Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

Oberliga Süd 1946/47 - 5. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 27.10.1946 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Sackenreuther (Nürnberg)
Tore: 0:1 Läpple (57.), 1:1 Albert Wirsching (70.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfB Stuttgart

 


  • Schmidt
  • Link
  • Steinle
  • Kraft
  • Schlienz
  • Langjahn
  • Läpple
  • Binkert
  • Böckle
  • Baruffka
  • Lehmann

 

Trainer Trainer
  • Fritz Teufel

 

Meister VfB Stuttgart gegen Eintracht

Das Treffen des süddeutschen Fußballmeisters VfB Stuttgart gegen die bisher ungeschlagene Mannschaft der Eintracht ist ein Höhepunkt der Oberliga-Meisterschaftsspiele für Frankfurt. Zweifellos wird der Bornheimer Hang am Sonntag eine Rekord-Besucherzahl unterbringen müssen, denn das Interesse gerade an diesem Spiel ist sehr groß. Die nicht sehr glücklich gestarteten Stuttgarter kommen mit einer guten Empfehlung: sie schlugen am vorigen Sonntag Schalke 3:2 verdient nach einem großen Spiel.

Kuzorra über den VfB

Ernst Kuzorra, der bekannte Schalker Stratege, der infolge Verletzung in Stuttgart nicht mitspielen konnte, lobte in einem Gespräch mit uns dieser Tage nicht nur die Schnelligkeit der VfB-Mannschaft, sondern auch ihren Kampfgeist und die Technik. Die Stuttgarter, so meinte Kuzorra, gehörten zweifellos zu den stärksten Mannschaften der süddeutschen Oberliga.

Der VfB kommt in seiner zur Zeit stärksten Aufstellung mit: Schmidt; Link, Steinle; Kraft, Schlienz. Langjahn; Lapple, Binkert, Bockle, Baruffka und Lehmann.

Eintracht stützt sich auf die gleichen Spieler, die am letzten Sonntag in Schweinfurt gefielen und dort einen Achtungserfolg erzielten: Heilig; Adam Schmidt, Kaufmann; Wirsching, Muth, Schädler; Gärtner, Schmidt, Liesem, Kolb u. Ricker.

Eintracht steht am Sonntag vor einer schweren Aufgabe, die Frankfurter zeigten sich aber in den letzten Spielen von der besten Seite, und so ist zu erwarten, daß sie den Stuttgartern am Hang einen großen Kampf liefern werden. ('Frankfurter Neue Presse' vom 25.10.1946)

 

 


 

 

Frankfurts Kraftprobe

Süddeutscher Meister am Hang

wk. Es trifft sich eigenartig, daß Frankfurts Vereine am Sonntag gegen die Favoriten der Oberliga gemeinsam antreten: der FSV beim 1. FC Nürnberg, die Eintracht am Bornheimer Hang gegen VfB Stuttgart. Der süddeutsche Meister kommt mit frischem Glanz, mit dem 3:2-Sieg gegen Schalke nach Frankfurt, der seine Niederlage in Karlsruhe verdeckt. Immerhin geben wir der Eintracht eine gute Chance, denn sie hat in bisher vier Punktspielen gegen den VfB erst einmal verloren hat ihm im letzten Jahr mit 2:1 die erste Niederlage beigebracht, hat den Graf-von-Beroldingen-Pokal seinerzeit im Kampf mit dem VfB nach Frankfurt entführt und also in allen Jahren gezeigt, daß der VfB ihr „liegt". Warum sollte es, da die Eintracht so ausgezeichnet gestartet ist, nicht auch diesmal klappen? Gewiß, Sturmschwächen sind noch sichtbar, die vielleicht diesmal durch die Vornahme Schädlers und die Verwendung Adam Schmitts als aufbauenden Mittelstürmer behoben sein könnten, um so sicherer ist die Qualität der Deckung, die sich mit dem Sturm der Böckle und Barufka auseinanderzusetzen hat; daß Schlienz als Mittelläufer gemeldet wird, mag am meisten auffallen. Die Mannschaften:

Eintracht: Ricker; Kolb, Liesem; Farschon, Gärtner, Adolf Schmidt; Muth, Wirsching, Adam Schmitt. Schädler, Heilig.

VfB Stuttgart: Schmidt; Luik, Steinle; Kraft, Schlienz, Langjahr; Läpple, Binkert, Böckle, Barufka, Lehmann.

Beginn 14.30 Uhr; Vorspiel Rotweiß—Germania 94 12.45 Uhr. ('Frankfurter Rundschau' vom 26.10.1946)

 

 


 

 

Eintracht ungeschlagen

Das 1:1 am Hang

Unheimlich rasch, stark in der Deckung, wendig im Sturm, so begann Stuttgart. Doch nach kaum zehn Minuten gab es nur noch eine Mannschaft, die Eintracht. Sie legte fliegende Kombinationen auf den Rasen, daß den Zuschauern das Herz lachte. Immer wieder kamen vorbildliche Bälle in den Sturm, haargenau auf den Fuß gelegt. Aber da war die Stuttgarter Deckung, da war Barufka, dessen blonder Schopf überall auftauchte, da waren die beiden eisenharten Verteidiger und nicht zuletzt Tormann Schmidt in verwegenen Robinsonaden.

In der zweiten Halbzeit sah man einen anderen VfB. Eine zähe, energische, schnelle Mannschaft! Aber Gärtner schuftete für drei. Liesems harter Schlag schaffte Luft, neue Angriffe kamen. In der 12. Minute eine Vorlage Barufkas auf den Fuß Böckles, der an den wieselflinken Rechtsaußen Läpple weitergab, dessen Schuß an dem zu spät herausgelaufenen Ricker vorbei ins Netz ging. Das konnte die Entscheidung sein. Der VfB stürmte weiter. Das 2:0 hing in der Luft. In der 25. Minute die Wendung: eine vorbildliche Vorlage Gärtners kam über Adam Schmitt zu Wirsching, der blitzsauber einköpfte. Die Eintracht gewann wieder an Boden, von den 15.000 angefeuert. Und zwischendurch immer wieder gefährliche Schwabenstreiche. Bei den Stuttgartern überragten Schlienz und der harte Barufka. Gärtner, Liesem und der wusselige Wirsching waren Frankfurts Beste. ('Frankfurter Rundschau' vom 29.10.1946)

 

 


 

 



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