Eintracht/FSV - AS Rom

Freundschaftsspiel 1933/34

3:3 (3:1)

Termin: 21.06.1934 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Best (Höchst)
Tore: 1:0 Theodor Trumpler (10.), 2:0 Willi Lindner (19., Elfmeter), 3:0 Willi Lindner (29.), 3:1 Scopelli, 3:2 Scopelli (76.), 3:3 Costalino

 

>> Spielbericht <<

Eintracht/FSV AS Rom

 


  • Massetti
  • Bisconi
  • Bernadine
  • Brisone
  • Tomasie
  • Auscot
  • Costantino
  • Scopelli
  • Gualla
  • Scaramelli
  • Ebini

 

Wechsel
  • Schuchardt für Knapp
Wechsel
Trainer
Trainer

 

'Roma' Rom war geschlagen!

Unerhörte Härte erst brachte ihr den Ausgleich gegen Eintracht/Sportverein mit 3:3

"Roma" Rom ist eine der besten italienischen Mannschaften. In ihren Reihen stehen internationale Spieler von Weltruf, und man sagt ihr nach, sie spiele den typischen italienischen Fußball: hart ballsicher, feurig und überaus gewandt.

"Roma" zeigte zweifellos alle diese Eigenschaften, oft sogar fast in Vollendung, aber auch diese Mannschaft fand ihren Meister in der kombinierten Elf der Eintracht und des Fußballsportvereins.

Die Frankfurter spielten mit den Italienern in der ersten Hälfte des von gut 7000 Zuschauern besuchten Treffens in einer Art und Weise, die hellste Begeisterung erweckte und die abermals zeigte, daß dieser Zusammenstellung kaum ein Gegner gewachsen sein dürfte.

Einzelne Spieler wie Trumpler, Möbs und Tiefel erreichten wahrhaft internationales Format, und das 3:1 bei der Pause für Frankfurt entsprach durchaus dem Spielverlauf dieses rassigen, fesselnden Kampfes.

Dann sahen die Römer ein, daß sie mit den Waffen ihrer gewiß ausgezeichneten Technik nichts mehr erreichen konnten, da die Frankfurter ihnen darin mindestens gleich waren, und nun verfielen sie in eine Spielweise, die ungefähr erraten läßt, wie hart es manchmal in dem Kampfe um die Weltmeisterschaft zugegangen sein muß. Es kam soweit, daß ein während des Spiels mindestens viermal verwarnter Spieler nach einem sehr groben Vergehen den Platz verlassen und ein zweiter ihm wegen Unbotmäßigkeit gegenüber dem Schiedsrichter ihm folgen mußte.

Diese keineswegs zu billigende und dem Spiel schließlich fast allen Reiz nehmende Taktik führte in erster Linie zum Ausgleich, der auch noch dadurch erleichtert wurde, daß man die Frankfurter Elf wenig vorteilhaft umstellte. Sie hatte den Sieg verdient, der ihr sogar geblieben wäre, hätte Wolf nicht zweimal mit so viel Pech und einigem Ungeschick den Ball verfehlt.

Endete das Spiel auch nur mit einem Unentschieden, so kann unsere Frankfurter Elf doch stolz auf dieses Ergebnis, mehr aber noch auf ihr herrliches Spiel in der ersten Hälfte sein.

Die Mannschaften

Frankfurt:

Wolf
Leis      Nadler
Gramlich      Tiefel      Schweinhardt
Trumpler      Knapp      Möbs      Heldmann      Lindner

Ebini      Scaramelli      Gualla      Scopelli      Costantino
Auscot      Tomasie      Brisone
Bernadine      Bisconi
Massetti

Rom:

Schiedsrichter: Best-Höchst

Bis zur Pause spielte die Frankfurter Elf wie aus einem Guß, lediglich Knapp fiel etwas ab. Möbs führte den Sturm wieder ganz hervorragend, aber dennoch war Trumpler des beste Mann der Elf. Heldmann, der noch unter einer Verletzung zu leiden schien und der später auch ausschied, kam kaum zum Schuß, arbeitete aber taktisch sehr geschickt. Hervorragend war die Frankfurter Läuferreihe, in der Tiefel diesmal wieder Ausgezeichnetes leistete. Die Verteidigung ließ keinerlei Mängel erkennen, nur Wolf erschien manchmal etwas aufgeregt. Schuchardt, der Knapp ersetzte, fiel fast ganz aus.

Die Italiener besitzen eine wundervolle Ballbehandlung. Sie setzen mit Vorliebe die schnellen Flügel ein, aber auch der Innensturm ist sehr gefährlich, zumal sich der ganze Angriff vor dem gegnerischen Tor zusammenballt und wuchtig durchstößt. Ausgeglichen waren Läuferreihe und Verteidigung, der Tormann hielt mehrere schwer Bälle meisterhaft.

