Eintracht Frankfurt - Kickers
Oxxenbach |
Freundschaftsspiel 1933/34
1:3 (1:2)
Termin: 29.07.1933
Zuschauer:
Schiedsrichter: Rothaug (Frankfurt)
Tore: 1:0 Willi Lindner (23.), 1:1 Maid, 1:2 Gerth, 1:3 Dumont
Eintracht Frankfurt | Kickers Oxxenbach |
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Trainer | Trainer |
Frankfurter Echo Eintracht Frankfurt — Kickers Offenbach 1:3 (1:2). Denkbar schlechtester Saisonbeginn auf dem „Eintracht"-Sportplatz „Am Riederwald". Zunächst gerade so viele, richtiger gesagt: gerade so wenige Zuschauer, daß die zum Glück nicht sehr weit zugereisten Gäste aus Offenbach ihre Straßenbahnfahrt über die Landesgrenze knapp verdient haben werden. Sieht man von dem „Eintracht"-Läufer Mantel ab, so waren beide Parteien in ihrer stärksten Aufstellung, aber bei Leibe nicht in ihrer stärksten Form, angetreten. So schlecht disponiert hat man sich die künftige „Gau-Liga" hierzulande gewiß nicht vorgestellt. Nur hie und da ließen einige Spieler ahnen, daß sie die Träger sehr bekannter Spielernamen waren. Meistens wurde recht schlecht gespielt. Besonders die Frankfurter Elf war weit von ihrer Glanzform entfernt. Wirklich gut war eigentlich nur Torwart Schmitt und die drei Läufer Gramlich, Tiefel und Dietrich. In der Verteidigung merkte man schon Unzulänglichkeiten bedingt durch den Trainingsmangel des Spielers Schütz und die immer krasser auffallende Einseitigkeit seines Nebenmannest Stubb, der mit dem rechten Fuße vollkommen hilflos ist. Im Sturm war die Mitverwendung von Leis und Hemmerich fehl am Platz. Die Offenbacher boten wenigstens ihren bekannten Eifer und ihre unermüdliche Schnelligkeit auf. Mit diesen beiden Tugenden hielten sie den Gegner in Schach. Vor der Pause beherrschten zwar die Frankfurter das Spielfeld, aber die häufigeren und gefährlicheren Torgelegenheiten hatten die „Kickers"-Leute zu verzeichnen. Nach der größeren Zahl ihrer klaren Torgelegenheiten hätten sie sogar deutlicher als 3:1 gewinnen müssen. Aber, was nützen die schnellsten Durchbrüche, die genauesten Kombinationszüge, wenn eine verheerende Unfähigkeit im Schießen vorhanden ist. Im Gesamteindruck waren die Offenbacher trotzdem besser dran, als die Gegenseite, die allzu lendenlahm arbeitete. Der kleine Tormann Müller hielt sich bei geringer Beschäftigung sehr gut. Beide Verteidiger, Neidl und Mathes, ließen sich nichts anhaben. In der Läuferreihe fehlte die Einheitlichkeit. Vielleicht könnte ein Austausch der Plätze zwischen Stein und Müller IV von Vorteil sein. Der Sturm arbeitete im Feld recht gut, vor dem Tore verzweifelnd hilflos. Grebe erwies sich wieder einmal als bester Mann und Maid bildete mit ihm auf dem linken Flügel den wirkungsvollsten Teil dieses Angriffs. Schiedsrichter Rothaug aus Eckenheim nicht schlecht, wenn auch manchmal nicht aufmerksam genug den Ereignissen folgend. Mitte der ersten Halbzeit führte Trumplers ausgezeichnete Flanke zu einem unmittelbaren Flachschuß Lindners (der laut „Kicker" vom 25. Juli 1933 für die Schweiz freigegeben sein soll?!?). Offenbach erwiderte durch zwei Tore von Maid und Gerth. Nach der Pause, wenige Minuten vor Spielende, erhöhte Dumont anläßlich eines Durchbruches auf das völlig berechtigte 3:1 für Offenbach. Moenus. (aus dem 'Kicker' vom 01.08.1933)
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