Eintracht Frankfurt - TSG Ulm 1846

Oberliga Süd 1948/49 - 20. Spieltag

3:0 (1:0)

Termin: 19.02.1949 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 9.000
Schiedsrichter: Gräber (Weinheim)
Tore: 1:0 Werner Heilig (36.), 2:0 Heinz Baas (61.), 3:0 Willi Kraus (64.)

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Eintracht Frankfurt TSG Ulm 1846

 


  • Toni Turek
  • Eberle
  • Bertele
  • Schädler
  • Baumeister
  • Seemann
  • Wienecke
  • Brunner
  • E.Schmid
  • Schoy
  • S.Schmied

 

Trainer Trainer
  • Ludwig Tretter

Erstes Eintracht-Tor in fünf Spielen

Nach dem 0:2 gegen den FSV und dem 0:1 gegen Rödelheim mußten sich die Ulmer jetzt sogar mit einem 0:3 vom Main verabschieden. Eintracht gewann den harten Kampf der beiden Abstiegsgefährdeten auch in dieser Hohe verdient. Die Ulmer, die zwar mitunter recht hübsch kombinierten, aber ihren Doppelerfolg in München kaum erklärlich werden ließen, gingen über die in einem solch bedeutungsvollen Treffen verständliche Härte weiter hinaus als die gewiß nicht zimperliche Eintracht und der Platzverweis von Brunner im zweiten Teil wegen eines Vergehens an Baas war unvermeidlich. Der Gästesturm, der seine Gefährlichkeit nur gelegentlich ahnen ließ, arbeitete keine zwingenden Chancen heraus, die ganze Deckung dagegen war auf dem Damm, wenn auch Baumeister den fehlenden Klopf nicht ganz ersetzen konnte. Turek ist der Mann, der in Hannover zwischen die Pfosten des süddeutschen Tores gehört. Seine Reaktionsfähigkeit, das befreiende Fausten, weit weg aus der Gefahrenzone, die Sicherheit bei der Ballannahme in jeder Lage, das alles spricht für seine Klasse.

Daß die Eintracht ihr erstes Tor in der Rückrunde erst im fünften Treffen gerade durch den heute als Mittelstürmer wirkenden Standardläufer Heilig erzielte, kennzeichnet die Lage der „Adlerträger", die in geradezu revolutionärer Neuformation mit den Läufern Heilig und Kudras im Innensturm antraten, wohl nach dem Grundsatz — besser etwas falsch zu machen, als garnichts zu tun. Der
Erfolg aber gab ihnen recht. Zwar war Kudras mit seinen meist etwas zu weit gehenden Läufervorlagen kein vollwertiger Verbinder, aber doch besser als seine Vorgänger, und Heilig verstand es, durch seine Allround-Fähigkeiten und höchsten Einsatz, dem Sturm den Schwung zu verleiben, der bisher so sehr vermißt wurde. Auch Giller als rechter Läufer schlug vielversprechend ein. Zu bedauern bleibt nur, daß ein so guter Verteidiger wie Bechtold, nun auf fremdem Posten, längst nicht so zur Geltung kommt wie auf seinem Stammplatz.

Dem Schiedsrichter Gräber darf man bescheinigen, daß er mit der harten Gangart recht gut fertig wurde. Daß er sich aber im letzten Drittel, als der Kampf zum Glück schon entschieden war, eine Fülle von krassen Abseitsfehlern leistete, die ausnahmslos die zu dieser Zeit unentwegt angreifende Eintracht benachteiligten, das war - hoffentlich -einmalig. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 23.02.1949)

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