Eintracht Frankfurt - FC Schweinfurt
05 |
Oberliga Süd 1948/49 - 28. Spieltag (vorgezogenes Spiel)
2:0 (1:0)
Termin: 13.03.1949 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Köhler (Stuttgart)
Tore: Franz Dosedzal (18.), Horst Schreiber (72.)
Eintracht Frankfurt | FC Schweinfurt 05 |
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Trainer | Trainer
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Eintracht kann auch kämpfen Zu den größten Ueberraschungen dieses Sonntags dürfte der klare Sieg der Eintracht über Schweinfurt gehören. Die Frankfurter hatten vor kurzem ein prächtiges Spiel der Kugellager-Städter gesehen und als sie heute vernahmen, daß die Eintracht ohne zwei ihrer wenigen Säulen, dem Stopper Schmidt und dem Linksaußen Krauß, antreten müssen, da gab niemand mehr einen Pfifferling für die „Adlerträger". Aber wie schon so oft bewirkte gerade diese Zwangslage, zu der noch die Abstiegssorgen kamen, ein Wunder. Giller vertrat Adam Schmidt im Deckungszentrum hervorragend. Seine Nebenleute Nees und Bechtold waren in Ueberform. Kudras und Heilig standen als Außenläufer wieder auf ihren gewohnten Plätzen. Und im Sturm ging es zwar noch lange nicht gut, aber doch bedeutend besser als bisher. Der Junior Schreiber führte sich recht vielversprechend ein. Der alte Dosedzal war wohl kein Ideal-Linksaußen, aber er tat was er konnte und — er machte auch ein Tor. Ein Abstauber-Goal wie man in Wien so sagt. Die Schweinfurter ließen sich durch das unerbittliche Decken der Frankfurter völlig aus dem Konzept bringen. Zu keiner Minute erreichten sie die Form wie gegen den FSV. Kitzinger mußte im Gegenteil alles Können und alle Routine aufbieten, um Schlimmeres zu verhüten. K. Kupfer war kein vollwertiger Ersatz für Baier, um so wirkungsvoller aber setzte sich Merz in Szene. Ander Kupfer und Bernard kamen wenig zum Aufbau. Sie hatten ihre Last mit der Abwehr. Meusel rochierte zwar nach Pöschl-Art, aber er spielte doch gar zu viel ohne Ball. Schließlich kann man Tore nur mit dem Ball erzielen. Der beste und fleißigste Stürmer war Ucko. Aber er fand weder in der Mitte noch bei Gorski auf Linksaußen viel Verständnis. Es war der typische Kampf des Abstiegsbedrohten mit einem Widersacher, der auf solche Gegenwirkung offenbar nicht richtig eingestellt war. Die Eintracht wurde von ihren Anhängern diesmal vom Start weg mächtig angefeuert und sie versöhnten mit ihrer Aufopferung und dem Willen zum Sieg viele der in letzter Zeit verärgerten Freunde. Als Schreiber den Ball zum zweiten Male ins Netz jagte, stieg ein gewaltiger Jubelschrei in den grauen Himmel. Der Jubel war berechtigt, der Sieg verdient und die Punkte sind Gold wert. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 16.03.1949) |