Eintracht Frankfurt - 1. FC Pforzheim

Freundschaftsspiel 1937/38

2:1 (1:0)

Termin: 15.05.1938
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Albert Wirsching, 2:0 Emil Arheilger, 2:1 Wenz (83.)

 

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Eintracht Frankfurt 1. FC Pforzheim

 


  • Rau
  • Eberle I
  • Fischer I
  • Wenz

 

Trainer Trainer

 

Verdienter Eintracht-Sieg

Der badische Tabellenzweite 1. FC. Pforzheim unterlag am Riederwald 1:2

Da am Wochenende die Gruppenspiele um die deutsche Meisterschaft durch die drei Berliner Spiele ausfallen mußten, nutzte die Frankfurter Eintracht den Sonntag zu einem Freundschaftskampf gegen den Zweiten der badischen Gauliga, den 1. FC. Pforzheim, aus. Nur wenig Zuschauer waren Zeuge eines schönen und ritterlichen Kampfes, bei dem Eintracht stets überlegen war und nur durch die Unentschlossenheit des Sturmes und durch die gute Abwehrarbeit der Pforzheimer Hintermannschaft zu keinem höheren Ergebnis kam. Beide Mannschaften mußten mit verschiedenem Ersatz das Spiel bestreiten. Bei Pforzheim fehlte der gute Mittelstürmer Fischer 2, und Eintracht trat ohne Stubb, Möbs, Fürbeth und Lindemann an. Im Tor stand der junge Aebi, der einen sehr guten Eindruck hinterließ, allerdings hatte er nicht so viel Arbeit zu leisten, wie sein Gegenüber. Stubb war durch Ehmer voll ersetzt und auch Groß zeigte eine gute Leistung. Die Läuferreihe hatte in Zipp einen unauffälligen Mittelläufer und auch die beiden Außenläufer waren voll auf der Höhe. Nur der Sturm, das ewige Schmerzenskind der Riederwälder, konnte nie richtig zur Geltung kommen, da Schmidt durch seine langsame Spielweise das Tempo der anderen sehr oft hemmte. Auch Linken zeigte nicht die Leistungen, die man von ihm sonst zu sehen gewohnt ist. Die übrigen drei arbeiteten sehr fleißig. Vor dem Tor wurde allerdings zu viel kombiniert, so daß meistens ein Verteidiger der Gäste durch einen herzhaften Schuß die ganze Aufbauarbeit der Eintracht zunichte machte.

Die Pforzheimer hatten, wie schon erwähnt, in der Hintermannschaft die besten Kräfte. Die Läuferreihe kam wenig zur Entfaltung, da sie den größten Teil des Spiels in der Verteidigung aushelfen mußte . Im Sturm war Fischer 1. die treibende Kraft und auch der Linksaußen konnte durch schnelle Durchbrüche gefallen. Die übrigen Spieler enttäuschten etwas.

Einiges aus dem Spielverlauf

Das Spiel begann auf bedien Seiten sehr zerfahren. Doch fanden sich die Riederwälder schneller als die Gäste und konnten auch gleich sehr gefährlich werden. Man sah aber sofort, daß der Sturm zu viel kombinierte, um zu einem Torerfolg zu kommen. Eintracht behielt weiterhin die Oberhand, so daß die Gäste kaum aus ihrer Hälfte herauskamen. Lediglich der Halbrechte Fischer und der Linksaußen versuchten es mit einigen schnellen Durchbrüchen, die jedoch nichts einbrachten. Bei einem Geplänkel vor dem Pforzheimer Tor kam Eintracht dann durch Wirsching, der einen von Arheilger vorgelegten Ball geschickt verwandelte, zum ersten Treffer. Bis zur Pause ereignete sich nichts mehr von Bedeutung, da alle Angriffe der Einheimischen in der Gäste-Verteidigung hängen blieben, oder aber vom Torwart gemeistert wurden.

