tore

"Unsere jungen Spieler zeigten zuviel Respekt vor dem großen Gegner", rief uns Eintracht-Betreuer Rudi Gramlich beim Schlußpfiff zu. Das wäre diesmal nicht nötig gewesen.

Fürths Kombinationsspiel glitt wohl im Mittelfeld sehr elegant und reibungslos dahin, stockte jedoch in Strafraumnähe jäh ab. Wohl selten passierten Gottinger, Appis und Helbig soviele Fehlpässe als gegen die massiert und vielbeinig verteidigende Eintracht-Deckung. Zu wenig Flügeleinsatz, rief Helmut Schneider über das Feld. An diesem taktischen Manko zerschellte der Ballwirbel. Hofmann und Nöth fühlten sich zu sehr platzgebunden, sie rochierten zu wenig, sie entlasteten ihre balltreibenden Kameraden zu selten. Durch diese Unbeweglichkeit, durch diese viel zu starre Haltung am Angriffs-W schlossen sich auch rasch wieder die Lücken, durch die torebringende Pässe hätten dringen müssen.

Schade unterstützte Brenzke

Ein Halbstürmer schoß drei Tore: Brenzke! Schade, den Torspäher, mögen wir diesmal trösten. Er verhielt sich taktisch sehr klug: Stopper Kesper klebte zäh und beharrlich an Schades Rücken, er verfolgte ihn selbst zu Einwürfen an die Außenlinie. Schade zog sich deshalb zurück, bildete nicht die Spitze des Angriffs, sondern den letzten stürmenden Mann. Erst mit dieser Zurücknahme und dem Ausbrechen eines Deckungsmannes (Kesper) aus dem wohl einstudierten Deckungsgürtel öffneten sich dem listigen Scharfschützen Brenzke die „Gassen" zum Torerfolg.

Von Pfiffen zum Torjubel

Pfiffe sind im Fürther Ronhof Seltenheit geworden. Diesmal waren sie jedoch minutenlang zu hören. Enttäuschte das Kleeblatt? Es mag vielmehr an der beweglichen und schlagkräftigen Abwehr der Eintracht gelegen haben, daß die Trefferzahl nicht so anwuchs wie gegen Schwaben (8) und Waldhof (5). Wir möchten die Fürther Schaustellung dennoch als „genügend" zensieren. Wie rasch spürte man das energische Aufbäumen nach dem überraschenden Torschuß Schieths - zum 2:1 und wie rasch wandelte sich das bis dahin etwas behäbige, zu sorglose Stellungsspiel in einen Ball- und Platzwechselwirbel, daß sich prompt der dritte Treffer einstellte. Gleich verstummten die Pfiffe — Jubel brauste auf!

Plawky-Frosch sehr verbessert

Von der energischen Art Plawkys und Frosch' zeigte sich Helmut Schneider am stärksten beeindruckt. Noch etwas konsequentere Deckung (Helbig), dann vermag Fürth auch einen Ein-Tor-Vorsprung zu halten. Von diesem Leistungsanstieg seiner Vorderleute profitierte vor allem der junge Kursist Goth. Energisch lenkte er die Abwehr, großartig tauchte er nach Fernschüssen von Schieth, Krauß und Pfaff. In Dortmund besaß er weniger Vertrauen zu seinem Können!

Eintracht hat Zukunft!

Wir kennen und schätzen Gramlichs Ehrgeiz: diese junge Eintracht-Elf wird rasch zur Einheit zusammenwachsen. Etwas unbeweglich operiert noch das „magische Viereck" im Mittelfeld, zu wenig überraschend erreichen die auf der Lauer liegenden Schieth und Krauß die Steilpässe. Die begabten Talente sind von der modernen Spielart noch zu wenig überzeugt, zu unselbständig. Tosenden Beifall heimste Torhüter Henig mit effektvollen Fußabwehren ein, aufmerksam stoppte Kesper den beweglichen Schade, fein harmonierten Pfaff-Krauß am linken Flügel. Ein guter Rat für beide: Nicht einseitig werden, intensiver mit dem rechten Fuß trainieren!

Daß Schiedsrichter Gottfried den (berechtigten) Elfmeter für Fürth nicht gab, schmälerte seine aufmerksame Leistung keineswegs. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 23.11.1949)

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