Eintracht Frankfurt - Schwaben
Augsburg |
Oberliga Süd 1948/49 - 13. Spieltag
2:2 (2:1)
Termin: 19.12.1948 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Pennig (Mannheim)
Tore: 0:1 Groß (4., Elfmeter), 1:1 Heinz Baas (27.), 2:1 Adam Schmitt (24.), 2:2 Groß (67.)
Eintracht Frankfurt | Schwaben Augsburg |
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Trainer | Trainer
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Groß beschließt Elfmeterpanne Nachdem Groß gleich in der ersten Minute frei vor Henig durch schwaches Schießen eine Riesenchance vergeben hatte, rempelte gleich darauf Baas einen Gegner im Strafraum und Pennig zeigte auf die Elfmetermarke. Die Entscheidung erregte ungeheueren Publikumsprotest und auch der Berichterstatter war von ihrer Berechtigung nicht überzeugt. Nach dem Spiel jedoch bestätigten die Linienrichter und der Mittelstürmer aus den Glanzzeiten des Fußballsportvereins, Hennes Klump, die Angabe Pennigs, daß Baas regelwidrig mit den Händen gestoßen habe. Die Eintracht-Mannschaft nahm die Sache diszipliniert hin, das Publikum aber tobte bis zur Pause weiter. Pennig geriet in dem Tumult vorübergehend durcheinander und traf einige anfechtbare Entscheidungen. Nachher war er wieder Herr der Lage, da er dem Kampf trotz aller Härte seinen Lauf ließ. Dadurch wurde ein Spiel möglich, das kaum eine tote Minute hatte, sondern bis zum letzten Augenblick mitreißend und spannend war. Die Augsburger verblüfften durch glänzende technische Leistungen ihres Angriffs und vorzügliche Deckungsarbeit der Hintermannschaft. Der rechte Läufer Schmuttermeier war immer wieder der Blickfang des Bornheimer Hangs. Eben noch vor dem eigenen Tor, just in dem Moment, wo es nötig war, dann zwischen den eigenen Stürmern auftauchend und mit prächtigem Zuspiel die Nebenleute einsetzend, war er in gleichem Maße Dirigent der Abwehr und des Sturms. Nächst ihm zeichnete sich Mittelläufer Helbig und Torwächter Süßmann besonders aus. Den technisch vielseitig bewanderten Stürmern, die bildschön täuschen, dribbeln und köpfen können, fehlt ein gesunder Schuß, zu dem oft genug Gelegenheit war, denn die Eintracht-Abwehr war heute nicht so absolut sicher wie an Vorsonntagen. Adam Schmidt erwies sich mitunter als zu langsam und Nees und Bechtold brauchten einige Laufzeit, um auf volle Touren zu kommen. Im Eintracht-Sturm ist Bardorf der umstrittene Mann. Licht und Schatten wechseln bei ihm. Oft erscheint er nur deshalb als zu langsam, weil er seine Vorlagen nicht gerne gibt, ehe ein Nebenmann in freier Position ist. Dadurch verliert er dann oft den Ball. Rechtsaußen Schallmeyer wurde schon Mitte der ersten Halbzeit so verletzt, daß er fast ganz ausfiel. Die Eintracht hatte also einiges Pech, das sie durch erhöhten Einsatz ausglich und so wenigstens mit einem Teilerfolg belohnt wurde. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 22.12.1948) |