KSG FSV/Eintracht - Viktoria
Eckenheim |
Leistungsgruppe Hessen-Nassau, Staffel 3 - 1944/45
2:2 (2:0)
Termin: 19.11.1944 am Bornheimer Hang
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 (11.), 2:0 (15.), 2:1 Carillon (55.), 2:2 Ruck (65.)
KSG FSV/Eintracht | Viktoria Eckenheim |
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Trainer |
Trainer |
Geringer Fußballbetrieb Auch am gestrigen Spieltag konnte die Runde der Fußballmeisterschaftsspiele nicht sonderlich vorangebracht werden. Von den neun angesetzten Pflichtspielen kamen nur drei zum Austrag. Die auf dem Papier recht starke Mannschaft der neugebildeten Kriegsspielgemeinschaft FSV.-Eintracht erreichte auf eigenem Platz gegen die ehrgeizig spielende Elf von Viktoria Eckenheim nur ein Unentschieden (2:2). Dagegen gelang der KSG Hattersheim-Sindlingen-Zeilsheim gegen TSG. 01 Höchst ein 7:5-Erfolg, nachdem die Höchster bei Halbzeit noch 5:3 geführt hatten. In einem ausgeglichenen Spiel gelang Olympia gegen Ostend 07 ein 2:1-Sieg. Die Ueberraschung am Hang Mit einem Treffen gegen Viktoria Eckenheim wurde die Kriegsspielgemeinschaft Eintracht/FSV. aus der Taufe gehoben. Sieben Bornheimer und vier Riederwälder bildeten die Mannschaft, der man nach ihrer Spielstärke schon einen Sieg über die Vorortler zutrauen mußte. Das Spiel lief auch anfangs recht gut für die Vereinigten, zumal Mittelstürmer und Halblinker bald für eine 2:0-Führung gesorgt hatten. Dieser Vorsprung machte die Mannschaft offenbar zu siegessicher. Die Eckenheimer, in deren Abwehr der alte Kraus überragte, ließen sich jedoch nicht weiter verblüffen und zerstörten alle weiteren Angriffe. Andererseits war die Hintermannschaft der Vereinigten nicht immer im Bilde, aber der Eckenheimer Sturm konnte die gelegentlichen Mißverständnisse nicht ausnutzen. So änderte sich bis Halbzeit am Ergebnis nichts mehr. Nach Wiederbeginn verlief das Spiel in ähnlicher Weise. Ueberrasehend kam jedoch Eckenheim zum ersten Gegentreffer, den Carillon mit langem Schuß erzielte. Als dann wenig später Mittelstürmer Huck nach einem Fehlschlag von Karl Schmidt den Ausgleich erzielte, stieg die Spannung, und die Anstrengungen beider Mannschaften um den Sieg steigerten sich. Eckenheim hatte sogar die Mehrzahl dar Chancen, es brachte aber ebenso wenig etwas zustande als die Vereinigten, die u. a. einen Strafstoß aus 16 Meter nicht zu verwandeln wußten. Eine Gedenkminute galt dem in Italien gefallenen Bornheimer Halblinken Franz Faust. (aus 'Rhein-Mainische Zeitung' vom 20.11.1944)
Eckenheim blieb unbesiegt
Der KSG FSV-Eintracht gelang nur ein 2:2 Um Hessen-Nassaus Meisterschaft spielten: KSG FSV-Eintracht gegen Vikt. Eckenheim 2:2 Auch der 19. November war, soweit sein Verlauf bisher zu überblicken ist, den Fußball-Meisterschaftsspielen in Hessen-Nassau wenig günstig. Immerhin gehörte zu den Spielen die zustandekamen, auch das interessanteste des Tages, das Spiel am Bornheimer Hang. In ihrem ersten Spiel nach der Neuordnung der Frankfurter Meisterschaftsstaffeln sah sich Viktoria Eckenheim am Bornheimer Hang einer Mannschaft gegenüber, die ihr wenig Hoffnungen zu lassen schien: einer Elf der neuen Kriegsspielgemeinschaft Fußballsportverein/Eintracht, aus sieben Bornheimern und vier Riederwäldern gebildet. Das war schon eine Mischung, von der man etwas erwarten konnte, und sie versagte auch keineswegs. Sehr schön zusammenspielend, kam sie durch einen Treffer ihres Halblinken, dem Eckenheims Torwart bei der Abwehr eines Schusses des Linksaußen Köhler den Ball gerade vor die Füße schlug, zum ersten Tor und wenige Minuten später durch ihren Mittelstürmer auf Vorlage aus der Läuferreihe noch zu einem zweiten. Aber diese Erfolge bekamen ihr nicht gut. Etwas zu siegesgewiß ließ sie in ihren Bemühungen nach, und so verstrich die verbleibende halbe Stunde bis zur Pause ausgeglichen. Bei den wenigen Tormöglichkeiten, die der Gegner in ihr hatte, wurden aber schon Mißverständnisse in der KSG-Hintermannschaft bemerkbar, die bei einem entschlossen Gegner bedenklich werden konnten. Als dieser entschlossene Gegner kehrte Eckenheim nach der Pause auf den Platz zurück. Seinem Halbrechten Carillon glückte nach zehn Minuten mit Weitschuß der erste Gegentreffer, und nach weiteren zehn Minuten dem Mittelstürmer Ruck der Ausgleich, nachdem Verteidiger Karl Schmidt über den Ball getreten hatte. Es kam nun noch zu einem spannenden Endkampf, in dem aber alle Kunst der KSG-Angriffe an der Schnelligkeit und Unerschütterlichkeit der Eckenheimer Verteidiger, von denen der „alte" Kraus Hervorragendes leistete, scheiterte. Eckenheim hatte in dieser Zeit fast mehr Tormöglichkeiten als die Vereinigten, seine Stürmer schossen aber im Uebereifer zu ungenau. Aus der Läuferreihe der Vereinigten sind Mittelläufer Hammer und Adolf Schmidt, aus der Sturmreihe Mittelstürmer, Halblinker und der Rechtsaußen Horst Schmidt hervorzuheben. Der überragenden Leistung von Vater Kraus in Eckenheims ausgeglichener Elf wurde schon gedacht. (aus 'Frankfurter Anzeiger' vom 20.11.1944)
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