Hannover 96 - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1937/38

4:1 (0:0)

Termin: 12.06.1938
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: Meng (2), Malecki (2), 4:1 Adam Schmitt (Elfmeter)

 

>> Spielbericht <<

Hannover 96 Eintracht Frankfurt

 


 

Trainer
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Die Eintracht verlor

Hannover 96 siegte mit 4:1 zu hoch

Eigenbericht unseres H.-Mitarbeiters

Die Hannoveraner, die den Gruppensieger HSV. ausgeschaltet hatten und damit im Endkampf um die Deutsche Meisterschaft gegen Schalke stehen, hatten sich die Frankfurter Eintracht zu einem Freundschaftsspiel eingeladen, das seine innere Berechtigung hatte. War der HSV., genau wie die 96er selbst, eine Kampfmannschaft, so erwarten die Hannoveraner im Endspiel die technisch versierten Schalker. Auch die Eintracht stellt eine Elf, die mehr durch ihre technische Reife als durch ihren kämpferischen Einsatz zu siegen versteht. Es lag also auf der Hand, daß hier für den Finalisten wertvolle Vergleiche gezogen werden konnten und auch gezogen wurden.

In der ersten Hälfte dominierten nämlich die Frankfurter durch ihr harmonisch abgestimmtes Spiel vollkommen. Adam Schmitt und auch der kleine Möbs machten die Angriffe gefährlich, während Lindemann die Seele der Mannschaft bildete. Die Verteidigung beherrschte eindeutig das Hinterfeld. Es war eine Frage der Zeit, wann der Führungstreffer der Eintracht fallen würde. Aber er fiel nicht, denn außer der hervorragend arbeitenden Deckung der 96er war der Frankfurter Sturm im entscheidenden Moment doch zu unentschlossen. Torlos ging es in die Pause und die Eintrachtler erhielten von den zahlreichen Zuschauern herzlichen Beifall.

Die Ueberraschung folgte in der zweiten Hälfte, als 96 eine andere Gangart anschlug und versuchte, das technisch bessere Spiel des Gegners durch schnelles und weitauseinandergezogenes Angriffsspiel zu zermürben. Diese Taktik gelang denn auch vollständig, denn die Frankfurter mußten nun laufen, fanden sich mit dem hohen Spiel nicht ab und ließen vier Tore passieren, denen sie nur eins entgegenstellen konnten. Trotzdem, das darf man mit Recht behaupten, haben sich die Frankfurter die Herzen des Hannoverschen Fußballpublikums schnell erobert. (aus dem 'Volksblatt' vom 13.06.1938)

 

 


 

 

Der Südwestmeister Eintracht ist ein wohlerprobter "Sparringspartner" für Endspiel-Teilnehmer.

Zweimal diente er dem Club als Probe-Elf, jetzt aber reiste er zu den Hannoveranern. Die Mannschaft hat da oben 1:4 verloren, aber sie hat die erste Hälfte eindeutig beherrscht. Man hatte sich darauf geeinigt, daß der Kampf keineswegs auf Biegen und Brechen geführt werden sollte und wie ich hörte, war man in Hannover entzückt über das faire Spiel und überhaupt über die ganze Art und Weise, wie Eintracht den Kampf durchführte.

 

Hannovers glänzende Generalprobe

Mit drei Ersatzleuten gen Eintracht Frankfurt 4:1 siegreich

Neben den Spielen der zweiten Hauptrunde um den Tschammer-Pokal, die einige saftige Ueberraschungen brachten, nahm die Begegnung in Hannover zwischen den Meistern der Gaue Niedersachsen und Südwest, Hannover 96 und Eintracht Frankfurt, das allgemeine Interesse ganz besonders in Anspruch. Zum letzten Male vor dem großen Endkampf mit dem Westfalenmeister im Berliner Olympiastadion trat Hannover an die Oeffentlichkeit. Einen besseren Gegner würde 96 wohl schwerlich gefunden haben, als die Mannschaft der Frankfurter Eintracht, die den HSV. in den Gruppenspielen nach der Hamburger Katastrophe daheim sicher niederringen konnten. Noch einmal war Hannovers Fußballgemeinde in hellen Scharen nach der Hindenburg-Kampfbahn gepilgert, um nicht nur dem letzten bedeutenden Ereignis vor der Sommerpause beizuwohnen, sondern auch, um sich in erster Linie von dem derzeitigen Leistungsstandard der größten Mannschaft zu überzeugen, die der Gau Niedersachsen bisher herausgebracht hat. Nun, sie werden allzu zufrieden gewesen sein, und in den Augen der zahllosen Freunde und Anhänger der niedersächsischen Meisterelf stand ein Leuchten des Stolzes und der Freude, aber auch des durch nichts zu erschütternden Glaubens an das Gelingen der letzten großen Aufgabe. Den zwei Siegen von Nürnberg und Dresden konnte Hannover 96 ein neues Ruhmesblatt hinzufügen und die routinierte Elf vom Riederwald in Frankfurt eindeutig mit 4:1 besiegen. Prominente Gäste aus Staat, Partei und Armee, die aus Anlaß des Gauparteitages nach Hannover gekommen waren, hatten es sich nicht nehmen lassen, diesem Spiel beizuwohnen. So sah man u. a. auf Reichsminister Rust. Der neuerliche Erfolg der 96er ist umso höher zu bewerten, als die Elf gezwungen war, einige Umstellungen vorzunehmen. Für den in Dresden hinausgestellten Verteidiger Reckel amtierte sein Vorgänger Petzold und für den famosen rechten Läufer Jakobs, der verhindert war, wurde Lay zurückgezogen. Dessen Posten in der linken Verbindung nahm Erich Meng ein und Wente wurde die Sturmführung übertragen. Wenn man den verletzten Fritz Derke hinzurechnet, mußten die Hannoveraner also auf drei ihrer wirkungsvollsten Kräfte verzichten, aber sie überwanden als wahre Meisterelf dieses Handicap und errangen eine stolzen Triumph.

Eintracht Frankfurt spielte einen gepflegten, kultivierten Fußball, aber das genügte nicht, um die kampfstarke Niedersachsen-Siegerin zu erschüttern. Die Frankfurter starben buchstäblich in Schönheit. Erst als es schon 4:0 stand - die beiden Hannoveraner Flügelstürmer Reichard Meng und Malecki waren je zweimal erfolgreich gewesen - konnte Adam Schmidt eben vor Schluß durch Elfmeter wenigstens noch das Ehrentor retten. (aus dem 'Kicker' vom 14.06.1938)

 

 

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