Eintracht Frankfurt - Reichsbahn
Rot-Weiss Frankfurt |
Bereichsklasse Südwest, Gruppe Mainhessen 1940/41 - 8. Spiel
1:1 (1:0)
Termin: 19.01.1941
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Adam Schmitt (33.), 1:1 Eufinger (88., Elfmeter)
Eintracht Frankfurt | Reichsbahn Rot-Weiss Frankfurt |
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Trainer | Trainer |
Im Bereich Südwest sind in der mainhessischen Gruppe die Kickers Offenbach nach wie vor in guter Fahrt. Sie gewannen ihr Heimspiel gegen die Wormser Wormatia sicher mit 7:3 (.3:1) Toren, wobei sich im Sturm der Offenbacher wieder Staab I als ein schußgewaltiger Mann erwies. Da gleichzeitig der Frankfurter Lokalkampf zwischen Eintracht und Rot-Weiß am Riederwald 1:1 (1:0) ausklang, hat sich der Vorsprung der Offenbacher noch vergrößert. Der Meister weist 17:1 Punkte gegen 13:3 von Rot-Weiß und 10:6 von Eintracht auf, hat aber die schweren Spiele in Frankfurt noch vor sich. Das Treffen am Riederwald verlief hart und stand spielerisch auf keiner allzu hohen Stufe, woran allerdings die unmöglichen Platzverhältnisse die Hauptschuld hatten Auf jeder Seite wurde ein Elfmeter verwandelt, im übrigen blieben viele gute Torgelegenheiten ungenutzt. (aus dem 'Fußball' vom 21.01.1941)
Im mit Spannung erwarteten Frankfurter Lokaltreffen gab es vor 2000 Zuschauern einen harten, fesselnden und bis zur letzten Minute auf des Messers Schneide stehenden Kampf. Die beiden Tore resultierten aus Elfmetern. In der 33. Minute war Hütter von Herrchenhan aufgeschmissen worden, was man erstens überhaupt nicht tun soll, und zweitens, wenn schon, dann nicht im Strafraum. Aber dies geschah doch und A. Schmitt sollte und wollte den Elfer wie üblich einknallen. Ganz klappte es nicht. Denn der Ball ging auf Eckert, doch war der Adam geistesgegenwärtig genug, im Nachschuß noch zum Ziel zu kommen. So stand der Kampf bis zwei Minuten vor Schluß. Da tat Lehmann das gleiche, was, wie geschildert, vorher Herrchenhan nicht hätte tun sollen: er ließ den Rotweißstürmer Zech im Strafraum „aufdotzen", weshalb der Ball wiederum auf die peinliche Marke gelegt wurde. Unter der atemlosen Spannung der Zuschauer verwandelte der lange Eufinger den Elfer mit patziger Wurschtigkeit sicher und gediegen. Zwischendurch wäre nochmal ein Elfmeter fällig gewesen, der wohlgenährteste des Tages eigentlich, als Lautz im Strafraum dem Ball eine Watschen verpaßte, die man nicht nur sehen, sondern auch deutlich hören konnte. Doch der Schiedsrichter hatte weder gesehen noch gehört und ließ sich auch nichts einreden Was deshalb nicht weiter schlimm ist, weil das 1:1 dem Geschehen wirklich gerecht wird. Spielverlauf und Torchancen machen eine Unentschieden zur besten Lösung der Frage nach dem Ausgang dieses Spiels, das die Eintracht im ersten Akt, die rotweißen Reichsbahner in der zweiten Hälfte für sich hatten. (aus dem 'Kicker' vom 21.01.1941)
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