Eintracht Frankfurt - VfR Mannheim |
Oberliga Süd 1947/48 - 18. Spieltag
2:1 (1:1)
Termin: 04.01.1948 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Eberle (Stuttgart)
Tore: 1:0 Heinrich Gärtner (15., Elfmeter), 1:1 Riehm (24.), 2:1 Hans Liesem (49.)
Eintracht Frankfurt | VfR Mannheim |
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Trainer | Trainer
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Ueberragende Eintracht-Kraft: Gärtner Nur anfangs lief das Eintrachtspiel wie gewohnt. Die Mannheimer verstanden es durch ihren großen Eifer und durch hartes, ständiges Zerstören, die Eintracht-Kombintationen immer wieder auseinander zu reißen. Das Spiel wurde dadurch ruppig und häßlich. Es war ein Glück, daß Schiedsrichter Eberle mit peinlicher Genauigkeit die vielen Regelverstöße bestrafte. Bei der Eintracht war Gärtner der überragende Mann. Ihm war vor allem der Sieg zu danken, zumal Kolb auf dem schweren Boden häufig versagte. Im Sturm war Linken wohl aus den gleichen Gründen gehemmt. Wirsching, dem Rohr wie ein Schatten folgte, hatte es schwer sich zu entfalten. Er gefiel aber neben dem ballgewandten Kraus noch am besten. Die Mannheimer hatten eine tüchtige Abwehr, in der Senk und Rohr sich besonders auszeichneten. Ihr Sturm war durch weite Vorlagen und gute Flanken gefährlich. Auffallendster Spieler war Stiefvater, während sich Löttke durch seinen nimmermüden Eifer auszeichnete. Den Torchancen nach war der Sieg der Eintracht verdient. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 07.01.1948)
Generalprobe für Nürnberg So lief die Eintracht nicht wie ansonsten, sondern stampfte gleich Ackerpferden über das schwere Geläuf, wobei nichts mehr vom „Kickersglanz" zu verspüren war. Kolb hatte mit dem schnellen de 'la Vigne seine Müh' und Not, während vorne nur Wirsching und Kraus gefielen. Wie summte es im Publikum, wenn der kleine Eckenheimer seine unberechenbaren Haken schlug! Sein Gegenüber Ließem fiel an diesem Sonntag stark ab und konnte nur durch das Siegestor einigermaßen versöhnen. Es muß gesagt werden, die Mannheimer waren die meiste Zeit über im Mittelfeld gleichwertig, doch um die Eintracht-Hintermannschaft aufzuknacken, fehlte die große Reife. De la Vigne ist beim VfR der Mann, welcher... Aber, auch etwas verspielt und eigensinnig. Sonst sind noch zu nennen: das zuverlässige Schlußdreieck Jöckel-Senk-Rößling und, auch das muß gesagt werden, die manchmal sehr, sehr harte Gangart der Leute aus der Stadt der Quadrate. Schiedsrichter Eberle (Stuttgart) hatte hier eine besonders schwere Aufgabe. Aus dem Spielverlauf einige Rosinen: Man hatte noch
nicht lange angefangen, da erwischte Kraus das Bällchen, alles schaut
auf ihn, doch sein Schuß steigt über Jockel und Tor. Das Führungstor
der Eintracht riß nicht zu großem Beifall hin. Baas schießt.
Senk und Müller stürzen sich auf das Leder, wobei ersterer wie
weiland Bechtold seine Hände zu Hilfe nimmt, und für Gärtner
blieb nur noch die Pflicht übrig, den Elfmeter zu verwandeln. Wer
jetzt dachte, von wegen weiterer Eintrachttore und so, der hatte falsch
getippt. Gerade war Kollege B. mit seiner Kamera ahnungsschwer auf dem
Weg zum anderen Tor, da kam die 23. Minute. Riehm ließ Bechtold
hinter sich, halbhoher Paß zu de la Vigne, und „Bella"
hielt nur seinen Absatz hin, 1:1. Nach der Pause brachte ein Mißverständnis
das 2:1. Jockel eilte dem Ball entgegen, Rößling rief „weg",
beide blieben stehen, und blitzschnell hatte Ließem seinen Kopf
dazwischen. Die Gäste setzten in den letzten zehn Minuten zu einem
Endspurt an, aber es war alles vergebens. (aus 'Der neue Sport''
vom 05.01.1948) |