SV. Waldhof ist in Frankfurt immer ein geschätzter
Gast. Mit der Eintracht hat er viele große Kämpfe ausgefochten
und die Riederwälder zuletzt aus dem Pokalwettbewerb geworfen.
Wenn diesmal nur etwa tausend Zuschauer gekommen sind, so lag
das daran, daß die ganze Stadt in die Bäder geflüchtet
war.
Man bewunderte bei Waldhof die Kondition und
die Schnelligkeit, der die Eintracht nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen
hatte. Adam Schmitt übernahm den Posten des Mittelläufers,
mit dem er sich gar nicht abfand. Auch den Mannheimern fehlten
einige bekannte Spieler wie Ramge, Erb und Settele.
Eintracht: Henig; Richter, Heilig; Heider, Schmitt,
Richard; Feick, Wirsching, Kraus, Lindner, Wiegand.
SV. Waldhof: Fischer; Schneider, Mayer; Molenda,
Fischer 2, Neudecker; Siffling, Schollmaier, Lautenbach, Pennig,
Günderoth.
In der 12. Minute ging Waldhof bereits in Führung,
allerdings, auf eine sehr glückliche Art: Richter schoß
Pennig mit voller Wucht an, und von dessen Körper flog der
Ball unhaltbar ins Netz. Mit einem Nachschuß des jugendlichen
Mittelstürmers Kraus kamen die Eintrachtler in der 28. Minute
vorübergehend zum Ausgleich. Aber der Umschwung ließ
nicht lange auf sich warten. Lautenbach, Siffling und nochmals
Lautenbach schossen in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit
drei prächtige Treffer, bei denen Pennig und Günderoth
mit Flanken Pate gestanden hatten. In der zweiten Halbzeit war
Waldhof weit überlegen, ohne sich aber in der Hitze so ganz
auszugeben. Zwei grobe Schnitzer Adam Schmitts gaben Lautenbach
Gelegenheit zu zwei weiteren Treffern, während Lindner trotz
Wiederholung einen Elfmeter nicht verwandeln konnte.
Beim Sieger war Schneider wieder einmal der große
Mann in der Verteidigung, und auch Fischer im Tor bewährte
sich groß. Fabelhaft Fischer 2 als Mittelläufer, der
den um einen Kopf größeren Krauß jederzeit in
den Schatten stellte. Der beste Mann im Sturm Lautenbach, drahtig,
energievoll, aber auch sonst alle Spieler in schönster Form.
Der überragende Mann bei der Eintracht war der junge Torwart
Henig, der ein höheres Ergebnis zu verhindern wußte.
Auch Heilig als Verteidiger tat das Menschenmögliche. Im
Sturm, den nach der Pause Wirsching führte, leisteten nur
Feick und Wirsching zeitweise Gutes. Wick.
(aus dem 'Kicker' vom 24.06.1941)