Eintracht Frankfurt - SG 01
Höchst |
Freundschaftsspiel 1944/45
8:0 (4:0)
Termin: 20.08.1944
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Alfred Kraus, 2:0 Schröder (12.), 3:0 Herbert (32.), 4:0 Schröder (42.), 5:0 Alfred Kraus (53.), 6:0 Alfred Kraus (56.), 7:0 Alfred Kraus (77.), 8:0 Siegler (77.)
Eintracht Frankfurt | SG 01 Höchst |
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Trainer |
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50 wollen Fußballgaumeister werden Hessen-Nassaus Meisterschaftsrunde beginnt am 17. Sept. Der Reichsfachamtsleiter Fußball, Felix Linnemann, hat seine Gau- und Bereichsfachwarte gebeten, Vorschläge einzureichen, wie die neue Meisterschaftsrunde der Gauklasse unter Berücksichtigung der Verkehrs- und Urlaubsverhältnisse am zweckmäßigsten auszutragen sei. Der Vorschlag des Sportgaues Hessen-Nassau, wonach in seinem Bereich der Fußballmeisterschaftswettbewerb ohne Rücksicht auf die Klassenzugehörigkeit in mehreren örtlich aufgeteilten Spielgruppen ausgetragen wird, wurde genehmigt. Wie die „RMZ" dazu erfährt, ist mit der Errichtung von acht Spielgruppen zu je sechs Gemeinschaften zu rechnen. Viktoria Aschaffenburg und VfL 1860 Marburg werden, vorbehaltlich der Zustimmung ihrer zuständigen Sportgauführer, in Spielgruppen des Gaues Hessen-Nassau übernommen, so daß voraussichtlich 50 Mannschaften die Meisterschaftsspiele am 17. September aufnehmen. In den einzelnen Gruppen wird zunächst eine doppelte Runde nach Punktwertung ausgetragen, die Gruppensieger ermitteln dann den Gausieger. Drei Freundschaftsspiele in Frankfurt Der 20. August bringt im Fußball nur ein kleines, aber doch recht nettes Programm. Höchst bei Eintracht Eintracht hat sicherlich mit der Verpflichtung von Höchst 01 nach der Roseggerstraße (15 Uhr) keinen schlechten Griff getan. Die Gäste dürfen nicht danach beurteilt werden, wie sie bei den vergangenen Punktspielen abgeschnitten haben. Das wird niemand besser wissen als Eintracht, die ihren Gegner gerade deshalb verpflichtete, weil er neuerdings mit höchst beachtlichen Ergebnissen aufwartete. (aus 'Rhein-Mainische Zeitung' vom 18.08.1944)
Eintracht — SG 01 Höchst 8:4 (4:0)
(sic! Druckfehler, müsste 8:0 heißen; fg)
Eintracht ließ ihrem Gast, der unerwartet Fischer, Beyer, Börner und Petzold abstellen mußte, sich aber durch den Sindlinger Mittelläufer Remmert verstärken konnte, keine Chance. Der glanzvolle Aufbau der Deckung verschaffte dem Sturm so viel Möglichkeiten, daß der Torsegen in beiden Halbzeiten gleich groß war. Höchst spielte trotz seines Ersatzes nicht schlecht. Vor dem Tor aber war das Latein zu Ende, und die Eintracht-Schlußmänner hatten leichtes Spiel. Kraus, der bereits in der ersten Minute den Trefferreigen eröffnete, war allein viermal erfolgreich, zweimal der Rechtsaußen Schröder und je einmal der von Worms stammende Gast Herbert und der tüchtige Linksaußen Siegler. Schädler, Feth und Adolf Schmitt hatten den Hauptanteil an dem Erfolg. (aus 'Rhein-Mainische Zeitung' vom 21.08.1944)
Fußball mit Ueberraschungen
In unsommerlich guten Spielen Bei dem nachträglich noch etwas erweiterten Fußball-Programm Groß-Frankfurts am Sonntag ging es nicht ohne einige Ueberraschungen ab. Zwar ließ Eintracht gegen Höchst keinen Zweifel an ihrer Ueberlegenheit aufkommen, Union dagegen mußte sich gewaltig anstrengen, um mit dem Schlußpfiff noch das Siegestor herauszuholen, und der VfL Rödelheim verlor gegen Griesheim eben so glatt wie die BSG VDM Heddernheim gegen VfL Germania 94. Spielerisch ließ nur das Niederräder Treffen zu wünschen übrig. Sonst wurde durchweg unsommerlich guter Fußball gespielt. 8:0 der Eintracht gegen TSG Höchst 01 Der TSG Höchst 01 war die Abstellung einiger ihrer Besten, wie Fischer 1, Bayer, Börner und Petzold, in die Quere gekommen. Wenn sie trotzdem im Spiel gegen die Eintracht im Feld einen guten Eindruck hinterließ, so hatten sie dies einmal der Aufopferung, mit der sich ihre Ersatzkräfte ins Zeug legten, dann aber der famosen Leistung des von Sindlingen „ausgeliehenen" Mittelläufers Remmert zu verdanken, mit dem sich nur noch der rechte Verteidiger Kaiser messen konnte. Stark in Aufstellung und Leistung war Eintracht. Ihre Läuferreihe Adolf Schmitt—Feth—Schädler beherrschte den Gegner und hatte so Zeit, sich dem Aufbau zu widmen. Der Sturm, aus dem der frühere Wormser Herbert hervorstach, lohnte die Unterstützung mit je vier1 Toren in jeder Halbzeit, einem immer schöner als das andere. Schon der erste, gleich nach Beginn fallende Treffer durch Kraus, eingeleitet durch weiche Flanke Sieglers, schuf Stimmung unter den Zuschauern. Ein Flachschuß des Rechtsaußen Schröder ergab in der 12. Minute das 2:0. Zwanzig Minuten später rutschte dem Höchster Hüter ein tückischer Drehball Herberts aus den Fingern ins Tor, und drei Minuten vor der Pause schaffte Schröder das 4:0. Nach dem Wechsel fielen in der 8., 11., 32., und 34. Minute durch Kraus, der dreimal einpfefferte, und Siegler die restlichen Tore. Zwischendurch war von Schmitt ein Elfmeter ausgelassen worden. (aus 'Frankfurter Anzeiger' vom 21.08.1944)
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