Union Niederrad - Eintracht Frankfurt

Bereichsklasse Südwest, Gruppe Mainhessen 1940/41 - 3. Spiel

1:3 (0:2)

Termin: 27.10.1940
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: Albert Wirsching (2), Werner Heilig

 

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Union Niederrad Eintracht Frankfurt

 


 

Trainer
Trainer

 

Eintracht Frankfurt gewann in Niederrad 3:1. Wer weiß, wie schwer es die Frankfurter Rivalen auf dem Platz der Union haben, wird den Erfolg zu schätzen wissen. Eintracht holt damit rückständige Spiele auf und nimmt bald den Tabellenplatz ein, der ihr zukommt. Ihr Torschütze hieß wieder einmal Wirsching, der zwei Treffer anbrachte; den dritten schoß Heilig. Niederrads Ehrentor war ein Elfmeter, den Kolb verschuldete. Die besondere Stärke der Eintracht liegt wieder in der Hintermannschaft mit den Nationalspielern (und Gästen!) Moog und Schädler. Dann gibt Adam Schmidt der Elf das Gepräge. Die Form ist gut genug, um Meisterschaftsansprüche anzumelden. (aus dem 'Fußball' vom 29.10.1940)

 

 


 

 

Eintracht ist stärker geworden

Manchmal werden im Bereich Südwest vereinzelt Meisterschaftsspiele ausgetragen. So deren heute zwo. Manchmal jedoch auch nicht. Wie am nächsten Sonntag. Weil an diesem Termin die Bereichself in Hamburg und Walter gegen Jugoslawien aufkreuzen. So geht das schon von Anfang an. Mal ist dies los, mal das. Dadurch ist es dahin gekommen, daß z.B. Wiesbaden mit der Vorrunde bis auf ein Spiel fertig war, während die Eintracht gerade zwei Kämpfe hinter sich hatte! Wir sagten schon: erstens läßt sich daran nichts ändern, und zweitens ist dieser Zustand jedoch ein mieser. Sogar ein sehr heftig mieser. Das Interesse an der Meisterschaft geht dabei nämlich totsicher schlafen. Wenn trotzdem mal ein paartausend Zuschauer um die Plätze stehen, dann hat sie in der ersten Linie der Reiz des Lokalkampfes gelockt, aus welcher Spezies der Gattung Fußball die meisten der Treffen im Gebiet Ost bestehen.

Man wird sich wohl — von den jetzigen Ausnahmezeiten abgesehen — mal den Kopf strapazieren müssen, um wenigstens eine Annäherung an jenen Idealzustand zu erreichen, den wir uns in aller Bescheidenheit so vorstellen: Veröffentlichung der kompletten Terminliste vor Beginn der Runde und ihre kompromißlose Durchführung Zug um Zug und Schlag auf Schlag. Mit den nötigen, nicht zu knapp bemessenen spielfreien Sonntagen für alle Vereine wird sich das in Zukunft so oder so schon machen lassen: zum Segen der Meisterschaft, und gleichzeitig zur Belebung eines interessanten, ebenso beschränkten wie gediegenen Privatspielverkehrs auch in der Punktezeit. Dann kommt man auch nicht mehr so in Verlegenheit, wie es uns heute passiert: nämlich den Wunsch der Schriftleitung zu erfüllen, die eine Zwischenbilanz des Meisterschaftsunternehmens gezogen haben möchte. Wie soll man das machen, wenn gerade die Titelaspiranten hinter dem Felde herhopsen wie jener Renngaul im ersten Rennen, der so weit zurück war, daß er als Sieger des zweiten einkam?

Die Eintracht und die Kickers haben beide einen Verlustpunkt, und wir haben den Eindruck, um nun zur Sache zu kommen, daß die Offenbacher diesmal es nicht so leicht haben werden wie sonst, sich die Riederwälder vom Leib zu halten. Denn die Eintracht wirkt heuer anders als sonst, lebendiger, freudiger, dazu stärker in der Deckung und betoniert in der Verteidigung. Daß die Kickers in Worms gewannen und die Eintracht mit den Nibelungen am Riederwald nur halbpart machte, spräche für den Meister. Doch hinwiederum kam dieser an der Niederräder Schikane ins Schleudern; während die Riederwälder heute dieses Hindernis glatt umfuhren. Also? Eintracht und Kickers oder — damit sich niemand auf's Auge getreten fühle — Kickers und Eintracht sind Favoriten gleichen Gewichts. Nun wird es in Bockenheim rumoren: und Rotweiß? Hä? Ist Rotweiß etwa ein Nichts mit seinen 8:0 Punkten? Doch, ganz gewiß! Rotweiß ist jetzt eine feine Elf, die schöne Leistungen hinter sich hat ... aber nur eine wirklich schwere Aufgabe, das Pokalspiel in Dresden, das sie — vom Resultat 0:6 ganz abgesehen, das kann immer mal passieren — in so unterlegener und nahezu widerstandsloser Weise verlor, daß man, bevor man die Rotweißen zum Mitfavorit erklärt, von ihnen wenigstens in einem Fall den klaren Beweis haben möchte, daß sie auch in schweren Kämpfen sich durchzusetzen wissen. Gelingt dieser Beweis in der nächsten Zeit, dann haben wir drei Favoriten. Bis dahin aber wollen wir uns mit Bieberer Berg und Riederwald begnügen. (aus dem 'Kicker' vom 29.10.1940)

 

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