Sportfreunde Freiberg - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1934/35
1:5 (1:3)
Termin: 19.04.1935
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Kircheis (Freiberg)
Tore: 0:1 August Möbs (7.), 0:2 Karl Monz (26.), 1:2 Russig (34. Elfmeter), 1:3 Karl Monz, 1:4 Bernhard Leis (48.), 1:5 Rudolf Gramlich (73.)
Sportfreunde Freiberg | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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[...] Durch Gramlich ist die Frankfurter Eintracht mit der sächsischen Silberstadt Freiberg verbunden, wo Deutschlands Nationalläufer vor ein paar Jahren mal gastierte, als er Student des dortigen Deutschen Instituts für Lederforschung war. Jetzt brachte Gramlich seine neue Mannschaft zu seiner alten, die sich in den Jahren seiner Abwesenheit allerdings gründlich verändert und verjüngt hat. Natürlich siegten die Ligisten aus der schönen Mainstadt, ohne sich voll auszugeben. 5:1 (3:1) siegten sie. [...] (aus dem 'Kicker' vom 24.04.1935)
Freiberg meldet .... Sportfreunde - Eintracht Frankfurt a.M. 1:5 (1:3) Die Formation, die sich vor zirka 4000 Zuschauern am Karfreitag gegen überragende Gäste kräftig und bis zur letzten Minute tapfer zur Wehr setzte, hieß: Heidenreich, Aichinger, Russig, Gärtner, Hinze, Selle, Mühlberg, Gneus, Neumann, Berger und Hartkopf. Die Frankfurter erschienen zu diesem Lehrspiel im wahrsten Sinne des Wortes mit: Siebel, Tiefel, Schütz, Zipp, Gramlich, Mantel, Diefenbach, Leis, Monz, Möbs und Weigand. Der Schiedsrichter Kircheis-Freiberg erbrachte den Beweis, daß selbst zu großen Treffen nicht unbedingt ein auswärtiger Pfeifer her muß. Er leitete völlig objektiv, fand aber andererseits auch keine Schwierigkeiten, als es mit insgesamt 16 Strafstößen und einem Elfer abging. Lehrspiel? Jawohl, die Leute um Gramlich waren klar bemüht, den Bezirksklassigen zu zeigen, wie man Fußball spielt. Ballannahme, Abspiel, Freistellen, Schuß, Sprints und Starts, Abwehr, Aufbau und Zielstrebigkeit waren erstklassig. Eintracht spielte außerdem nicht nur Kombinationsfußball, sondern verband eine gewisse ausgemachte Kultur mit Zweckmäßigkeit. Vor alledem Gramlich, der ehedem bei den Einheimischen im Mannschaftszentrum stand, in Freiberg unvergessen ist (was auch die vielen autogrammheischenden Junges in der Pause bewiesen) und dessen Name allein die Mehrzahl der Erschienenen angezogen hatte, bot die Probe auf das Exempel. Durch ausgefeilte Technik zur Ueberlegenheit, die in Toren ausgedrückt werden muß. In Mantel, dem vormaligen DSCer, lernte die Bergstadt einen raffinierten Läufer kennen, der seinem Verteidiger Tiefel nicht viel zu tun übrig ließ. Zipp war als Ersatz kein Ersatz. Siebel, auf keine schwere Probe gestellt, konnte sein wahres Können nicht zeigen. Einmal, in der zweiten Halbzeit, mußte er an der Torraumgrenze in einem Gewühl zu Boden, aber bei Verlust der Mütze brachte er den Ball aus zirka sechs Beinen in Sicherheit. Dann kam noch ein halbwegs bemerkenswerter Schuß von Berger, ein Lattenstreifer von Mühlberg. Aber beide Schüsse brachten Siebel nicht aus dem Konzept. Schütz war der energische Aufräumer, der in der zweiten Hälfte sogar einmal überaus temperamentvoll im Sturm zu sehen war. Das Quintett der Eintrachtler setzt sich aus Leuten mit ausgefeilter Technik zusammen. Es würde zu weit führen, wenn man alle Vorzüge einzeln aufführt. Dem "Kicker"-Leser sind außerdem die Fünf genau bekannt. Eine Auseinandersetzung über die Leistungen der Sportfreunde kann ich mir angesichts der großen Eintracht-Leistung im Einzelnen sparen. Nur eins darf nicht ungeschrieben bleiben: Die Gelbringe haben gekämpft! Ihr Torschütze war Russig. Er gab bei einem Elfer Siebel keine Möglichkeit ... Das geschah in der 34. Minute beim Stand von 3:0. Idealwetter, objektiver einheimischer Pfeifer, zufriedene Zuschauer, stimmende Kasse und, wie gesagt, ein famoses Lehrspiel! Was wollte man noch mehr? Irob. (aus dem 'Kicker', Beilage Mitteldeutschland, vom 24.04.1935)
SF. Freiberg - Eintracht Frankfurt 1:5 (1:3) Zu Beginn ihrer Resie nach Mitteldeutschland stattete
die Frankfurter Eintracvht am Karfreitag dem SF. Freiberg in Sachsen einen
Besuch ab. Die Frankfurter lieferten in Freiberg, wo Rudi Gramlich früher
längere Zeit wirkte, ein ganz ausgezeichnetes Spiel, das die 5000
Zuschauer in Begeisterung versetzte. Die Frankfurter Mannschaft hatte
keinen schwachen Punkt und hätte das Spiel noch höher gewonnen,
wenn sich die Sachsen nicht allzu zahlreich auf die Verteidigung eingestellt
hätten. Nur durch einen Elfmeter kamen die Freiberger beim Stande
von 2:0 zu ihrem Ehrentreffer. Wieder war bei den Frankfurtern die von
Gramlich gut geführte Läuferreihe der beste Mannschaftsteil,
neben Gramlich ist hier Zipp besonders hervorzuheben. Im Angriff hatte
diesmal Möbs einen sehr guten Tag. Das von gutem Wetter begünstigte
Treffen begann mit klarer Ueberlegenheit der Frankfurter, die in der 7.
Minute durch Möbs ihren ersten Treffer erzielten. Dann dauerte es
allerdings fast 20 Minuten, bis Monz ein zweites Tor anreihen konnte.
Als Frankfurts Tormann Siebel im Strafraum einen Freiberger Stürmer
festhielt, gab es einen Elfmeter, der zum Ehrentor der Sachsen führte.
Monz war vor der Pause noch einmal erfolgreich. Gleich nach Wiederbeginn
steuerte der halbrechts spielenede Leis einen vierten Treffer bei und
in der 28. Minute landete ein Weitschuß Gramlichs aus dem Hinterhalt
zum fünften und letzten Male in den Maschen. (Badische Presse
vom 20.04.1935)
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