Waldhofs erfolgreicher
Steilpaß
Es war die Demonstration zweier grundverschiedener Spielarten. Die Waldhöfer,
anfangs weniger ins Spiel kommend als die unentwegt aus der Verteidigung
heraus kombinierenden Eintrachtler, hatten trotzdem die besseren und auch
die zahlreicheren Torchancen, da Lipponer und Herbold mit ihren Steilvorlagen
immer den kürzesten Weg zum gegnerischen Tor suchten und die beiden
Außen Hölzer und Siffling ihr zielstrebiges Spiel zeigten.
Das überraschende Führungstor der Eintracht wäre viel früher
ausgeglichen worden, wenn Henig im Eintracht-Tor, sowie die ausgezeichneten
Außenläufer Kudras und Schädler im Verein mit ihrem Stopper
Kesper nicht immer wieder rettend eingegriffen hätten.
Es
war der taktische Fehler der Eintracht, daß sie es nicht verstand,
dem Steilpaß-Spiel der Waldhöfer zu begegnen und hartnäckig
bei ihrem kurzen Paßspiel verblieb. Hinzu kam, daß Schieth
und Heilig nicht die notwendige Unterstützung fanden, Kaster für
das Klein-Kleinspiel zu unbeweglich war und die ausgezeichneten Außenläufer
Rendler und Kling ihre Außenstürmer Lemm und Krauß nicht
an den Ball kommen ließen. So kam es, daß innerhalb von drei
Minuten das Spiel zugunsten der in punkto Kondition, Ballbehandlung und
Stellungsspiel weitaus besseren Waldhöfer noch vor der Halbzeit entschieden
wurde. Diese drei Tore brachen der gut veranlagten, körperlich etwas
zu schwachen Eintracht-Elf das Rückgrat. Daß es nach dem Wechsel
nur noch zu zwei weiteren Treffern der immer stärker überlegenen
Waldhöfer kam, ist auf eine gewisse Sorglosigkeit, vielleicht auch
auf mangelnde Konzentration im entscheidenden Moment zurückzuführen.
Der Sieg der Waldhöfer war gleichzeitig der Triumph
der schnelleren Kombination und des einheitlicheren Mannschaftsgefüges
über eine technisch gute, taktisch jedoch wenig routinierte Eintracht-Mannschaft,
deren Sturm es offenbar am führenden Kopf und auch an einem Brecher
mangelt. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 07.09.1949)

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