Eintracht Frankfurt - Kickers Oxxenbach

Gauliga Südwest 1936/37 - 8. Spiel

3:1 (3:0)

 

Termin: 08.11.1936
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Best (Höchst)
Tore: 1:0 Karl Monz (4.), 2:0 August Möbs (26., Handelfmeter), 3:0 Stefan Hemmerich (34.), 3:1 Novotny

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Kickers Oxxenbach

 


 

Trainer Trainer

 


(Neue Mannheimer Zeitung vom 09.11.1936)

 

III. Das Spiel des Tages

So viele Autos sah man schon lange nicht mehr am Bornheiner Hang, wo die abgebrannte Eintracht Heimatrechte genießt. 12.000 Zuschauer mögen gekommen sein. Sie haben von den Kickers mehr erwartet. Aber der nasse Boden war diesen nicht zuträglich. Dagegen schalteten Techniker, wie Mantel und Möbs, nach Belieben auf solchem Grunde. Hugo Mantel, der junge Gastwirt, war überhaupt der Lichtblick in diesem klassearmen Spiel. Ob er in Form ist oder nicht, Fußball spielen kann er immer, und verwendbar ist er auch an jeder Stelle. Seine Aufstellung als Mittelstürmer mag deshalb gerechtfertigt gewesen sein. Die Zurücknahme von Möbs war es dagegen nicht. Es war nämlich kläglich, wie eine ganze Reihe sogenannter „Todsicherer" verwurstelt wurden. Auch Schmitt ist nicht mehr der Alte. Wo ist denn bei der Eintracht der Mann, der wirklich etwas zugelernt hat im Laufe des letzten Jahres?

Die Kickers spielten hart und planlos. Nur Lindemann zeigte etwas „Kopf". Das allgemeine Zuspiel war ungenießbar, die Zusammenarbeit schwach. Der wilde Keck kann es ja allein auch nicht schaffen. Außerdem klappt es in der Hintermannschaft nicht, denn bei nur etwas größerer Schußsicherheit des Gegners hätte die Niederlage in eine Katastrophe ausarten können. Die Kickers sind eine reine Kampfmannschaft. Sie haben den Schritt noch nicht getan, der Worms von einer Kampf-zu einer Kampf- und Stilmannschaft gemacht hat. Ob sie aber überhaupt an so etwas denken? Sie haben doch letztes Jahr gesehen, wie gefährlich es werden kann, wenn man sich nur auf den Kampfgeist verläßt und auf eine wirklich solide Grundlage verzichtet. Dr. C.E.L. (aus dem 'Fußball' vom 10.11.1936)

 

 


 

 

Eintracht groß

Die Offenbacher galten mit Wormatia als die Favoriten in Südwest. Man wog die größere Spielkunst und stärkere Stürmertätigkeit Wormatias gegen die ruckartige Gefährlichkeit und betonsichere Deckungsarbeit der Kickers ab und — schwankte. Die Sache ist jetzt geklärt. Die Kickers fallen zurück. Sie sind gegen das Vorjahr schwächer geworden, Wormatia erheblich stärker und reifer. Der Ausfall des verletzten Simon und des eingerückten Kaiser hat die Kickers weiter geschwächt.

Am Bornheimer Hang führte die Frankfurter Eintracht ein Spiel vor, das ihre Anhänger hell entzückte. 10.000 Menschen sahen den Kampf — in Frankfurt ist wieder mächtiges Fußballinteresse. Die Eintracht war immer die überlegene Elf und das Ergebnis ist zu nieder. Als sie mit dem Wind im Rücken angriff, herrschte sie eindeutig, mit dem gleichen Bundesgenossen konnten die Kickers sich nicht halb so entfalten. Weil die Eintracht ein System hat; die Kickers keines. Die Eintracht stürmte. Die Kickers riskierten. Das war der Unterschied. Hätten Monz und Schmidt nach der Pause im Schießen nicht so kläglich versagt, dann hätte es leicht 5:1 und höher enden können. Freilich war dazu eine Unterform Offenbachs nötig. Zweimal Monz, dazu St. Hemmerich schossen die Eintrachttore. Novotny den Ehrentreffer. (aus dem 'Kicker' vom 10.11.1936)

 

 


 

 

 


(Aus den Vereins-Nachrichten der Eintracht vom Februar 1937)

 

 

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