SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt |
Oberliga Süd 1947/48 - 3. Spieltag
2:1 (1:0)
Termin: 21.09.1947
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Pennig (Mannheim)
Tore: 1:0 Nöth (32.), 1:1 Albert Wirsching (72.), 2:1 Nöth (86.)
SpVgg Fürth | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Fürther Elan bezwingt
die Eintracht Dieses erhöhte Aufgebot an Kampfwillen ging freilich auf Kosten des gepflegten und einheitlichen Kombinationsspiels. Die Stürmerleistung müßte sich aber trotz allem in den nächsten Spielwochen steigern. In dieser Fünferreihe, wo jeder andersgeartet ist und jeder sich einen anderen Angriffsplan zurecht stellt, fällt es selbst einem beschlagenen Techniker schwer, sich harmonisch und wirkungsvoll einzuschalten. Doch empfiehlt sich in der jetzigen Gestalt des Sturms folgende Variante: Nöth, der für dauernde Zweikämpfe mit einem unerbittlichen Stopper (Gärtner) zu temperamentlos wirkt, müßte sich auf dem deckungsfreieren Halbstürmerposten viel nützlicher entwickeln können und mit dem Reißer Hofmann am rechten Flügel zusammengespannt, eine gute Mischung von Technik mit Wucht darstellen. Meier II dagegen, dem die Voraussetzungen für einen rasanten und ideenreichen Flügelstürmer völlig abgehen, sollte mit seiner Wucht innen als „Brecher" weit mehr Erfolge ernten. Spitz bemühte sich mit gut inszenierten Vorstößen und Meier I kämpfte oft recht erfolgreich gegen den Riesen Kolb. Nürnberg-Fürths verwöhntes Stammpublikum schwärmt noch heute von der Glanzpartie der Eintracht beim 1:3 gegen den 1. FCN. Von diesem unbeschwerten, flüssigen Stil fehlt heute den Frankfurtern manches. Gewiß, der Ball kreiste ruhiger und genauer innerhalb der roten Reihen auch ergänzte man sich gegenseitig geschickter, als bei den Fürthern — doch die Krönung, den Weg, der in kurzen Paßzügen zum Ziele führt, vermißte man diesmal. Man mag sich dennoch trösten. Vom 20. Platz wird man sehr bald abgerückt sein und auch das Erfolgsspiel wird sich wieder einfinden. Mag nur erst mal der geistige Lenker Adam Schmidt wieder dirigieren können. In den überragenden und immer wieder durch verblüffende technische Kabinettstücke auffallenden Schädler und Wirsching wird er ideale Partner vorfinden, die so recht in das Eintracht-Spiel passen. Wuchtig und zäh erwies sich der frühere Duisburger Halblinke Baas, rasant kurvte der junge Krauß, überlegen wehrte Stopper Gärtner ab und kaltblütig, doch vorbildlich-fair, fegten Kolb-Bechtold zwischen die Kleeblatt-Angriffe. Schiedsrichter, wie den Mannheimer Pennig, müßte
man im Süden einige besitzen. Eine großartige Leistung! (aus
dem 'Sport' vom 24.09.1947) |