Nach der Pause ließ das Spiel durch die große Hitze merklich an Tempo nach, so daß man nur noch mäßige Leistungen sah. Bei einem schönen Angriff des Platzbesitzers hieß es dann durch Arheilger durch einen entschlossenen Kopfball 2:0. Nach diesem Treffer kamen aber auch die Gäste etwas mehr auf, doch der schwache Sturm konnte keinen Erfolg erzielen. Erst sieben Minuten vor Schluß gelang dem Linksaußen Wenz der Ehrentreffer.

Beide Mannschaften spielten dann bis zum Schluß ziemlich lustlos, so daß an dem Ergebnis nicht mehr geändert wurde.      Kr. (aus dem 'Volksblatt' vom 16.05.1938)

 

 


 

 

In Erwartung der Meistermannschaft aus Hamburg

Sonne, Blüten und Staub! Und wenig Fußball in Südwest! Alles dachte nach Berlin! In ganzen Kolonnen waren die Wagen dahingerollt. Wer nicht an Berlin dachte, der überlegte sich zum tausendstenmal (wenn er aus Frankfurt war), ob die Eintracht denn wirklich 6:0 gegen den HSV. gewinnen könne, aber Neunundneunzig von Hundert wurden sich klar darüber, daß es nicht gelingen würde, und daß es nicht mehr war als ein Rechenexempel. Deswegen aber freut man sich auf den HSV. doch. Frankfurt und der HSV. hängen ja in ganz besonderer Weise zusammen. Der stolze Süden erlebte durch die Harder-Elf seine erste Beschämung. Das war 1922, als Wacker München 4:0 besiegt wurde, in jener Vorschlußrunde um die Deutsche Meisterschaft, in der der 1. FC. Nürnberg nur 1:0 mit Norden Nordwest Berlin fertig wurde. Das 4:0 von Frankfurt war das Wetterleuchten für das 2:2 von Berlin. Die Eintracht ist später selber in deutschen Meisterschaftkämpfen auf den HSV. getroffen, aber wenn ich mich recht erinnere, niemals in Frankfurt.

Jetzt kommt die Elf aus dem Norden ins Frankfurter Sportfeld. Unser großgewordenes Stadion wird einen Tag erleben, wie lange nicht bei einem Vereinsspiel. Die Eintracht hat mehr Tore getreten, als der HSV. Es ist auch gar kein Zweifel, daß sie das 0:5 des Vorspiels brennt. Aber bei fachIicher Ueberlegung wird man nicht auf jenen Riesensieg hoffen dürfen, der nötig wäre, um Meister in der Gruppe zu werden. Die Mannschaft ließ sich einen letzten Probegalopp nicht entgehen. Sie spielte gegen den 1. FC. Pforzheim vor kaum tausend Zuschauern. Es war stechend heiß. Der blaue Gast hatte Ersatz. Fischer 2 fehlte, Neuweiler und Gärtner, aber die Eintracht spielte auch recht geschwächt: Stubb, Möbs, Fürbeth taten nicht mit, vor allem aber fehlte der Student Lindemann, der in Italien spielt und heute zu den Trägern des ganzen Eintrachtspiels gehört. Am Sonntag wird er natürlich da sein.

Indessen ging es in dem 2:1 gewonnenen Spiel überraschend gut für die Eintracht. Sie war fast immer mächtig überlegen, trat eine Menge Tore und schien bei 2:0 noch ganz im Begriff zu sein, dieses Ergebnis zu erhöhen. Zumal dann Linken plötzlich eine phantastische Form bekam und auch der junge Wirsching wesentlich besser als vor der Pause wurde. Aber die Pforzheimer Schlußleute Rau und Eberle 1 waren große Klasse, der Linksaußen konnte sogar knapp vor dem Ende ein Tor aufholen. Erfreulich gut war der Arbeitsdienstsonnverbrannte, gesund und frisch wirkende Helfenbein als linker Läufer. (aus dem 'Kicker' vom 17.05.1938)

 

 

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