FC Schweinfurt 05 - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1947/48 - 32. Spieltag (Nachholspiel)

0:1 (0:0)

Termin: 04.07.1948
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Wingenfeld (Fulda)
Tore: 0:1 Fritz Linken (57.)

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FC Schweinfurt 05 Eintracht Frankfurt

  • Käser
  • Baier
  • Merz
  • Bernard
  • Kitzinger
  • Kupfer I
  • Sklorz
  • Spitzenpfeil
  • Lotz
  • Schaupp
  • Gorski

 


 

Trainer
Trainer

Schweinfurt fehlt ein Torjäger!

Wie schon in den letzten Spielen, so machten auch in dieser Begegnung beide Partner einen abgespielten Eindruck. Das Endresultat mutet für die Eintracht glücklich an, denn Schweinfurts Gesamtleistung war trotz zerfahrener Spielweise doch eindrucksvoller. Hervorragendes Einzel- und variantenreiches Zusammenspiel der Grünen wechselten mit unzulänglichem Zuspiel und Hilflosigkeit in Torraumnähe ab. Erfreulich ist die Entwicklung von Schaupp zum unermüdlichen Wühler und das allmähliche Einfühlen von Sklorz in die Angriffsreihe.

Die Frankfurter zeigten weniger Einzelarbeit, dagegen eine weitaus ausgeglichenere Mannschaftsleistung. Sie kombinierten zwischendurch ebenso blendend wie die Gastgeber, mußten aber viel häufiger und mit größerem Einsatz verteidigen. Mit einer starken Abwehr hielten sie verbissen ihren Vorsprung. Neben Henig und Adam Schmidt gefiel besonders der blonde Wirsching. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 07.07.1948)

 


 

Adam Schmitt im Drehpunkt

Mit Schweinfurt hatte die Eintracht noch kleine Rechnungen zu begleichen. Noch nie, solange die Oberliga besteht, hatten die Frankfurter die Kupfer-Kitzinger-Elf geschlagen.

Es war ein mannhafter „Fight" zwischen den Bayern und den Hessen um die Punkte. Die kämpferische Erbitterung wischte Feinheiten wie Brotkrumen vom Tischtuch. Kupfers „Lehrlinge" hatten neben ihrem traditionellen Flachpaß auch den harten Körpereinsatz in ihrer Kollektion, der den Eintrachtlern, die bekanntlich nach der Sonnenseite neigen, durchaus nicht zusagte. Aber sie zahlten mit gleichem „Kupfer" zurück und rückten dem Gegner, vornehmlich seinen Stürmern, mit Tuchfühlung auf den Pelz. Wohl waren die ersten zwanzig Minuten eine einzige grünweiße Herrlichkeit im Felde, aber schon in Strafraumnähe stand ein Grenzposten, der an diesem Tag keine Passierscheine ausstellte: Adam Schmitt! Wie ein Vater zwischen seinen Jungen wirkte er im Hinterfeld, lautlos das Abwehrspiel dirigierend, und mit Körper, Kopf und Fuß dem Ball jeden Hinflug in Henigs Strafraum verwehrend. Von seinen Füßen lief das Abspiel zum Neben- und Vordermann wie von ungeschriebenen Gesetzen bestimmt. Seine Ruhe übertrug sich auf die gesamte Mannschaft, und der Hockeymann, der in seiner Begeisterung von der Tribüne herunterrief: „Adam, du bist der Größte!" traf den Nagel auf den Kopf.

Der zähe Ließem und Bechthold, Adolf Schmidt und Heilig, denen zwischendurch noch genügend Zeit zum Vorschnellen und Aufbauen blieb legten den einheimischen Stürmern so grundlegend das Handwerk, daß diese Heilig nur zweimal ernsthaft belästigten. Ganz zu Anfang war Schaupp einmal in eine Steilvorlage Kupfers gerast, und der Eintrachthüter, der sein Haus verlassen mußte, hatte Glück, angeschossen zu werden. Schon beim Gegenzug lag Käser gerade noch vor den Füßen von Kraus, und mitten in die leichte Schweinfurter Ueberlegenheit platzte die „Chance des Tages", die Giller auf den Fuß gelegt wurde. Zwei Ecken noch für Schweinfurt, dazwischen zwei zaghafte Schüsse Wirschings... und dann Pause.

Die zweite tempogeladene Hälfte ließ den etwas laschen ersten Durchgang vergessen. Eintrachts Halbstürmer kamen prächtig ins Spiel, ihre Steildurchlagen zur Mitte und nach außen kamen wie aus einer Musterkiste. Giller aber hatte hart mit Kitzinger zu kämpfen, der am Ende fast seine Kinderstube vergaß, Linkens Ausreißversuche wurden von Merz streng überwacht, drüben hatte der von Halsschmerzen geplagte Kraus einen schwachen Tag und fand mit dem immer besser aufspielenden Baas keine rechte Bindung.

Nach zehn Minuten aber schufen die Außen, sich in der Mitte treffend, das entscheidende Tor. Die Vorlage kam von Baas und lief über Kraus zu Linken, dessen überraschender Schuß scharf und flach in die linke Ecke traf und Käser nur eine mißglückte Fußparade blieb. Das Tor verlieh den Frankfurtern Auftrieb. Ganz zum Schluß rückte Schweinfurt noch einmal an. zwei Strafbälle Kitzingers blieben ohne Gefahr, eine letzte Chance von Schaupp verknallt... und dann wars zu Ende. (aus 'Der neue Sport'' vom 05.07.1948)


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