Stuttgarter Kickers - Eintracht
Frankfurt |
Oberliga Süd 1945/46 - 27. Spieltag
9:2 (6:1)
Termin: 26.05.1946
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Ernst Sackenreuther (Nürnberg)
Tore: 1:0 Rath (7.), 2:0 Frey, 3:0 Frey, 3:1 Oßwald (Eigentor), 4:1 Frey, 5:1 Conen, 6:1 Rath, 7:1 Schaletzki, 8:1 Vetter (Handelfmeter) 9:1 Rath, 9:2 Hans Fischer
Stuttgarter Kickers | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Stuttgarter Kickers spielten in Hochform Das gleiche Ergebnis, mit dem die Kickers seinerzeit von Frankfurt die Heimreise antreten mußten, hatte die Eintracht im Rückspiel auf dem Kickersplatz schon in der ersten Halbzeit einzustecken. Der Gegner war in diesem Spiel nicht schwach, jeder der Gästespieler erwies sich als technisch gut beschlagen. Die Mannschaft als Ganzes fand sich jedoch selten zu erfolgversprechendem Spiel zusammen, konnte sich mit dem durch den Regen glatten Rasen nicht anfreunden und stieß auf einen Gegner, dessen Eifer und Spielfreude von nicht alltäglichem Glück begünstigt wurde — Der Kickerssturm zeigte sich vopn einer selten gesehenen Lebendigkeit und hatte in den Flügelstürmern Frey und Sing die am stärksten hervorragenden Kräfte, die von ihren Halbstürmern Rath und Schaletzki ebenso wie von den Außenläufern immer wieder mit Steilvorlagen ins Feld geschickt wurden. Förschler lieferte als Stopper eine gute Partie, und Vosseler und Vetter wurden mit dem Frankfurter Angriff ziemlich leicht fertig. Rath nützte schon in der 7. Minute einen Fehlschlag Kolbs zum 1:0 aus. Das zweite und dritte Tor kamen auf das Konto des die jeweilige Lage blitzschnell erfassenden Rechtsaußen Frey. Oßwald und Jahn verhalfen der Eintracht kurz darauf durch ein leicht vermeidbares Eigentor zum ersten Treffer. Bis zum Pausenpfiff rundeten Frey, Conen und Rath das Ergebnis auf ein halbes Dutzend, wobei weder der Torwart der Eintracht, noch deren sonst so tüchtige Verteidigung sich immer der Situation gewachsen zeigten. Im zweiten Abschnitt ließen die Kickers begreiflicherweise etwas nach. Die Fünferreihe traf nun auch auf einen wesentlich stärkeren Widerstand. Schaletzki, Vetter (Handelfmeter) und Rath erhöhten bis zur 78. Min. auf 9:1. Erst bei diesem Stand konnte der Linksaußen Fischer eine Vorlage Adam Schmidts zu einem zweiten Tor auswerten. Beide Mannschaften spielten vor etwa 4000 Zuschauern betont fair. Die Stuttgarter Kickers, die jetzt am Ende der Saison zu einer hervorragenden Form auflaufen, werden sich weiter anstrengen müssen, um im Kampf um den dritten Platz noch mitreden zu können, der wichtig werden kann, wenn sich der westdeutsche Plan einer deutschen Meisterschaft verwirklichen läßt, nachdem drei süddeutsche Vereine mit drei west- und zwei norddeutschen Vertretern um den Titel spielen sollen. (aus der 'Stuttgarter Zeitung' vom 28.05.1946)
Hohes Ergebnis gegen Eintracht Die Eintracht enttäuschte in Stuttgart sehr. Technisch zeigte sie wohl hie und da Gutes, sie nahm auch die hohe Niederlage in einer anerkennenswerten Weise hin, aber man vermißte doch während des ganzen Spiels den Ehrgeiz ihrer Stürmer und die Sicherheit ihrer Deckungspieler, die sich in der ersten Halbzeit schwere Schnitzer leisteten. Raab und Frey (2) hatten drei Tore geschossen, als ein Eigentor Oswalds der Eintracht zugute kam. Conen (2) und Raab erhöhten zum Seitenwechsel auf 6:1. Nachher waren noch Schaletzki, Vetter durch Handelfmeter und Raab erfolgreich, ehe die Eintracht ein weiteres Gegentor durch deren Linksaußen Fischer buchte. Adam Schmitt und Schädler zeigten hie und da gute Technik, fanden sich aber ebenso wie die anderen mit dem nassen Boden nicht ab. (aus der 'Frankfurter Rundschau' vom 28.05.1946)
9:2 für die Stuttgarter Kickers C STUTTGART. 26. Mai (Eig. Bericht). — Das hätte sich keiner träumen lassen, daß die Frankfurter Eintracht, die in Stuttgart ein besonderes Ansehen genießt, mit einer derartigen Niederlage vom Platze am „Degerloch" ging. 6:1 führten die Kickers bei der Pause und 9:2 nach Ablauf der neunzig Minuten. Bei den Frankfurtern fehlten zwar der angekündigte Szakany, Arheilger, Kraus und Wirsching. Trotzdem war die Hintermannschaft schwach. In der 7. Minute gingen die Kickers durch Rath in Führung. Frey erhöhte auf 3:0. Dann kamen die Frankfurter durch ein Eigentor von Oswald zum ersten Gegentreffer. Frei, Conen und Rath schufen das 6:1 bis zur Pause. In der zweiten Halbzeit versteifte sich die Abwehr der Frankfurter. Schaletzki erhöhte auf 7:1. Vetter schoß einen Handelfer ein und Rath buchte den neunten Erfolg. Erst dann kamen die Frankfurter durch ihren Linksaußen, der eine Vorlage von Adam Schmitt einlenkte, zum zweiten Gegentor. 4000 Zuschauer sahen ein faires Spiel. (aus 'Frankfurter Neue Presse' vom 27.05.1946)
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