Eintracht Frankfurt - BC Augsburg

Oberliga Süd 1949/50 - 15. Spieltag (vorgezogen)

3:1 (3:0)

Termin: 02.10.1949 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Köhler (Feuerbach)
Tore: 1:0 Hubert Schieth (7.), 2:0 Paul Lemm (11.), 3:0 Willi Kraus (27.), 3:1 Ostertag (65.)

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Eintracht Frankfurt BC Augsburg

 


  • Keller
  • Behner
  • Kapfer
  • Ostertag
  • Niklasch
  • Hagen
  • Dormeier
  • Sykulla
  • Schlumpp
  • Platzer
  • Müller

 

Trainer Trainer
  • Ludwig Tretter

Ein feiner Flügel; Krauß-Pfaff

Nach einer halben Stunde gab es wohl niemand unter den 10 000 Zuschauern, der für den Oberligaerhalt der Augsburger Gäste noch einen Pfifferling gegeben hätte - so miserabel hatten die Augsburger gespielt. Die ganze Hintermannschaft genügte in diesem Abschnitt kaum drittklassigen Ansprüchen. Der Tormann Keller war meist unsicher im Herauslaufen und Ballfangen. Kapfer wirkte schon nach zehn Minuten wie aus dem Wasser gezogen. Selbst Niklasch brauchte eine Weile, bis er sich auf dem Stopperposten zurechtfand, und da auch Ostertag-Hagen nur schwer ins Spiel kamen, schien die Eintracht auf dem besten Weg zu einem fröhlichen Schützenfest, aber auch sie hatte mit dem dritten Treffer ihr Angriffspulver verschossen.

Im zweiten Akt kamen die Augsburger weitaus besser zum Zug. Platzer wurde jetzt zur auffallendsten Erscheinung, Schlumpp spielte sein technisch großes Können voll aus und in der Deckung ließ Nikiasch, der freilich im Mittelfeld als der bewährte Ballischlepper schmerzlich vermißt wurde, Schieth keinen Meter Raum mehr. Die Gäste erzielten eine Reihe von Ecken, ehe dem aufgerückten Ostertag ein Treffer gelang, bei dem Henig — offenbar knieverletzt — auch die glücklichste Figur nicht machte. Später wurde der Kampf ausgeglichen.

Die Eintracht stand besonders durch ihren linken Flügel mit dem schnellen Krauß und dem klugen, mit Verstand und Uebersicht wirkenden Pfaff, der ein ausgezeichnetes Verbinderspiel aufzog, noch oft gefährlich vor Kellers Gehäuse. Aber hier hatte sich inzwischen stabilisiert, was vorher wankte und Treffer fielen keine mehr. So kam es, daß die Gäste, für die man im ersten Drittel nur Bedauern hatte, sich noch einen recht guten Abgang verschafften. Mit Hilner als Mittelläufer und bei umformiertem Angriff leisten die Augsburger „Königsblauen" sicher mehr, als man diesmal von ihnen sah. Die Eintracht muß sich noch besser einspielen. Krömmelbein ist ein guter Läufer, aber nur ein mäßiger Halbstürmer, und für die Zurückgewinnung des alten Eintrachtstils wird es nötig, daß die Außenläufer Heilig und vor allem Kudras geschliffener und eleganter zuspielen.

Schiedsrichter Köhler leitete aufmerksam und sicher. Einmal erregte er einen wilden Proteststurm, als er bei einem Augsburger „Hand" keinen Elfmeter, sondern Freistoß von der 16-Meter-Linie aus gab. Da unser Presseplatz sich auf der Höhe der Frankfurter Eckfahne befand, können wir dazu keine Stellung nehmen. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 05.10.1949)

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