Eintracht Frankfurt - Saar 05 Saarbrücken

Gauliga Südwest 1934/35 - 16. Spiel

2:0 (1:0)

Termin: 10.02.1935
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Keßler (Mainz)
Tore: 1:0 Karl Ehmer (22.), 2:0 Karl Monz (65.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Saar 05 Saarbrücken

 


  • Hingst
  • Noll
  • Zelmet
  • Mieck
  • Zache

 

Trainer Trainer

 

 

Eintracht rettet sich

Sie war ernsthaft in Gefahr, diese Mannschaft mit dem schönsten Spiel. Nun ist sie gerettet. Hätte sie gegen Saar 05 verloren ... aber es hätte nicht viel gefehlt. Zehn Minuten nach der Pause, das Spiel stand noch 1:0, ließ ein junger, weißblonder Mann, namens Mieck, die schönste Chance im ganzen Spiel aus. Wie die Eintracht aber durch ein 1:1 in Verwirrung gekommen wäre, das läßt sich leicht ausmalen.

Es wäre ungerecht gewesen. Die Frankfurter waren ganz groß überlegen. Es gab kleine, minutenwinzige Drangperioden der Saarleute, sie lagen am Spielbeginn und am Spielschluß. Alles, was dazwischen geschah, hieß Eintracht. Die 2000 Menschen die frierend die Barrieren umbibberten, kamen nicht in Rage. Also war es auch mit der Heizung einer inneren Erregung nichts ...

Eine lähmende Kälte — und in Frankfurt hatte man schon von Veilchen geträumt. Es wäre vielleicht paradox, zu verlangen, daß die Kälte den Spielern einheizen solle. Sie tat es auch nicht. Der Stilunterschied war vielleicht zu groß. Die Eintrachtläuferreihe herrschte souverän. Ein Sturm, wie der Offenbacher hätte aus soviel Vorlagen acht Tore gemacht. Die Eintracht machte zwei und das ist schon viel für ihre Verhältnisse. Im Sturm waren diesmal nur Ehmer und Lindner in Hochform, gleich nach ihnen muß Lcis genannt werden, mäßig war Monz, bei allem Fleiß, und der Rechtsaußen Diefenbach ist noch nicht reif für die erste Mannschaft.

Zuerst waren nur zehn Eintrachtler im Feld, bis Stubb dazukam, sieben Minuten nach dem, ohnehin verzögerten Beginn. Ehmer köpfte nach 22 Minuten mit dem Scheitel ein; es war schon ein sehr schönes Tor. Das zweite Tor fiel 20 Minuten nach der Pause. Durch Monz, der einem Tiefelschen Strafstoß den Rest gab. Auffallend gut die Saarverteidigung Hingst-Noll. Nie hat die Mannschaft gemauert und großartig war die Fairneß auf beiden Seiten. Erst ganz gegen Schluß schien den Spielern einzufallen, daß sie etwas vergessen hatten und sie holzten ein wenig. Der Schiedsrichter Keßler aus Mainz imponierte durch seine Schlichtheit und die Schnelle seiner immer richtigen Entscheidungen. (aus dem 'Kicker' vom 12.02.1935)

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg