Eintracht Frankfurt - TSV 1860 München

Oberliga Süd 1948/49 - 26. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 09.04.1949 im Stadion
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Dehm (Durlach)
Tore: 1:0 Franz Dosedzal (49.), 1:1 Thanner (83.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt TSV 1860 München

 


  • Kisker
  • Müller
  • Glas
  • Hammerl
  • Bayerer
  • Sommer
  • Roßmann
  • Janda
  • Thanner
  • Brück
  • Fottner

 

Trainer Trainer
  • Max Schäfer

Eintracht dem 2:0 näher

Im ersten Spiel der Doppelveranstaltung im Stadion gaben die Münchener „Löwen" an die Eintracht einen weiteren Punkt ab und man kann sagen, daß ein Sieg der Gäste, die vor kurzem noch als erster Anwärter für den zweiten Tabellenplatz gegolten haben, nicht verdient gewesen wäre. Bis wenige Minuten vor Schluß lag die Eintracht nach einem Kopfballtreffer des diesmal Mittelstürmer spielenden Dosedzal, das gleich nach dem Wechsel gefallen war, in Führung und oft genug hatte es nach einer Erhöhung des Resultates ausgesehen. Gewiß, auch die Münchener hatten Gelegenheiten, aber ihr Angriff arbeitete nicht zielbewußt genug. Auf drei bis vier Querpässe folgte nie die Steilvorlage, die nun einmal nötig ist, um den Weg zum gegnerischen Tor zu öffnen.

Ueber die Eintracht ist kaum neues zu berichten. Läuferreihe und Verteidigung schlugen sich mit dem Elan und dem Erfolg der letzten Wochen. Nur Henig im Tor zeigte einige Unsicherheit und war auch am Ausgleichstreffer der Gäste nicht ganz unbeteiligt. Bechtold und der immer besser werdende Giller waren die Türme der Abwehrschlacht. Der Angriff war auch in der neuen Besetzung nicht besser und nicht schlechter als zuvor.

Bei den „Löwen" hinterließ der erstmals in Frankfurt auftretende Torhüter Kisker eine gelinde Enttäuschung. In vielen Fällen war sein Eingreifen keineswegs überzeugend. Man muß dabei allerdings berücksichtigen, daß er im zweiten Teil in die tiefstehende Sonne zu blicken hatte, die auch vielleicht beim Frankfurter Führungstreffer eine Rolle spielte. In anderen Fällen wieder arbeitete der Ex-Schalker ausgezeichnet. Mittelläufer Bayerer hat von seiner Sicherheit verloren, was sich unmißverständlich in einer Reihe von kleinen Regelwidrigkeiten äußerte. Auszuzeichnen ist das feine Aufbauspiel von Hammerl, im Sturm ist Ludwig Janda nach der langen Pause doch noch nicht wieder die Triebfeder, die er in gesunden Tagen war, doch war auch unter diesen Umständen seine große Klasse unverkennbar. Am überzeugendsten im Löwen-Angriff wirkte der geschmeidige und technisch hochbegabte Linksaußen Fottner, ein junger Spieler, dem man eine Zukunft voraussagen darf.

Das Resultat entspricht dem Spielverlauf. Zeitweise war der Kampf spannend und unterhaltend, wenn er auch nicht die hohe Stufe der folgenden Begegnung zwischen dem neuen Süddeutschen Meister und den Mannheimer Rasenspielern erreichte und es war ein recht glücklicher, wenn auch ungewollter Regie-Einfall, daß die Reihenfolge der Treffen nicht umgekehrt war.

Schiedsrichter Dehm (Durlach) pfiff nicht fehlerlos, doch waren die „Ovationen", die man ihm am Ende vor der Tribüne bereitete, reichlich übertrieben. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 13.04.1949)

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg