Neuer Anfang in Frankfurt FSV und Eintracht als Kriegsspielgemeinschaft In früheren Jahren rollten die Kämpfe um die Fußball-Gaumeisterschaft — von den verhältnismäßig seltenen Fällen abgesehen, in denen das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte -mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks ab. In diesem Jahre dagegen wollen sie nur schwer in Fluß kommen. Die Reihen der verfügbaren Spieler haben sich so stark gelichtet, daß selbst große Vereine sich manchmal außerstande sehen, eine Mannschaft zusammenzubringen, die noch verfügbaren Spieler sind durch Arbeits- oder Dienstpflichten immer stärker beansprucht, und Verkehrs- und andere Schwierigkeiten wachsen gleichfalls ständig. Das hat dazu geführt, daß sich der erste Plan der Meisterschaftsspiele in den Frankfurter Staffeln als undurchführbar erwies. Nun soll nach einer neuen Staffelordnung — wir berichteten am Montag darüber - von neuem begonnen werden. Sportsleute werfen nicht gleich die Flinte ins Korn; es wäre den Spielern und Gemeinschaften, die ihr Ziel so zäh im Auge behalten, zu wünschen, daß ihnen der neue Anlauf nicht wieder durchkreuzt wird. Von den acht Spielen, die der 19. November bringen soll, entfallen sechs auf die drei Frankfurter Staffeln, und von diesen sechs dürften am meisten Anziehungskraft die Begegnungen zwischen FSV Frankfurt und Viktoria Eckenheim am Bornheimer Hang, sowie zwischen Spvgg. Neu-Isenburg und der KSG Union/Sportfreunde ausüben. Der FSV hat mit der Eintracht eine Kriegsspielgemeinschaft gebildet, und da auch die Riederwälder dieser mit dem Nationalspieler Schädler, dem Wormser Herbert, sowie Kraus und Adolf Schmitt ein paar recht starke Spieler zuführen, darf man von der KSG-Elf schon einiges erwarten. Das Spiel KSG Rödelheim/Rotweiß—BSG VDM Heddernheim wurde abgesagt. Ostend 07 spielt gegen Olympia. Griesheim 02 gegen den Gehörlosen-SV, die KLG Hattersheim/Sindlingen/Zeilsheim gegen die SG Höchst 01 und Germania Schwanheim gegen die TSG Kelsterbach. [...] ('Frankfurter Anzeiger' vom 18./19.11.1944)
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