Borussia Neunkirchen - Eintracht
Frankfurt |
Gauliga Südwest 1936/37 - 3. Spiel
4:2 (2:1)
Termin: 27.09.1936
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Scheel (Pirmasens)
Tore: 1:0 Fuhrmann (16.), 2:0 Hilpert (19.), 2:1 Karl Monz (23.), 3:1 Theobald, 4:1 Theobald, 4:2 August Möbs (80.)
Borussia Neunkirchen | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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(aus dem 'Sport-Echo' vom 26.09.1936)
Bor. Neunkirchen - Eintr. Frankfurt 4:2 (2:1) Das Ergebnis dieses Spieles besteht vollkommen zu Recht, denn die Neunkirchener warteten nach dem Seitenwechsel mit ganz großartigen Leistungen auf. In den letzten zehn Minuten gaben die Frankfurter den Kampf -- völlig entmutigt -- einfach auf, so daß die Einheimischen sich auf eine "Dauerbelagerung" des Gästetores "einrichteten". Schmitt im Tor der Frankfurter war an zwei Toren nicht ganz schuldlos. Die Verteidigung war gut, in der Läuferreihe erfreute Zipp durch verständiges Spiel. Im Sturm gefielen lediglich Monz und Möbs. Neunkirchens bester Mannschaftsteil war ohne Zweifel
die Läuferreihe. Fuhrmann (16. Minute) und Hilpert (19. Minute) stellten
zunächst das Ergebnis auf 2:0 für Neunkirchen. In der 23. Minute
schoß Monz den Gegentreffer der Frankfurter. Theobald brachte Neunkirchen
4:1 in Führung und zehn Minuten vor Schluß fiel durch einen
Kopfball von Möbs das zweite Tor für Frankfurt. (aus der
'Frankfurter Zeitung' vom 28.09.1936)
"Eintracht" abermals auswärts geschlagen 4:2 gewannen die Borussen gegen die Frankfurter in Neunkirchen Nach den beiden Niederlagen auswärts hatte man von der "Borussia" im Spiel in Neunkirchen gegen die Frankfurter "Eintracht" mit dem entsprechenden Widerstand zu rechnen, zumal sich die "Borussia" anstrengen muß, um nicht in der Tabelle abzurutschen. Obgleich die Aufstellung der "Eintracht" einigermaßen Vertrauen erweckte, enttäuschte sie in Neunkirchen stark, als sie das Spiel vorzeitig verloren gab und dem Gastgeber Angriffsmöglichkeiten bot. Der Sieg der "Borussia" ist in diesem Ausmaß verdient; er wurde nach den besonders guten Leistungen in der zweiten Spielhälfte denn auch bestätigt. Die "Eintracht" zeigte in der ersten Hälfte das bessere Spiel, hatte auch hinreichend Torgelegenheiten, aber Müller im Neunkirchener Tor hielt wieder ausgezeichnet. Dann gelang es dem Frankfurter Angriff nicht, die sichere Verteidigung der Gastgeber zu durchbrechen. Leider war der Frankfurter Hüter Schmidt nicht ganz unschuldig an zwei Erfolgen der Sieger. In der letzten Viertelstunde streckten die Frankfurter entmutigt die Waffen und wurden nun dauernd und stark "belagert". Wohl hielt sich die Verteidigung der "Eintracht" gut, aber die Läuferreihe ließ zu wünschen übrig. Lediglich Zipp lieferte ein ansprechendes Spiel. Im Sturm waren es nur Monz und Möbs, die einigermaßen gefielen. Neunkirchens Läuferreihe war der beste Mannschaftsteil. Mit zwei Toren von Fuhrmann und Hilpert, in der 16. und
19. Minute geschossen, ging Neunkirchen klar in Führung. Zwar konnte
Monz vier Minuten später ein Gegentor erzielen. Aber nach der Pause
ergaben zwei Treffer von Theobald ein 4:1, das für die Frankfurter
nicht mehr einzuholen war. Mit einem schönen Kopfball erzielte Möbs
den zweiten Gegentreffer. Schiedsrichter Scheel-Pirmasens leitete vor
etwa 3000 Zuschauern das Durchschnittsspiel ansprechend. (aus dem
'Frankfurter Volksblatt' vom 28.09.1936)
(aus dem 'Sport-Echo' vom 28.09.1936)
Wir werden uns langsam damit abfinden müssen, daß mit der Eintracht, die immer noch in dem Rufe steht, eine technisch gute Mannschaft zu sein, nicht mehr viel los ist. Ob da eine Wendung kommt, wenn Schmidt und Röll mittun können? Wahrscheinlich ist das Grundübel ganz wo anders zu suchen, aber da wir ja nicht die Verantwortung für diesen Verein tragen, brauchen wir uns den Kopf darüber nicht zu zerbrechen. (Schade ist es auf jeden Fall, denn der Fußballsport in Frankfurt leidet sehr darunter.) Borussia Neunkirchen hat die Chance wohl ausgenützt und ist zu ihren ersten Punkten gekommen. Die Eintracht aber weist mit 7:9 ein so schlechtes Torverhältnis auf, daß sie in die untere Tabellenhälfte abrutscht und vorerst keine Chance hat, die Kopfgruppe zu beunruhigen. [...] III. Wovon man spricht Offen gesagt: ich habe noch nicht viel gehört. Es verlautet, daß die Eintracht ihre abgebrannte Tribüne durch einen großen Neubau ersetzen will. Es sieht auch nicht mehr so wüst auf dem Platze aus wie nach dem Brande. Hugo Mantels „Sportklause" ist noch nicht eröffnet. Anscheinend macht die Konzession Schwierigkeiten. Röll bekommt ab 15. Oktober Spielerlaubnis für
die Eintracht. (aus dem 'Fußball' vom 29.09.1936)
Südwest In Südwest wackelt die Wand. Dieser Südwestsonntag hatte sich gewaschen; nicht nur im Regen. Der war in Worms so stark, daß dort das Spiel gegen den SpV. Wiesbaden ausfiel. Schade, die Tabelle kommt arg in Unordnung. Kurios, wie vergeblich die Reisen der Kurstädter sind. Am Sonntag erst fuhren sie umsonst nach Offenbach... Jedes Ergebnis kommt an irgendeinem Ende unerwartet. Eigentlich nur die 2:4-Niederlage der Frankfurter Eintracht nicht. Mit punktlosen Vereinen ist schlecht Kirschen essen und nicht gut Fußball spielen. Die Borussen spielten ihren Anhängern ein großartiges Fußballkonzert vor und gewannen verdient. Eintracht fehlte der „große Mumm", um gegen solchen Furor zu bestehen, zumal ihr Torwart Schmitt ins Wackeln kam. Der Neunkirchener Sieg war nie in Gefahr. Bei 2:0 schoß Monz, bei 4:1 Möbs ein Gegentor. Die vier Gastgebertreffer besorgten Fuhrmann, Hilpert und Theobald. (aus dem 'Kicker' vom 29.09.1936)
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