BC Augsburg - Eintracht Frankfurt |
Oberliga Süd 1946/47 - 11. Spieltag
1:2 (1:1)
Termin: 08.12.1946
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Jauch (Stuttgart)
Tore: 0:1 Edmund Adamkiewicz (28.), 1:1 Platzer (35.), 1:2 Werner Heilig (80.)
BC Augsburg | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Alles hing an Turek In Augsburg 1:2 für Eintracht (Drahtbericht unseres W.-Mitarbeiters) Augsburg, 8. Dezember. Das Spiel beim BC Augsburg war für die Eintracht wohl eine viel schwerere Kraftprobe, als sich die meisten es vorgestellt hatten. Der BC Augsburg hatte sich für seinen großen Gegner viel vorgenommen und kämpfte mit Macht um ein gutes Ergebnis, wobei vor allem die Läuferreihe immer wieder den Augsburger Angriff ins Feuer schickte. Ein dutzendmal wohl stand Mittelstürmer Platzer in aussichtsreichen Schußstellungen vor dem Tor, und es gab eine Zeit von etwa 20 Minuten in der zweiten Halbzeit, da rollten die Augsburger Angriffe pausenlos auf das Tor der Eintracht. Aber die Frankfurter kämpften wie ein Mann, ja, sie haben jetzt das Kämpfen gelernt! Und wie gegen FC Nürnberg, so stand auch diesmal mit Turek ein Mann zwischen den Pfosten, der durch fabelhafte Fangkunst und überlegtes Herauslaufen jeden Ball meisterte. So war das Spiel von einer Spannung, wie man sie wohl selten erlebt. Die Eintracht war in der 28. Minute durch einen überlegten Schuß ihres Mittelstürmers Adamlkiewicz in Führung gegangen, aber schon sieben Minuten später war es Platzer, der mit einer wohl unhaltbaren Bombe den Ausgleich erzwang. Es kam dann die Zeit, in der Turek immer wieder aufs neue die Chance der Eintracht wahrte und seiner Mannschaft, die oft genug ins Wanken geraten schien, die innere Ruhe zurückgab. Beifall umbrauste den Frankfurter Torhüter, aber die Zuschauer glaubten und hofften doch immer noch auf den Sieg ihrer Mannschaft. Da war es zehn Minuten vor Schluß Frankfurts Linksaußen Heilig, der überraschend durchlief und den Augsburger Torwart überwand. Nach diesem zweiten Treffer blieb die Eintracht Herr der Situation, sie ließ sieh den nur durch Kampfgeist möglich gewordenen Sieg nicht mehr entgehen. (aus 'Der neue Sport' vom 09.12.1946)
Wieder rettete Turrek die Eintracht Mit Spannung hatte man in Augsburg das Antreten der Frankfurter erwartet, den es erst vergangenen Sonntag gelungen war, dem Club ein 1:1 abzuringen. Nun, die Frankfurter haben nicht ganz gehalten, was man sich von ihnen versprochen hatte. Wer weiß wie das Spiel geendet hätte, wenn nicht der ausgezeichnete Duisburger Turrek zwischen den Pfosten der Eintracht geständen hätte. Vor allem fiel das ungemein schlechte Zuspiel der ganzen Mannschaft auf; was da in die Beine des Gegners gespielt wurde, ist auch durch die schlechten Bodenverhältnisse nicht zu entschuldigen. Außerdem fehlte es am nötigen Kontakt zwischen Läuferreihe und Angriff. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Sturm völlig auf sich allein gestellt war. Adam Schmidt gab schöne Proben seines abgeklärten Könnens, wenn ihm auch diesmal manches daneben gelang. Muth auf Rechtsaußen konnte durch seine Schnelligkeit immer gefährlich werden, während der schnelle und harte Adamkiewicz bei seinen Nebenspielern selten das richtige Verständnis fand und fast nie bedient wurde, wenn er überlegt in den freien Raum lief. Wirsching und Heilig arbeiteten fleißig ohne besonders herauszuragen. Von den Außenläufern gefiel Schädler besser als der manchmal reichlich kopflos wirkende Adolf Schmidt. Gärtner erfüllte seine Aufgabe, den Augsburger Durchreißer Platzer zu halten, mit viel Geschick. Die Verteidigung mit Bechtold und Liesem offenbarte während der großen Drangperiode des BCA nach Beginn der zweiten Halbzeit große Schwächen, und nur dem schnell reagierenden Turrek mit seinem instinktsicheren Stellungsspiel hatten sie es zu verdanken, daß die Augsburger in dieser Zeit nichts Zählbares erreichten. Auch BCA wartete mit einer nicht gerade überzeugenden- Leistung auf. Die Stürmer hatten bei verschiedenen Situationen wohl Pech, doch fehlte auch die notwendige Entschlossenheit. Der gefährliche Platzer wurde, nachdem er den Führungstreffer der Gäste ausgeglichen hatte, vom Frankfurter Mittelläufer Gärtner stark bewacht. Die beste Unterstützung wurde dem Augsburger Sturmführer noch von dem intelligenten Halblinken Hilner zuteil. Die drei übrigen Stürmer konnten ihre sonstige Form nicht finden. Der beste Mannschaftsteil der Augsburger war zweifellos die Halbreihe. Unentwegt mühten sich Behner und Haider ab und spielten immer wieder brauchbare Bälle an den Sturm heran. Von der guten Leistung Haiders war man besonders überrascht. Mit Umsicht und Ruhe wirkte Gammel als Stopper. Das erfreulichste an seiner Arbeit ist, daß er selbst in den bedrängtesten Lagen den Ball noch sauber an einen Nebenmann abspielt. Fischer fand sich als Verteidiger mit dem schweren Boden besser ab als Niggl, dem zudem die Schnelligkeit des gegnerischen Rechtsaußen Muth sehr zu schaffen machte. Ein Stellungsfehler des Torwart Moser, der sonst zuverlässig und aufmerksam sein Tor hütete, kostete diesmal seinem Verein das Spiel, denn nur deshalb, weil er falsch stand, konnte der hohe Ball des Eintracht-Linksaußen Heilig hinter; ihm zum Siegestor der Frankfurter ins Netz fallen. (aus dem 'Sport' vom 11.12.1946)
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