Eintracht Frankfurt - SV Wiesbaden |
Gauliga Südwest 1937/38 - 15. Spiel
5:2 (2:1)
Termin: 13.02.1938
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter: Best (Höchst)
Tore: 1:0 Emil Arheilger, 1:1 Schulmeyer (39.), 2:1 Karl Röll; 3:1 Albert Wirsching (47.), 3:2 Fuchs (Foulelfmeter), 4:2 Albert Wirsching, 5:2 Karl Röll (84.)
Eintracht Frankfurt | SV Wiesbaden |
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Trainer | Trainer |
Eintracht siegt mit 5:2 Ganz klar gewann die Eintracht gegen den SV Wiesbaden. Ihre Mannschaft war auf dem glatten Schneeboden sogar schon in der ersten Halbzeit, als sie gegen den steifen Wind zu kämpfen hatte, sehr munter. Es wurde gut kombiniert und emsig geschossen. Dennoch war der SV Wiesbaden nicht leicht zu schlagen. Er baute eine starke Abwehrmauer auf und schickte den Sturm immer wieder auf gefährliche Durchbrüche aus. Arheilger hatte das erste Tor für die Eintracht geschossen, Schulmeyer glich aus und Röll erkämpfte die 2:1 Führung. Nach der Pause kam die Eintracht - mit dem Wind im Rücken - zu einer sehr deutlichen Überlegenheit, die auch noch zwei Treffer von Wirsching und einen von Röll einbrachte. Zwischendurch erhielt Wiesbaden einmal einen Elfmeter, für den man keine Erklärung wußte (Best-Höchst war Schiedsrichter). Fuchs verwandelte den Strafstoß. (aus 'Deutsche Sport-Illustrierte' vom 15.02.1938)
Es sieht so aus, als habe sich die Lage der Eintracht etwas verschlechtert. Die Elf muß nach Neunkirchen. Sie könnte dort ruhig verlieren, weil sie das bessere Torverhältnis behält, aber sie muß auch noch nach Saarbrücken, wo sie den FVS. wahrscheinlich wesentlich verzweifelter antrifft, als er es heute war. Und doch ist man am Riederwald zuversichtlich. Die Art nämlich, wie der Sportverein Wiesbaden geschlagen wurde, ist nicht nur wegen der Höhe des Resultats erstaunlich. Wiesbaden hat entweder seinen „Tag", oder es hat ihn nicht. Diesmal war der berühmte Tag da. Die Elf war von vorn bis hinten gefährlich, und wenn die Eintracht doch obenauf geblieben ist, dann spricht das sehr für ihre Klasse und für die seelische Stärke: der Schock von Worms ist überwunden. Bei Wiesbaden gefiel mir besonders das junge Läufertalent Schmidt. (aus dem 'Kicker' vom 15.02.1938)
Eintracht Frkft. oder „Borussia"? Die Hoffnungen, die man in Frankfurt darauf setzte, daß Neunkirchen über die Hürde Saarbrücken stürzen könnte, haben sich nicht erfüllt. Wohl hatte Saarbrücken eine große zweite Halbzeit, wobei sogar Sold in den Sturm ging, aber das 2:0 bei der Pause, das Neunkirchen herausgeholt hatte, war nicht mehr zu überspielen. Die siegbringenden Tore Neunkirchens schossen Kiefer (2) und Petri. Das Treffen hatte 6000 Zuschauer angelockt. Wenn man auch darauf hinweisen kann, daß die Eintracht für das Torverhältnis wieder das günstigere Resultat herausgeholt hat, so ist anderseits nicht zu übersehen, daß die Frankfurter auch nach Saarbrücken müssen, und daß die Saarländer immer mehr in Abstiegsgefahren hineinschlittern. Die Meisterschaft wird sich somit bei den Spielen der Eintracht in Saarbrücken und Neunkirchen entscheiden, denn das Treffen gegen Russeisheim dürfte nur eine Formalität sein. Borussia hat dafür nur noch Heimspiele, von denen jedoch kein einziges zu unterschätzen ist. [...] Besondere Aufmerksamkeit beanspruchte das Spiel der Frankfurter Eintracht, deren Stürmer in Worms so schwach waren. Der 5:2-Sieg gegen Wiesbaden beweist, daß der Sturm wieder schießen konnte. Besonders die Flügelstürmer zeichneten sich aus. Röll schoß zwei Tore, während Linken eine noch feinere Spielweise zeigte. Es ist ein altes Lied, daß jeder Sturm gefährlich ist, der über gute Außenleute verfügt. Selbstverständlich ist auch das Innentrio gut, wenn man auch den schußgewaltigen Adam Schmidt zu stark in die Etappe beordert. Wirsching schoß auch zwei Treffer (das ist er seinem Rufe schuldig) und Arheilger einen weiteren. In der Verteidigung der Eintracht wirkte wieder Groß mit, was eine erhebliche Verstärkung bedeutet. Dafür war der Torwart Peutler nach wie vor unsicher. Mit dieser Spielweise vermag er die Erinnerung an Ludwig Schmidt bestimmt nicht auszulöschen. Wiesbaden spielte wieder einmal zu hart. Es ist in dieser Beziehung die Mannschaft, über die im Gau am meisten geklagt wird. (aus dem 'Fußball' vom 15.02.1938)
(aus dem 'Volksblatt' vom 14.02.1938)
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