Eintracht Frankfurt - Karlsruher
FV |
Oberliga Süd 1946/47 - 7. Spieltag
2:0 (0:0)
Termin: 10.11.1946 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Viktor Zins (München)
Tore: 1:0 Albert Wirsching (46.), 2:0 Alfred Kraus (88.)
Eintracht Frankfurt | Karlsruher FV |
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Trainer | Trainer
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Eintracht gegen Karlsruher FV wk. Am Sonntag hat es die Eintracht wohl etwas leichter. Nicht nur, daß ihr am Bornheimer Hang die Sympathien zuströmen, auch der KFV ist als Gegner nicht so hoch einzuschätzen, wenn es auch ein Fehler wäre, ihn zu leicht zu nehmen. Noch nie hat die Eintracht gegen diesen Verein verloren, lediglich einmal in Frankfurt und einmal in Karlsruhe einen Punkt abgegeben. Freilich mahnte das mäßige Spiel in Fürth zur Vorsicht, und so hat man für Sonntag da und dort umgebaut. In der Verteidigung spielt Bechtold für den verletzten Kolb. Außenläufer ist — wie vor Jahren — Heilig an Stelle Farschons, und außer Heilig fehlen im Sturm noch Adam Schmitt und Schädler, wobei die Hereinnahme des schußkräftigen Kraus und des schnellen Szakany wohl allgemein begrüßt wird. So wird der Sturm sicher durchschlagskräftiger sein, ohne daß deshalb die Güte der Deckung gelitten hätte. Wir rechnen deshalb mit einem Sieg der Eintracht, der ihr gleichzeitig für kommende, schwerere Kraftproben den notwendigen Auftrieb geben wird. Die Mannschaften: Eintracht: Ricker; Bechtold, Liesem; Ad. Schmidt, Gärtner, Heilig; Muth, Wirsching. Kraus, Motsch, Szakany. Karlsruher FV: Becker; Stephan, Schmitz; Hormann, Diedenbach, Schön; Litsch, Karsch, Mohlock, Janda, Hermann. Spielbeginn: 14 Uhr, Vorspiel: Eintracht-Res. geg. Groß-Karben 12.15 Uhr. ('Frankfurter Rundschau' vom 09.11.1946)
Neuer Eintracht-Sturm gegen Karlsruher FV M. Nach dem Favoritensturz am vergangenen Sonntag haben es die vier Spitzenvereine diesmal leichter; sie spielen auf eigenen Plätzen. Aber gibt es überhaupt leichte Spiele in dieser schweren Runde der 20 Oberligamannschaften? Haben nicht der VfR Mannheim, Phönix Karlsruhe und Ulm 46 eine deutliche Antwort auf diese Frage gegeben? Alle Spiele sind schwer, und über jeder Begegnung schwebt die glorreiche Ungewißheit des Ausganges! Auch das Treffen, der Eintracht mit dem Karlsruher FV am Sonntag am Bornheimer Hang ist für die Frankfurter kein „gelaufenes Rennen". Der KFV kann mehr, als sein Tabellenstand besagt. Das Spiel gegen Neckarau hat es bewiesen, und die Eintracht wird gut daran tun, den Gegner ernst zu nehmen. Nach den Erfahrungen der letzten Spiele hat man den Sturm grundlegend umgebaut. Wirsching, Muth, Motsch und die wieder genesenen Kraus und Czakany wurden genannt, wobei die genaue Postenbesetzung noch aussteht. Heilig kommt .als Außenläufer zum Zug und in der Verteidigung springt Bechthold für den verletzten Kolb ein. ('Frankfurter Neue Presse' vom 09.11.1946)
Frankfurt wollte mehr Tore sehen Die Karlsruher kamen auf den Bomheimer Hang mit dem Ziel, das 0:0, womit ein Spiel bekanntlich anfängt, auf jeden Fall zu halten. Sieben, später bis zu neun Mann verteidigten. An dieser chinesischen Mauer prallten die Eintracht-Angriffe dutzendweise ab. Die erste Halbzeit brachte daher auch kein Tor, obwohl Karlsruhes Rechtsaußen Lichter zeitweise am Knie verletzt ausgeschieden war. Muth hatte sich einmal gegen zwei deckende Karlsruher Spieler glänzend durchgespielt, aber seine Flanke konnte Motsch nicht auswerten, und ein anderesmal fand Wirsching das leere Tor nicht. Die „Stimme des Volkes" rief in der Pause nach Adam Schmidt, der diesmal hatte aussetzen müssen. Man sah die Ursache für das 0:0 mehr im eigenen Sturm als in der energiereichen harten Abwehr des Gegners, gegen den ein höheres Ergebnis beinahe ein Kunststück gewesen wäre. Gleich nach der Pause, setzte sich aber Wirsching durch und schoß ein Tor. Schön war es freilich nicht, denn der Torwart Becker wurde dabei verletzt und mußte mit einer blutenden Gesichtswunde vom Platz getragen werden. Stürmisch drängte Eintracht weiter. Eckbälle, Strafstöße, ein Foul-Elfmeter (den Krauß auf den Mann schoß), Unregelmäßigkeiten — aber kein Torerfolg. Erst in der zweitletzten Minute erhöhte Krauß im Gedränge auf 2:0. Gut wie immer war an diesem Tage die Deckung der Eintracht, in der Gärtner und Liesem Extraklasse darstellten. Mit dem umgestellten Sturm war dagegen wenig Staat zu machen. Das Schwergewicht war allzusehr auf den rechten Flügel gelegt, und Szakany, der wiedergenesene Linksaußen, hatte wenig Gelegenheit aufzufallen. Er war allerdings auch von seiner früheren Form beträchtlich entfernt. Bei den Karlsruhern machte der kräftig untersetzte Läufer Biedenbach einen famosen Eindruck. Der frühere Münchner Janda war der Mann, der bei den wenigen Durchbrüchen im Sturm gefährlich wirkte. Mäßig wie das Spiel war übrigens auch der Besuch: 6000 Zuschauer bei empfindlicher Kälte. (aus dem 'Sport' vom 12.11.1946)
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