SV Beuel 06 - Eintracht Frankfurt |
Tschammer-Pokal 1939 - 1. Schlussrunde (Reichsebene)
0:5 (0:3)
Termin: 20.08.1939
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter: Hutmann (Kassel)
Tore: 0:1 Adamkiewicz (8.), 0:2 Röll (12.), 0:3 Adamkiewicz (16.), 0:4 Adamkiewicz (52.), 0:5 Linken (80.)
SV Beuel 06 | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Zuviel für die Papiergewichtler Eintracht schlug den SV. Beuel einwandfrei mit rund 5:0. Wer sich zur Sportanlage des Bonner FV. begeben hatte in der Hoffnung, die Familie Elbern würde einen Sieg im Stile des gegen den BFV. vor acht Tagen errungenen wiederholen, mag vielleicht nicht auf seine Kosten gekommen sein Aber das lag doch wohl auch ganz an ihm selber. Denn der Bonner FV. ist ja keine Frankfurter Eintracht, deren Ruf immer noch im richtigen Verhältnis zu ihrem großartigen Können steht. Man wußte oft nicht, was man an ihnen mehr bewundern sollte: die Eleganz ihrer Ballbehandlung, die Energie in ihrer Kampfhandlung oder die eiserne Konsequenz, mit der sie jeden Beueler Spieler, der ihnen irgendwie gefährlich vorkam, abdeckten, und an seiner Entfaltung hinderten. Oft hatte man den Eindruck, als habe man jedem einzelnen Spieler wochenlang vorher die Gefährlichkeit der Beueler gepredigt, die ja bekanntlich in ihrer großen Schnelligkeit liegt, die sie mit einer soliden Technik zu verbinden wissen. Aber diesmal kamen sie nicht zum Zuge, obwohl die Beueler keineswegs so schlecht spielten, wie das „zu null" dartun könnte. Das störende Gewitter allein kann nicht für die Niederlage der Mittelrheinischen ausschlaggebend gewesen sein, wenngleich sich gerade bei solchen Zwischenfällen erweisen kann, wer mit dem Leder auch auf rutschigem Boden am besten fertig wird. Ohne Zweifel waren das die Frankfurter, obwohl .sie durchweg doch die kräftigeren und schwereren Spieler ins Feld stellten. Sicherlich wurden die Beueler nach der Pause, als sich das Gewitter wieder verzogen hatte, besser, kamen auch nett auf, aber sie vermochten die Führung des Spielgeschehens doch nicht an sich zu reißen. Die erste Viertelstunde, die sie mit drei Gegentreffern bezahlten, hatte sie doch anscheinend zu sehr mitgenommen. Zunächst schoß Adamkiewicz auf eine Vorlage des Rechtsinnen Wisching das 1:0 bzw. das 0:1. Nur wenige Minuten waren gespielt, als Röll das Leder in günstiger Position erwischte und unhaltbar einschoß. Dann war es wieder Adamkiewicz, der die Halbzeitführung für seinen Verein buchen konnte. Erst nach der Pause kamen die Elbern eigentlich zu Stürmerleistungen, die erfolgversprechend aussahen. Aber Holstege und Hubert Elbern sahen ihre Chancen zu spät. Dagegen nutzten die Frankfurter noch zweimal die Schwächen ihrer Gegner aus und kamen zu einem hochverdienten 5:0-Sieg. Bergerhoff. (aus dem 'Kicker' vom 22.08.1939)
Eintracht Frankfurt hatte im SV. 06 Beuel kaum einen Gegner. Trotz Nationalspieler Franz Elbern (aber warum setzte man ihn nicht als Stürmer, sondern als Flügelläufer ein, ihn, der doch immer für Tore gut ist?) kamen die Beueler gegen die Mannen aus Wirsching nicht auf die Beine. Eintracht diktierte das Spielgeschehen nach Belieben. 3:0 bei der Halbzeit und zwei weitere Tore im Endspurt der letzten Viertelstunde, nachdem man sich in der halben Stunde nach der Pause nicht gerade überanstrengt hatte. (aus dem 'Fußball' vom 22.08.1939)
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