Eintracht Frankfurt - Stuttgarter
Kickers |
Oberliga Süd 1947/48 - 16. Spieltag
4:3 (2:2)
Termin: 21.12.1947 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Ruhmann (Regensburg)
Tore: 0:1 Conen (3.), 1:1 Willi Kraus (17.), 1:2 Vetter (34., Handelfmeter), 2:2 Adolf Schmidt (38., Handelfmeter), 2:3 Schmeißer (57.), 3:3 Willi Kraus (66.), 4:3 Heinz Baas (76.)
Eintracht Frankfurt | Stuttgarter Kickers |
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Trainer | Trainer
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Eintracht-Experiment: Flügelstürmer Linken lenkte den Sturm Trotz dreimaliger Führung unterlag Kickers Stuttgart in Frankfurt 4:3 Ihren beträchtlichen Formanstieg bewies die Eintracht mit einem verdienten Sieg über den Meister-Bezwinger Stuttgarter Kickers. Das Spiel übertraf wohl alle anderen Begegnungen, die man in dieser Saison in Frankfurt zu sehen bekam. Die Stuttgarter lieferten das erwartet gute Spiel, waren aber nur in den Anfangsminuten überlegen. Die Eintracht bekam durch ihre sichere Balltechnik, die sich auf dem Schneeboden besonders bemerkbar machte, bald Vorteile und drängte dann fast während des ganzen Spiels. Trotzdem sah es lange nach einem Punktgewinn der Kickerself aus, deren Sturm im allgemeinen der schußkräftigere war. Erst als Adolf Schmidt sich des aufbauenden Mittelstürmers Conen annahm — eine Aufgabe, die Gärtner als Zerstörer kaum mitbewältigen konnte — war dem Stuttgarter Angriff seine schärfste Waffe genommen. Die Frankfurter hatten erstmals Linken als Mittelstürmer versucht und — Linken überzeugte. Der Frankfurter Sturm wurde dadurch von Minute zu Minute besser, wobei wiederum das trickreiche Spiel von Krauß und seine unberechenbaren Schüsse in erster Linie für den Sieg maßgeblich waren. Dieses Spiel zeichneten besonders auf beiden Seiten das direkte Abspiel, das zu schnellen, wechselvollen Aktionen führte, sowie der Kombihationstrieb aus. Die Deckungsreihen waren sich gleichwertig. Bei den Stuttgartern war
vor allem die linke Seite mit Vetter-Sing fast unbezwingbar und dadurch
kam auch Liesem von allen Frankfurter Stürmern am wenigsten in Fahrt.
Bei der Eintracht erkannte man bei keinem Deckungsspieler irgendeine Schwache.
Erstaunlich war, daß die Stuttgarter dreimal in Führung gingen,
obwohl immer wieder die Eintracht eine leichte Ueberlegenheit herausgespielt
hatte. Ihr zweites Tor fiel durch einen Elfmeter, den ein Handspiel von
Bechtold verursacht hatte. Ein Handelfmeter war es auch, der im Nachschuß
den Ausgleich brachte. Ueber die Berechtigung dieses Handelfmeters gingen
die Ansichten auseinander, aber Ruhmann (Regensburg), der vorzüglich
leitete, ging von seiner einmal getroffenen Entscheidung nicht mehr ab.
(aus dem 'Sport' vom 24.12.1947) |