Eintracht Frankfurt - Kickers Oxxenbach

Oberliga Süd 1945/46 - 29. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 16.06.1946
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Reinbach (Stuttgart)
Tore: 0:1 Emmerich, 1:1 Albert Wirsching (51.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Kickers Oxxenbach

 


  • Patzl
  • Keller
  • Funk
  • Abt
  • Emberger
  • Harthaus
  • Emmerich
  • Mohler
  • Picard
  • Nowotny
  • Weber

 

Trainer Trainer
  • Rudolf Keller

 

Nachbarn treffen sich an der Roseggerstraße

wk. Frankfurts und Offenbachs Fußballanhänger treffen sich wieder einmal, und zwar im Spiel Eintracht - Kickers Offenbach, das zwar für die Gesamttabelle der Oberliga bedeutungslos, für die Sonderwertung der drei Mainvereine aber von allgemeinem Interesse ist. Die Eintracht hat zum ersten Mal wieder in einem Punktspiel Szakany dabei, der schon die Pfingstreise mitgemacht hat, und auch sonst kommen beide Mannschaften in ihrer stärksten Aufstellung:

Eintracht: Ricker; Kolb (Bechthold), Liesem; Schmidt, Lindemann, Farschon; Heilig, Wirsching, Schmitt, Schädler, Szakany.
Kickers Offenbach: Patzl; Keller, Funk; Abt, Emberger, Harthaus; Emrich, Mohler, Piccard, Novotny, Weber. (aus der 'Frankfurter Rundschau' vom 14.06.1946)

 

 


 

 

Patzl im Tor war Klasse

Spanendes Spiel an der Rosegger

D. Vor 8000 Zuschauern lieferten sich Eintracht und Kickers Offenbach an der Roseggerstraße ein schönes Spiel. Leider hatte ein um die Mittagsstunde niedergehender Platzregen das Feld ziemlich aufgeweicht, so daß an die Spieler hohe Anforderungen gestellt wurden. Die Eintracht versuchte es mit kurzem Paßspiel, während die Offenbacher mit raumgreifenden Flügelangriffen den Erfolg suchten. Ihre Hintermannschaft war jedoch allen Anforderungen gewachsen. Der kleine Harthaus in der Läuferreihe übertraf die Erwartungen, und Patzl im Tor erwies sich wieder einmal mehr als ein Meister seines Faches. Adam Schmidt war einmal mit dem Ball auf und davon gelaufen, die Vorlage jagte Szakany knapp vorbei. Die Kickers blieben stets gefährlich, und als sich ihr Linksaußen Weber wieder einmal durchgesetzt hatte, kam seine Flanke fein abgewogen zur Mitte. Emmerich sprang hinzu und köpfte den Ball unhaltbar ins Netz. 1:0 für Offenbach. Eine gefährliche Angriffsperiode von Eintracht folgte. Aber Patzl hielt und rettete, warf sich dazwischen, beifallumtost. Nach dem Seitenwechsel hatten die Offenbacher eine zweite Chance. Webers scharfer Schuß flog krachend vom Lattenkreuz zurück. Das war Pech für die Offenbacher und Glück für die Eintracht. Nach einer Stunde Spielzeit fiel der Ausgleich. Eine Steilvorlage von Adam Schmidt kam zu Wirsching, der umspielte seinen Gegner, gegen seinen Schuß war auch Patzl machtlos. Es gab noch manche gefährliche Situationen vor beiden Toren, aber im weiteren Verlauf des fairen Spieles blieb es bei guten Abwehrleistungen beider Mannschaften und 1:1. (aus 'Frankfurter Neue Presse' vom 17.06.1946)

 

 


 

 

Die verpaßten Gelegenheiten

Es war oft "zum Schießen" und den Zuschauern kribbelte es selbst in den Füßen, denn es wurde auf dem glatten Roseggerplatz wenig und schlecht geschossen. Die Eintracht hätte dieses Spiel gewinnen müssen, allein die prachtvollen Flanken Szakanys waren drei Tore wert, aber es klappte und klappte nicht, das lag allerdings nicht nur an dem Eintracht-Sturm, vor allem auch an Patzl, der den Strafraum beherrscht wie kaum ein anderer. Dazu Keller und Funk als stramme Verteidiger. Harthaus als unverwüstlicher Zerstörer (er erinnert ein bisschen an den alten 'Schorsch' Knöpfle). Auch bei der Eintracht war die Deckung das Beste mit Lindemann, Adolf Schmidt und Kolb. Nach vielen Eintrachtchancen als erste, kleine Gelegenheit der Offenbacher eine schöne Flanke von Weber, die Emrich einköpfte. Einmal witterte Szakany eine Ballrückgabe, sprintete vor, schoß aber Patzl an, und erst sechs Minuten nach der Pause brach Wirsching durch und erzielte den Ausgleich. Es blieb, wie es war. Die Eintracht drängte, Picard ließ sich zu einem bösen Foul gegen Lindemann hinreißen, wobei er eine eigene "Verletzung" schnell vergessen hatte. Patzl schoß wie ein geölter Blitz durch den Strafraum, kurz vor Schluß lenkte er noch Wirschings Bombe zur Ecke und es blieb bei dem Unentschieden. (aus der 'Frankfurter Rundschau' vom 18.06.1946)

 

 


 

 

 

 

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