• Ludwig Schmitt
• Franz Schütz
• Hans Stubb
• Rudolf Gramlich
• Bernhard Leis
• Hugo Mantel
• Fritz Schaller
• August Möbs
• Karl Ehmer
• Walter Dietrich
• Joseph Kron

• Paul Osswald

Eintracht Frankfurt wiederum Meister!

Kickers Offenbach — Eintracht Frankfurt 0:3 (0:1).

Am Sonntag sind auf dem gefürchteten Offenbacher Sportplatz auf dem Bieberer Berg in doppelter Hinsicht die Würfel gefallen. Während die Frankfurter Eintracht nämlich durch einen grandios erkämpften Sieg erneut den Meistertitel der Gruppe Main errungen hat, sind die Offenbacher Kickers in dem spannenden Ringen um den zweiten Tabellenplatz aus dem Rennen geworfen worden. Ihnen bleibt jetzt nur noch die Hoffnung auf den dritten Platz. Gut 8000 Zuschauer waren mit hochgeschraubten Erwartungen gekommen, von denen besonders die Offenbacher Anhänger neben einem wirklichen Großkampf auch eine Sensation erwarteten, darin bestärkt durch den Gedanken an das vorausgegangene Unentschieden.

Aber die Sensation blieb aus. Bereits in der ersten Hälfte lieferte der neue Meister die unbedingt bessere Partie; man sah ihn in bezug auf Stellungsspiel und Kombination den Offenbachern überlegen, die dazu durch ihre Härte eine Menge von Strafstößen verschuldeten. Nachdem die Offenbacher zu Beginn der zweiten Hälfte vergebens ein Aufholen versucht hatten, erhärtete Eintracht durch zwei weitere Tore ihren Sieg. Als dieser aber endgültig feststand und die Frankfurter Anhänger ihren neuen alten Meister stürmisch feierten, lief dieser zu einer Form auf, wie man sie besser im Verlaufe der diesjährigen Verbandsspiele bei ihm nicht gesehen hatte: Als ob sich Eintracht des neuen Titels würdig erweisen wollte, lieferte die Mannschaft jetzt ein Spiel in höchster Vollendung.

Eintracht Frankfurt verdankt diesen glatten Sieg, den man selbst in dieser Höhe als verdient bezeichnen kann, in erster Linie der ganz hervorragenden Arbeit der Läuferreihe, die diesmal wie aus einem Guß spielte. Hier bot der Mittelläufer Leis eine ganz prächtige Leistung, die weit über die seines Vorgängers Goldammer zu stellen war. Kraftvoll und geistig überlegt diktierte er jederzeit die Geschehnisse. Seine beiden Nebenleute Mantel und Gramlich glänzten durch ihre ausgereifte Technik. Eine Reihe, wie man sie sich besser nicht denken kann. Ein wahres Bollwerk bildete auch die Verteidigung Stubb-Schütz, die zu allen Zeiten ihren internationalen Ruf rechtfertigte. Ihr Verständnis und ihr Stellungsspiel war schlechtweg nicht zu übertreffen, so daß der Eintrachthüter so gut wie nicht einzugreifen brauchte. Im Sturm fielen die beiden Außenstürmer etwas ab, was besonders für den Linksaußen Kron gilt. Vorzüglich war dagegen das Innentrio.

Die Schwäche der Offenbacher Kickers lag in ihrem Angriff, in dem der Rechtsaußen King vollständig ausfiel. Alles in allem kämpfte diese Reihe gegen die vorzügliche Deckung der Frankfurter Eintracht einen ziemlich aussichtslosen Kampf. Die Läuferreihe hatte dadurch einen besonders schweren Stand.

Das von dem Schweinfurter Schiedsrichter Jünger sehr gut geleitete Spiel sah bereits in der ersten Hälfte die Frankfurter überlegen, die in der 34. Minute durch Kron die Führung an sich gerissen hatten. Nach dem Seitenwechsel brachte ein unverhoffter Kraftschuß von Ehmer in der 65. Minute den zweiten Treffer, dem der gleiche Spieler nach Kombination mit Möbs in der 70. Minute das dritte Tor anreihte.      Fritz Weingärtner. (Aus dem 'Kicker' vom 02.12.1930)

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