Wie die Tore fielen

Schon nach zehn Minuten ging Frankfurt in Führung. Trumpler verwandelte eine prächtige Vorlage von Möbs mit flachem Schuß. Wieder nach zehn Minuten erhöhte Frankfurt die Führung auf 2:0 durch einen von Lindner verwandelten Elfmeter wegen regelwidrigen Spiels.

Und abermals zehn Minuten später stand es 3:0 für Frankfurt! Lindner erfasste einen abgezirkelt hereingegebenen Flankenball Trumplers und köpfte ihn ein.

Kurz vor der Pause holten die Römer ein Tor auf. Wolf wehrte einen Schuß etwas leichtsinnig mit dem Fuß ab, Scopelli, der internationale Argentinier, schoß ein.

Nach Halbzeit ließ Frankfurt, in erster Linie veranlaßt durch das nun immer härter werdende Spiel der Italiener, nach. Bei einem hitzigen Kampf vor dem Frankfurter Tor glitt Wolf über einem von Scopelli schwach geschossenen Ball aus, der dann ins Netz ging. Nach einem verzweifelten Kampf, der sich zum größten Teil schon fast in der Dunkelheit abspielte, erzielten die mit riesiger Energie kämpfenden, von zahlreichen Landsleuten angefeuerten Römer dann durch Costantino das Ausgleichstor.

*

Vor dem Spiel empfing Gramlich mit Ansprachen von Stadtturnrat Stuf. Söhngen und Gaufachwart Zimmer die Bronze-Plakette der Fußball-Weltmeisterschaft und eine Erinnerungsgabe des DFB.

Die während der Pause ausgetragene Olympische Staffel gewann der IG.-Sportverein in 3:42,4 Minuten mit sicherem Vorsprung vor Fußballsportverein, IG II und Sportklub 1880. Eintracht fiel durch Sturz des dritten Läufers aus. (aus dem 'Frankfurter Volksblatt' vom 22.06.1934)

 

 


 

 

A.S. Roma Rom spielt gegen Frankfurt 3:3

Vor 8000 Zuschauern, einer sehr hohen Zahl für eine Abendveranstaltung, wurde am Donnerstag abend auf dem Platz des Fußballsportvereins am Bornheimer Hang das Fußballspiel zwischen A.S. Roma und einer kombinierten Frankfurter Mannschaft ausgetragen, die sich aus Spielern des Fußballsportvereins und der Sport-Gem. Eintracht zusammensetzte. Das Spiel stand technisch auf einer sehr hohen Stufe und war zudem von einem sehr lebendigen Temperament getragen, so daß es in der ersten Halbzeit keinen Augenblick seine Spannung verlor. Die Italiener waren zwar technisch reifer, aber die Frankfurter spielten zweckmäßiger und zeichneten sich durch ein besonderes Maß an Kampfesfreude aus. Ausgezeichnet war die Arbeit der Hintermannschaft Wolf-W.May-Leis. Tiefel irritierte den italienischen Sturm ständig und bracht manchen seiner schnellen Angriffe zum Scheitern. Vielleicht noch besser war die Gesamtleistung des Sturmes, in dem sich besonders der kleine, einfallsreiche Heldmann auszeichnete. Die beiden Außenstürmer Trumpler und Lindner überboten sich gegenseitig.

In der 10. Minute ging Frankfurt durch Möbs [muss Trumpler heißen, fg] in Führung, der eine von Möbs weitergeleitete Vorlage Gramlichs einschoß. Die Italiener versuchten verschiedene Durchbrüche, vor allem der Internationale Gualta, der als Mittelstürmer spielte; die scheiterten jedoch alle durch die saubere Arbeit der Frankfurter Hintermannschaft. Neun Minuten nach dem ersten Frankfurter Tor wurde Trumpler im Strafraum unfair zu Fall gebracht; den Elfmeter-Strafstoß verwandelte Lindner unhaltbar zum zweiten Treffer. In der 29. Minute köpfte Lindner eine Flanke Trumplers mit unheimlicher Wucht in das gegnerische Tor, so daß Frankfurt jetzt 3:0 führte. Kurz vor der Pause holte A.S. Roma durch den Halbrechten ein Tor auf.

Da die Frankfurter nach der Pause sehr nachließen, gelang den Italienern noch der Ausgleich, obwohl zwei ihrer Spieler vom Platz gewiesen werden mußten. (aus der 'Frankfurter Zeitung' vom 22.06.1934)

 

 


 

 

Am Donnerstag empfing eine Kombination Eintracht-FSpV. Frankfurt die italienische Mannschaft AS. Roma, die im Auftreten mehr, im Spiel weniger enttäuschte. Die Frankfurter führten lange mit 3:0, an das die Italiener unter Mitwirkung des Frankfurter Tormanns Wolff nach und nach bis zum 3:3 herankamen. (aus dem 'Kicker' vom 26.06.1934)

 

 

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