Eintracht Frankfurt - 1.
FC Nürnberg |
Oberliga Süd 1948/49 - 30. Spieltag
0:0
Termin: 22.05.1949 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Köhler (Stuttgart)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | 1. FC Nürnberg |
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Trainer | Trainer
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Ueberragend: die beiden Torhüter Es ging für beide Partner um nicht viel, und so sah das ganze Spiel auch aus. Die 12 000, die trotz allem gekommen waren, blieben aber nicht einmal enttäuscht, denn sie waren nach der Leistung des deutschen Meisters acht Tage zuvor auf noch Schlimmeres gefaßt, als auf das, was sie zu sehen bekamen. Man muß ja berücksichtigen, daß die Spieler am Ende einer langen, aufreibenden Spielzeit stehen; zieht man noch in Betracht, daß eine drückende Schwüle über dem Bornheimer Hang lag, so wird es erklärlich, daß Klasseleistungen ausbleiben. Bei Nürnberg wirkte Kennemann erstmals nach längerer Pause wieder mit. Damit hatte die Deckung an Stabilität gewonnen, zumal sich Uebelein I auch als Verteidiger bedeutend wohler fühlte, als im Deckungszentrum. Das Spiel stand größtenteils im Zeichen der beiderseitigen Hintermannschaften. Trotzdem hatten beide Torwächter, sowohl Niemann wie Henig, reichlich zu tun. Beide waren auf der Höhe, so daß die Schlußleute zu den Besten ihrer Mannschaft gehörten. Das Tempo des Spiels war mäßig. Auch die zahlreichen Anfeuerungsrufe der Frankfurter Zuschauer blieben wirkungslos. Die besten Leute bei Eintracht waren neben dem Torwächter Henig der linke Läufer Heilig, sein Hintermann Bechtold und der lange Stopper Giller. Bei den Nürnbergern zeichnete sich diesmal Morlock durch unermüdlichen Fleiß aus und hinterließ einen wirkungsvolleren Eindruck als gegen Rödelheim. Wenn ihm trotzdem der letzte Erfolg versagt blieb, so lag das an der ausgezeichneten Deckungsarbeit von Heilig, der ihm wie ein Schatten folgte. Wenn auch die Nürnberger mehr Torchancen hatten, so entspricht das 0:0 doch dem Spielverlauf. Die Frankfurter Deckung war dem Nürnberger Angriff, in dem die Leichtgewichte Reiser und Herbolsheimer sowie der junge Gehring im Zweikampf oft körperlich nicht stark genug waren, um sich durchzusetzen, letzten Endes doch gewachsen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es einen Zusammenstoß zwischen Kennemann und Schreiber, bei dem der Frankfurter verletzt vom Platz getragen werden mußte. Als der Schiedsrichter diesen Vorfall ungeahndet ließ, entstand ein ungeheurer Publikums-Protest. Aber bald beruhigten sich die erregten Gemüter, da Schreiber nach etwa 10 Minuten wieder kam. Schiedsrichter Köhler (Stuttgart), der noch nicht
viel Spiele in der Oberliga gepfiffen hat, wurde mit seiner Aufgabe gut
fertig. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 25.05.1949) |